Sind Schwarze Marienkäfer Giftig Für Menschen

Sind Schwarze Marienkäfer Giftig Für Menschen? Eine umfassende Aufklärung
Marienkäfer sind allgemein beliebte und nützliche Insekten, bekannt für ihren Appetit auf Blattläuse und andere Pflanzenschädlinge. Während die meisten Menschen mit den typischen roten Marienkäfern mit schwarzen Punkten vertraut sind, gibt es auch schwarze Marienkäfer. Diese können bei manchen Menschen Fragen aufwerfen, insbesondere bezüglich ihrer potenziellen Giftigkeit. Dieser Artikel zielt darauf ab, Klarheit zu schaffen und umfassende Informationen darüber zu liefern, ob schwarze Marienkäfer für Menschen giftig sind.
Was sind Schwarze Marienkäfer?
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Begriff "schwarzer Marienkäfer" nicht unbedingt eine einzelne Art bezeichnet. Vielmehr bezieht er sich auf Marienkäfer, die überwiegend schwarz gefärbt sind. Zu den häufigsten schwarzen Marienkäfern gehören:
- Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis): Diese Marienkäferart ist sehr variabel in ihrer Färbung. Sie können rot, orange oder auch schwarz sein, oft mit unterschiedlich vielen Punkten.
- Aphidecta obliterata: Diese Art ist in Europa heimisch und meist einheitlich dunkelbraun bis schwarz gefärbt.
- Stethorus punctillum: Dieser sehr kleine Marienkäfer ist komplett schwarz und spezialisiert auf Spinnmilben.
Die asiatischen Marienkäfer sind besonders relevant, da sie in vielen Teilen der Welt vorkommen und oft in grossen Mengen auftreten, besonders im Herbst, wenn sie nach einem Ort zum Überwintern suchen.
Sind Schwarze Marienkäfer Giftig?
Die kurze Antwort ist: Nein, schwarze Marienkäfer sind für Menschen im Allgemeinen nicht giftig im Sinne von lebensbedrohlich oder hochgiftig. Sie enthalten keine Gifte, die bei Berührung oder Verschlucken zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen würden. Allerdings gibt es einige Punkte, die man beachten sollte:
- Allergische Reaktionen: Wie viele Insekten können Marienkäfer bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Diese Reaktionen sind jedoch in der Regel mild und äussern sich durch Hautirritationen, Schnupfen oder Asthma-ähnliche Symptome. Menschen mit bekannten Insektenallergien sollten vorsichtig sein.
- Reflexbluten: Marienkäfer, einschliesslich der schwarzen Varianten, können bei Bedrohung eine gelbliche Flüssigkeit absondern, die als Hämolymphe oder "Reflexbluten" bezeichnet wird. Diese Flüssigkeit enthält Alkaloide, die einen unangenehmen Geruch und Geschmack haben. Sie ist zwar nicht giftig, kann aber Hautreizungen verursachen oder bei Kontakt mit den Augen brennen. Es ist ratsam, sich nach Kontakt die Hände zu waschen.
- Beissen: Marienkäfer können zwicken oder beissen, besonders wenn sie sich bedroht fühlen. Diese Bisse sind jedoch in der Regel harmlos und verursachen höchstens ein leichtes, vorübergehendes Unbehagen. Sie übertragen keine Krankheiten.
- Befall und Geruch: Wenn Marienkäfer in grossen Mengen in Häusern eindringen, können sie zu einer Belästigung werden. Abgesehen von dem bereits erwähnten Reflexbluten können sie auch einen unangenehmen Geruch absondern, besonders wenn sie sterben. Die Ansammlung toter Marienkäfer kann ebenfalls Allergien auslösen.
