Schiebetür In Der Wand Laufend Nachträglich Einbauen

Eine Schiebetür, die in der Wand läuft, ist eine elegante und platzsparende Lösung, um Räume zu verbinden oder zu trennen. Im Vergleich zu herkömmlichen Drehtüren benötigen Schiebetüren keinen Schwenkbereich, was sie ideal für kleinere Wohnungen oder beengte Flure macht. Auch nachträglich lässt sich eine solche Schiebetür relativ problemlos einbauen, vorausgesetzt, man plant sorgfältig und berücksichtigt einige wichtige Aspekte.
Vorteile einer wandintegrierten Schiebetür
Die Vorteile einer Schiebetür, die in der Wand verschwindet, sind vielfältig:
- Platzersparnis: Der größte Vorteil ist die deutliche Platzersparnis, da keine Fläche für den Türschwenk benötigt wird.
- Barrierefreiheit: Schiebetüren sind besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet, da sie leichter zu bedienen sind als Drehtüren.
- Modernes Design: Eine Schiebetür in der Wand laufend verleiht jedem Raum ein modernes und minimalistisches Aussehen.
- Flexibilität: Sie ermöglichen eine flexible Raumgestaltung, da sie bei Bedarf komplett geöffnet werden können, um zwei Räume miteinander zu verbinden.
Voraussetzungen für den nachträglichen Einbau
Bevor Sie mit dem Einbau einer wandintegrierten Schiebetür beginnen, sollten Sie folgende Voraussetzungen prüfen:
- Wandbeschaffenheit: Die Wand, in der die Tür verschwinden soll, muss stabil und tragfähig sein. Besonders bei Trockenbauwänden ist eine sorgfältige Prüfung erforderlich.
- Wandstärke: Die Wand muss ausreichend dick sein, um das Schiebetürsystem aufzunehmen. Hierbei ist die Stärke des Türblatts sowie die des Einbauelements zu berücksichtigen.
- Leitungen und Rohre: Prüfen Sie, ob in der Wand Leitungen (Elektro, Wasser, Heizung) oder Rohre verlaufen, die den Einbau behindern könnten. In diesem Fall müssen diese gegebenenfalls umgelegt werden, was zusätzliche Kosten und Aufwand verursacht.
- Statik: Bei tragenden Wänden ist es unerlässlich, vor dem Einbau einen Statiker zu konsultieren. Ein unzulässiger Eingriff in tragende Wände kann die Stabilität des Gebäudes gefährden.
- Baugenehmigung: Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder Ihrem Bauamt, ob für den Einbau einer Schiebetür eine Baugenehmigung erforderlich ist. Dies ist insbesondere bei Eingriffen in tragende Wände oder bei Änderungen an der Fassade relevant.
Benötigtes Material und Werkzeug
Für den Einbau einer wandintegrierten Schiebetür benötigen Sie folgendes Material und Werkzeug:
- Schiebetürsystem: Dieses besteht aus dem Einbaukasten (auch Laufwagenkasten genannt), der Laufschiene, den Laufwagen und den Führungselementen.
- Türblatt: Wählen Sie ein passendes Türblatt in der gewünschten Größe und Optik. Achten Sie auf die Kompatibilität mit dem Schiebetürsystem.
- Trockenbauplatten (optional): Wenn Sie die Wand nach dem Einbau des Schiebetürsystems mit Trockenbau verkleiden möchten.
- Spachtelmasse und Schleifpapier (optional): Zum Verspachteln und Glätten der Trockenbauwände.
- Farbe oder Tapete (optional): Zum Anpassen der Wand an das restliche Raumdesign.
- Holzlatten oder Metallprofile: Zur Stabilisierung der Wandkonstruktion.
- Schrauben und Dübel: Zum Befestigen des Schiebetürsystems und der Wandverkleidung.
- Wasserwaage und Richtscheit: Zum Ausrichten der Konstruktion.
- Bohrmaschine und Schraubendreher: Zum Bohren und Schrauben.
- Säge: Zum Zuschneiden von Holzlatten oder Metallprofilen.
- Hammer und Meißel (optional): Zum Entfernen von altem Putz oder Mauerwerk.
- Cuttermesser: Zum Zuschneiden von Trockenbauplatten.
- Schutzbrille und Staubmaske: Zum Schutz vor Staub und Schmutz.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Einbau
Der Einbau einer wandintegrierten Schiebetür erfordert handwerkliches Geschick und sorgfältige Planung. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
1. Vorbereitung
Zunächst muss die Wand vorbereitet werden. Entfernen Sie gegebenenfalls alten Putz, Tapeten oder Wandverkleidungen. Markieren Sie die Position des Schiebetürsystems an der Wand. Achten Sie dabei auf die korrekte Höhe und Ausrichtung.
2. Öffnung schaffen
Schaffen Sie eine Öffnung in der Wand, die groß genug ist, um den Einbaukasten des Schiebetürsystems aufzunehmen. Beachten Sie dabei die Herstellerangaben bezüglich der erforderlichen Maße. Bei tragenden Wänden ist hier besondere Vorsicht geboten. Lassen Sie die Öffnung von einem Fachmann erstellen.
