Reifen Von Felge Abziehen Und Wieder Aufziehen Kosten

Wenn Sie in Deutschland ein Auto besitzen, werden Sie früher oder später mit dem Thema Reifenwechsel und den damit verbundenen Kosten konfrontiert. Eine häufige Frage, die sich dabei stellt, ist: Was kostet es, einen Reifen von der Felge abzuziehen und wieder aufzuziehen? Die Antwort ist nicht ganz einfach, da die Kosten von verschiedenen Faktoren abhängen. Dieser Artikel soll Ihnen einen umfassenden Überblick über die anfallenden Kosten geben, die Faktoren, die diese beeinflussen, und Tipps, wie Sie möglicherweise sparen können.
Grundlagen: Was ist im Preis enthalten?
Bevor wir uns den konkreten Zahlen zuwenden, ist es wichtig zu verstehen, was die Dienstleistung "Reifen von Felge abziehen und wieder aufziehen" typischerweise beinhaltet. Der Preis setzt sich in der Regel aus folgenden Komponenten zusammen:
- Demontage des alten Reifens: Das Abziehen des alten, abgenutzten Reifens von der Felge mithilfe spezieller Reifenmontiermaschinen. Dieser Schritt erfordert Fachkenntnisse, um die Felge nicht zu beschädigen.
- Montage des neuen Reifens: Das Aufziehen des neuen Reifens auf die Felge. Auch hier ist der Einsatz von Spezialwerkzeug und Know-how entscheidend.
- Auswuchten: Nach der Montage wird das Rad ausgewuchtet, um Vibrationen während der Fahrt zu vermeiden. Beim Auswuchten werden kleine Gewichte an der Felge angebracht, um eine gleichmäßige Gewichtsverteilung zu gewährleisten. Ein nicht ausgewuchtetes Rad kann zu erhöhtem Reifenverschleiß und einem unangenehmen Fahrgefühl führen.
- Ventil: Oftmals wird bei einem Reifenwechsel auch das Ventil erneuert, da dieses im Laufe der Zeit porös werden kann. Ein defektes Ventil kann zu schleichendem Luftverlust führen.
- Entsorgung des Altreifens: Die fachgerechte Entsorgung des alten Reifens ist in der Regel im Preis enthalten. Die Entsorgung von Altreifen unterliegt strengen Umweltauflagen.
Faktoren, die die Kosten beeinflussen
Die Kosten für das Abziehen und Aufziehen von Reifen können je nach Werkstatt, Region und Reifengröße variieren. Hier sind einige der wichtigsten Faktoren, die den Preis beeinflussen:
Reifengröße
Größere Reifen sind in der Regel teurer in der Montage, da sie mehr Zeit und Aufwand erfordern. Das Handling größerer Reifen ist schwieriger und erfordert leistungsfähigere Maschinen.
Felgentyp
Die Art der Felge spielt ebenfalls eine Rolle. Die Montage von Reifen auf Alufelgen ist oft teurer als auf Stahlfelgen, da Alufelgen empfindlicher sind und mehr Sorgfalt erfordern, um Kratzer oder Beschädigungen zu vermeiden. Darüber hinaus können spezielle Felgenformen (z.B. Felgen mit Tiefbett oder Runflat-Reifen) den Montageprozess erschweren und somit die Kosten erhöhen.
Art des Reifens
Runflat-Reifen, die auch bei einem Luftdruckverlust noch fahrbar sind, erfordern spezielle Montiermaschinen und Techniken. Die Montage dieser Reifen ist daher in der Regel teurer. Auch die Montage von besonders breiten oder Niederquerschnittreifen kann aufgrund des höheren Kraftaufwands und der Präzision, die erforderlich ist, teurer sein.
Werkstatt
Die Preise variieren stark zwischen verschiedenen Werkstätten. Markenwerkstätten sind oft teurer als freie Werkstätten oder Reifenhändler. Es lohnt sich, verschiedene Angebote einzuholen und die Preise zu vergleichen. Auch die regionale Lage der Werkstatt kann einen Einfluss auf die Preise haben; in Großstädten sind die Kosten oft höher als in ländlichen Gebieten.
Zusatzleistungen
Zusätzliche Leistungen wie die Reinigung der Felgen oder die Einlagerung der Reifen können die Gesamtkosten erhöhen. Klären Sie im Vorfeld, welche Leistungen im Preis enthalten sind und welche zusätzlich berechnet werden.