Asiatische Marienkäfer und Allergien
Die asiatischen Marienkäfer sind besonders dafür bekannt, in grossen Schwärmen aufzutreten und in Häuser einzudringen. Studien haben gezeigt, dass sie Allergene produzieren können, die bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Diese Allergene können sowohl durch direkten Kontakt mit den Marienkäfern als auch durch Einatmen von Partikeln in der Luft freigesetzt werden. Die Symptome können sein:
- Rhinitis (Schnupfen)
- Konjunktivitis (Bindehautentzündung)
- Asthma
- Hautausschläge
In seltenen Fällen können schwerere allergische Reaktionen auftreten. Wenn Sie vermuten, dass Sie allergisch auf Marienkäfer sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Was tun bei Kontakt mit Schwarzen Marienkäfern?
Da schwarze Marienkäfer im Allgemeinen nicht giftig sind, sind keine besonderen Massnahmen erforderlich, wenn Sie mit ihnen in Kontakt kommen. Dennoch gibt es einige Vorsichtsmassnahmen, die Sie treffen können:
- Hände waschen: Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife, besonders wenn Sie die Marienkäfer berührt haben oder deren Reflexbluten ausgesetzt waren.
- Augen spülen: Wenn die Flüssigkeit in Ihre Augen gelangt, spülen Sie sie sofort mit klarem Wasser aus.
- Vermeiden Sie das Zerquetschen: Zerquetschen Sie die Marienkäfer nicht, da dies die Freisetzung der unangenehm riechenden Flüssigkeit fördert und möglicherweise Allergene freisetzt.
- Staubsaugen: Wenn Sie Marienkäfer entfernen müssen, verwenden Sie am besten einen Staubsauger. Entleeren Sie den Staubsaugerbeutel anschliessend im Freien.
Wie man einen Marienkäferbefall verhindert
Um zu verhindern, dass Marienkäfer in Ihr Haus eindringen, können Sie folgende Massnahmen ergreifen:
- Abdichten von Rissen und Spalten: Verschliessen Sie alle Risse und Spalten in Wänden, Fenstern und Türen.
- Anbringen von Fliegengittern: Bringen Sie Fliegengitter an Fenstern und Türen an, um zu verhindern, dass Marienkäfer eindringen.
- Entfernen von Nahrungsquellen: Halten Sie Ihren Garten frei von Blattläusen und anderen Insekten, die Marienkäfer anziehen könnten.
- Vermeiden von Lichtquellen: Marienkäfer werden von Licht angezogen. Reduzieren Sie die Beleuchtung im Aussenbereich, um sie nicht anzulocken.
- Natürliche Abschreckungsmittel: Einige natürliche Substanzen wie Zitronenöl, Nelkenöl oder Lavendel können Marienkäfer abschrecken.
Sind Marienkäfer Nützlich?
Trotz der möglichen Belästigung, die sie verursachen können, sind Marienkäfer grundsätzlich nützliche Insekten. Sie sind natürliche Schädlingsbekämpfer und helfen, Blattläuse und andere Pflanzenschädlinge in Gärten und auf Feldern zu kontrollieren. Daher ist es oft sinnvoller, Massnahmen zu ergreifen, um sie fernzuhalten, anstatt sie zu töten.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass schwarze Marienkäfer nicht giftig im herkömmlichen Sinne sind. Sie stellen keine unmittelbare Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Sie können zwar allergische Reaktionen auslösen oder durch ihr Reflexbluten und ihren Geruch lästig sein, aber diese Probleme sind in der Regel geringfügig und leicht zu bewältigen. Es ist wichtig, Massnahmen zu ergreifen, um einen Befall zu verhindern, und vorsichtig zu sein, wenn Sie mit ihnen in Kontakt kommen. Berücksichtigen Sie ihre nützliche Rolle als Schädlingsbekämpfer, bevor Sie Massnahmen zu ihrer Bekämpfung ergreifen. Indem Sie die Fakten kennen, können Sie fundierte Entscheidungen treffen und ein friedliches Zusammenleben mit diesen kleinen Kreaturen geniessen.

