3. Einbau des Schiebetürsystems
Setzen Sie den Einbaukasten in die Öffnung ein und richten Sie ihn mithilfe einer Wasserwaage aus. Befestigen Sie den Einbaukasten mit Schrauben und Dübeln an der Wand. Achten Sie darauf, dass der Einbaukasten stabil und sicher befestigt ist. Verbinden Sie den Kasten mit den umliegenden Bauteilen. Verwenden Sie dazu Verbinder oder spezielle Profile, um Stabilität zu gewährleisten.
4. Installation der Laufschiene und Laufwagen
Installieren Sie die Laufschiene im Einbaukasten. Setzen Sie die Laufwagen in die Laufschiene ein. Achten Sie darauf, dass die Laufwagen leichtgängig sind und sich reibungslos bewegen lassen. Die Laufschiene muss exakt waagerecht verlaufen, damit die Tür später einwandfrei gleitet.
5. Anbringen des Türblatts
Hängen Sie das Türblatt in die Laufwagen ein. Justieren Sie das Türblatt, sodass es gerade hängt und sich leicht öffnen und schließen lässt. Befestigen Sie gegebenenfalls Führungselemente, um ein seitliches Pendeln des Türblatts zu verhindern. Achten Sie darauf, dass das Türblatt in der Endposition vollständig in der Wand verschwindet.
6. Verkleidung der Wand
Verkleiden Sie die Wand um den Einbaukasten herum mit Trockenbauplatten oder anderen geeigneten Materialien. Achten Sie auf einen sauberen und ebenmäßigen Übergang zu den bestehenden Wandflächen. Verschrauben Sie die Platten mit der Unterkonstruktion.
7. Verspachteln und Schleifen
Verspachteln Sie die Fugen und Schraubenlöcher in den Trockenbauwänden. Schleifen Sie die verspachtelten Stellen glatt, sodass eine ebene Oberfläche entsteht. Verwenden Sie dazu Schleifpapier mit unterschiedlicher Körnung. Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren.
8. Endbehandlung
Streichen oder tapezieren Sie die Wand in der gewünschten Farbe oder mit der gewünschten Tapete. Passen Sie die Wandgestaltung an das restliche Raumdesign an. Montieren Sie gegebenenfalls noch Zierleisten oder andere dekorative Elemente.
9. Funktionsprüfung
Überprüfen Sie die Funktion der Schiebetür. Stellen Sie sicher, dass sie sich leicht öffnen und schließen lässt, dass sie vollständig in der Wand verschwindet und dass keine störenden Geräusche entstehen. Justieren Sie die Tür gegebenenfalls nach.
Tipps und Tricks
- Planung ist alles: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Planung und Vorbereitung. Messen Sie alles genau aus und berücksichtigen Sie alle relevanten Faktoren.
- Qualität zahlt sich aus: Investieren Sie in ein hochwertiges Schiebetürsystem. Billige Systeme sind oft weniger langlebig und können zu Problemen führen.
- Fachmännische Hilfe: Wenn Sie sich unsicher sind, holen Sie sich fachmännische Hilfe. Ein erfahrener Handwerker kann Ihnen bei der Planung und dem Einbau behilflich sein.
- Brandschutz: Achten Sie bei der Auswahl des Schiebetürsystems und des Türblatts auf die Brandschutzbestimmungen. Insbesondere in Mehrfamilienhäusern sind bestimmte Brandschutzanforderungen zu beachten.
- Schallschutz: Wenn Sie Wert auf Schallschutz legen, wählen Sie ein Schiebetürsystem mit Schallschutzdämmung.
- Barrierefreiheit: Achten Sie bei der Auswahl des Türblatts und der Bedienungselemente auf die Barrierefreiheit.
Kosten
Die Kosten für den nachträglichen Einbau einer wandintegrierten Schiebetür können stark variieren, abhängig von der Größe der Tür, dem gewählten Schiebetürsystem, der Beschaffenheit der Wand und den eventuell erforderlichen Umbaumaßnahmen. Ein einfaches Schiebetürsystem mit Türblatt kann bereits ab etwa 500 Euro erhältlich sein. Für den Einbau durch einen Fachmann können zusätzliche Kosten von mehreren hundert bis tausend Euro anfallen. Berücksichtigen Sie auch eventuelle Kosten für die Umlegung von Leitungen oder Rohren sowie für die Statikerprüfung und die Baugenehmigung.
Fazit
Der nachträgliche Einbau einer Schiebetür in der Wand laufend ist ein anspruchsvolles, aber lohnendes Projekt. Mit sorgfältiger Planung, den richtigen Werkzeugen und etwas handwerklichem Geschick lässt sich diese platzsparende und elegante Lösung auch nachträglich realisieren. Beachten Sie die oben genannten Tipps und Tricks, und holen Sie sich bei Bedarf fachmännische Hilfe, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Eine gut eingebaute Schiebetür wird Ihnen viele Jahre Freude bereiten und den Wert Ihrer Immobilie steigern. Vergessen Sie nicht, die Installation der Schiebetür ist ein Bauprojekt, dass man nicht unterschätzen sollte.

















