Man Kann Nicht Nicht Kommunizieren Watzlawick

Hallo liebe Weltenbummler und Couch-Reiseexperten! Heute nehme ich euch mit auf eine ganz besondere Reise – eine Reise in die Welt der Kommunikation. Und keine Sorge, wir verlassen dafür nicht unsere gemütlichen Sessel. Denn das Spannende ist: Kommunikation findet *immer* statt, egal wo wir uns gerade befinden. Und genau das ist die Quintessenz des berühmten Kommunikationsaxioms von Paul Watzlawick: "Man kann nicht nicht kommunizieren."
Vielleicht fragt ihr euch jetzt: Watzlawick? Wer ist das denn? Und was hat das mit meinen Reiseplänen zu tun? Nun, Paul Watzlawick war ein österreichisch-amerikanischer Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut und Soziologe. Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht. Er hat sich intensiv damit beschäftigt, wie wir Menschen miteinander interagieren und ist zu einigen sehr grundlegenden Erkenntnissen gelangt. Und diese Erkenntnisse, meine Freunde, sind Gold wert, wenn man sich in fremden Ländern bewegt und mit unbekannten Kulturen konfrontiert wird.
Das erste Axiom: Alles ist Kommunikation
Das Kernstück von Watzlawicks Theorie sind die fünf Axiome der Kommunikation. Das erste, und vielleicht das wichtigste, ist eben jenes: "Man kann nicht nicht kommunizieren." Was bedeutet das konkret? Es bedeutet, dass jedes Verhalten – ob absichtlich oder unabsichtlich, ob verbal oder nonverbal – eine Botschaft sendet. Schweigen, Augenrollen, ein gelangweiltes Gähnen, selbst das simple Dasein – all das ist Kommunikation.
Stellt euch vor, ihr seid in einem kleinen Café in Rom. Ihr sprecht kein Italienisch, aber ihr möchtet einen Cappuccino bestellen. Ihr steht einfach nur da, schaut euch um, vielleicht mit einem leicht fragenden Gesichtsausdruck. Selbst in diesem Moment kommuniziert ihr! Der Kellner wird höchstwahrscheinlich eure Unsicherheit bemerken und versuchen, euch zu helfen. Vielleicht zeigt er auf die Kaffeemaschine, deutet auf eine Tasse und lächelt euch an. Das ist Kommunikation ohne Worte, und sie funktioniert oft erstaunlich gut.
Ich erinnere mich an eine Reise nach Japan. Ich konnte kaum Japanisch und fühlte mich anfangs etwas verloren. Aber ich habe schnell gelernt, dass ein freundliches Lächeln, eine leichte Verbeugung und das Zeigen auf Bilder in der Speisekarte oft ausreichen, um verstanden zu werden. Mein Verhalten – mein Lächeln, meine Verbeugung – hat kommuniziert: "Ich bin freundlich, ich bin respektvoll, ich brauche Hilfe."
Mehr als nur Worte: Die Bedeutung nonverbaler Signale
Gerade auf Reisen wird uns die Bedeutung nonverbaler Kommunikation besonders bewusst. Denn wenn wir die Sprache nicht sprechen, müssen wir uns auf andere Kanäle verlassen: Mimik, Gestik, Körperhaltung, Tonfall. All das sind wichtige Indikatoren, um die Botschaft unseres Gegenübers zu entschlüsseln.
Ein wichtiges Beispiel: In manchen Kulturen gilt direkter Blickkontakt als unhöflich oder sogar aggressiv. In anderen Kulturen hingegen wird es als Zeichen von Ehrlichkeit und Aufmerksamkeit gewertet. Wenn ihr also in ein fremdes Land reist, informiert euch vorher über die lokalen Gepflogenheiten. Beobachtet die Menschen, wie sie miteinander interagieren, und passt euer Verhalten entsprechend an. Das ist nicht nur höflich, sondern hilft euch auch, Missverständnisse zu vermeiden.