Durchschnittliche Kosten
Um Ihnen eine grobe Orientierung zu geben, hier einige durchschnittliche Preise für das Abziehen und Aufziehen von Reifen in Deutschland:
- Stahlfelgen: Pro Reifen ca. 15 bis 25 Euro (inkl. Auswuchten und Ventil)
- Alufelgen: Pro Reifen ca. 20 bis 35 Euro (inkl. Auswuchten und Ventil)
- Runflat-Reifen: Pro Reifen ca. 25 bis 45 Euro (inkl. Auswuchten und Ventil)
Wichtig: Dies sind nur Richtwerte. Die tatsächlichen Kosten können je nach den oben genannten Faktoren abweichen. Es ist immer ratsam, sich vorab ein Angebot von der Werkstatt einzuholen und die Preise zu vergleichen.
Kostenspartipps
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um beim Reifenwechsel Kosten zu sparen:
- Preisvergleich: Holen Sie sich Angebote von verschiedenen Werkstätten ein und vergleichen Sie die Preise. Achten Sie dabei nicht nur auf den reinen Montagepreis, sondern auch auf die inkludierten Leistungen (z.B. Auswuchten, Ventil, Entsorgung).
- Reifen online kaufen: Oftmals sind Reifen im Internet günstiger als im stationären Handel. Viele Online-Händler bieten auch einen Montageservice bei Partnerwerkstätten an.
- Frühzeitig planen: Versuchen Sie, den Reifenwechsel nicht in der Hochsaison (z.B. kurz vor oder nach dem Winter) durchführen zu lassen. In diesen Zeiten sind die Werkstätten oft stark ausgelastet und die Preise können höher sein.
- Auf Sonderangebote achten: Viele Werkstätten bieten regelmäßig Sonderangebote für Reifenwechsel an. Informieren Sie sich über aktuelle Aktionen.
- Selbst Hand anlegen (mit Vorsicht!): Wenn Sie handwerklich geschickt sind und über das nötige Werkzeug verfügen, können Sie die Räder auch selbst wechseln. Allerdings sollten Sie unbedingt darauf achten, die Radmuttern mit dem richtigen Drehmoment anzuziehen und die Reifen nach dem Wechsel auswuchten zu lassen, um Ihre Sicherheit nicht zu gefährden! Der eigentliche Reifenwechsel (Abziehen und Aufziehen von der Felge) sollte jedoch ohne professionelle Ausrüstung nicht selbst durchgeführt werden.
Wann ist ein Reifenwechsel notwendig?
Ein Reifenwechsel ist notwendig, wenn:
- Die gesetzliche Mindestprofiltiefe erreicht ist: In Deutschland beträgt die gesetzliche Mindestprofiltiefe für Sommer- und Winterreifen 1,6 mm. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich jedoch, Reifen bereits bei einer Profiltiefe von 4 mm (Winterreifen) bzw. 3 mm (Sommerreifen) zu wechseln.
- Der Reifen beschädigt ist: Beschädigungen wie Risse, Beulen oder eingefahrene Gegenstände können die Stabilität des Reifens beeinträchtigen und ein Sicherheitsrisiko darstellen.
- Der Reifen zu alt ist: Auch wenn die Profiltiefe noch ausreichend ist, sollten Reifen nach spätestens 10 Jahren ausgetauscht werden, da das Gummi im Laufe der Zeit aushärtet und die Fahreigenschaften beeinträchtigt werden können. Das Herstellungsdatum des Reifens finden Sie auf der Reifenflanke (DOT-Nummer).
- Ein saisonaler Wechsel erforderlich ist: In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass Sie bei winterlichen Straßenverhältnissen (z.B. Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch) mit Winterreifen fahren müssen.
Fazit
Die Kosten für das Abziehen und Aufziehen von Reifen variieren je nach Reifengröße, Felgentyp, Werkstatt und Region. Es ist ratsam, sich vorab Angebote von verschiedenen Werkstätten einzuholen und die Preise zu vergleichen. Durch die Beachtung der genannten Kostenspartipps können Sie beim Reifenwechsel möglicherweise Geld sparen. Achten Sie jedoch immer darauf, dass die Sicherheit im Straßenverkehr oberste Priorität hat und sparen Sie nicht an der Qualität der Reifen oder der Montage!














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