Einmal war ich in Marokko und wollte auf dem Markt etwas handeln. Ich hatte gelesen, dass es dort üblich ist, den Preis herunterzuhandeln. Aber ich war unsicher, wie weit ich gehen konnte. Also habe ich den Verkäufer genau beobachtet. Seine Mimik, sein Tonfall, seine Gestik – all das hat mir Hinweise gegeben, wie weit ich den Preis drücken konnte, ohne ihn zu beleidigen. Es war ein kleines Spiel, ein nonverbaler Tanz, bei dem beide Seiten versuchten, das Beste für sich herauszuholen. Und am Ende waren wir beide zufrieden mit dem Ergebnis.
Kommunikation ist immer interaktiv
Ein weiteres wichtiges Konzept von Watzlawick ist, dass Kommunikation immer interaktiv ist. Das bedeutet, dass jede Kommunikation eine Reaktion hervorruft, die wiederum eine neue Kommunikation auslöst. Es ist ein fortlaufender Prozess, ein Kreislauf von Aktion und Reaktion.
Denkt an ein Gespräch mit einem Einheimischen in einem fremden Land. Ihr stellt eine Frage, er antwortet. Ihr nickt zustimmend, er lächelt. Ihr stellt eine weitere Frage, er gibt eine ausführlichere Antwort. So entsteht ein Dialog, eine gemeinsame Interaktion, die über die bloße Übertragung von Informationen hinausgeht. Durch die Interaktion entsteht eine Beziehung, ein Gefühl von Verbundenheit, auch wenn man sich sprachlich nicht perfekt versteht.
Die Beziehungs- und Inhaltsebene der Kommunikation
Watzlawick unterscheidet außerdem zwischen der Inhalts- und der Beziehungsebene der Kommunikation. Die Inhaltsebene bezieht sich auf die reine Information, die übermittelt wird. Die Beziehungsebene hingegen bezieht sich darauf, wie die Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern gestaltet wird. Oftmals ist die Beziehungsebene wichtiger als die Inhaltsebene, besonders in schwierigen Situationen.
Wenn ihr beispielsweise in einem Restaurant seid und der Kellner bringt euch das falsche Gericht, könnt ihr ihm auf zwei Arten begegnen. Ihr könnt ihn unfreundlich zurechtweisen und ihm sagen, dass er seinen Job nicht richtig macht. Oder ihr könnt ihm freundlich erklären, dass es sich um ein Missverständnis handelt und ihn bitten, das Gericht auszutauschen. In beiden Fällen wird die Information (das falsche Gericht) übermittelt. Aber die Art und Weise, wie ihr es tut, beeinflusst die Beziehungsebene. Eine freundliche Kommunikation wird eher zu einer positiven Lösung führen als eine unfreundliche.
Fazit: Kommunizieren kann man (fast) immer lernen
Die Erkenntnisse von Paul Watzlawick sind unglaublich wertvoll für uns Reisende. Sie erinnern uns daran, dass Kommunikation mehr ist als nur Worte. Sie ist ein komplexes Zusammenspiel von verbalen und nonverbalen Signalen, von Inhalts- und Beziehungsebene, von Aktion und Reaktion. Und vor allem: Sie findet immer statt, ob wir wollen oder nicht.
Indem wir uns dieser Tatsache bewusst werden, können wir unsere Kommunikation bewusster gestalten und Missverständnisse vermeiden. Wir können lernen, die Signale anderer Kulturen besser zu deuten und unsere eigenen Signale entsprechend anzupassen. Wir können lernen, auch ohne perfekte Sprachkenntnisse Brücken zu bauen und Beziehungen zu knüpfen.
Also, liebe Reisende, nehmt diese Erkenntnisse mit auf eure nächste Reise. Seid aufmerksam, beobachtet, lernt und kommuniziert! Und vergesst nicht: Ein freundliches Lächeln und ein offenes Herz sind oft die besten Kommunikationsmittel der Welt.
Ich hoffe, dieser kleine Ausflug in die Welt der Kommunikation hat euch gefallen. Und wer weiß, vielleicht hilft euch ja die ein oder andere Erkenntnis bei eurem nächsten Abenteuer. Bis dahin: Gute Reise und bleibt neugierig!
















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