Sprachliches Handeln Im Kommunikativen Kontext

Hallo, liebe Weltenbummler und Sprachbegeisterte! Kennt ihr das Gefühl, wenn man in einem fremden Land steht, umgeben von einer unbekannten Sprache, und plötzlich wird selbst die einfachste Frage zur Mammutaufgabe? Mir ging es jedenfalls oft so, bis ich anfing, mir bewusst zu machen, dass Sprache viel mehr ist als nur Vokabeln und Grammatik. Es geht ums sprachliche Handeln im kommunikativen Kontext – und das ist viel spannender, als es klingt!
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Trip nach Japan. Vor lauter Ehrfurcht vor der fremden Schriftzeichen und der komplexen Höflichkeitsformen habe ich mich kaum getraut, den Mund aufzumachen. Ich hatte ein paar Brocken Japanisch gelernt, aber die Situationen, in denen ich sie anwenden konnte, schienen immer die falschen zu sein. Im Supermarkt fragte ich den Kassierer auf holprigem Japanisch nach einer Tüte, woraufhin er mich mit einem Blick ansah, der so viel sagte wie: "Versteht diese Ausländerin eigentlich, was hier vor sich geht?". Da wurde mir klar: Es geht nicht nur darum, was ich sage, sondern auch wie ich es sage und in welchem Kontext.
Was bedeutet "Sprachliches Handeln im Kommunikativen Kontext" eigentlich?
Lasst uns das mal aufdröseln. "Sprachliches Handeln" bedeutet, dass wir mit Sprache etwas tun. Wir bitten um Hilfe, wir geben Anweisungen, wir drücken unsere Gefühle aus – kurz gesagt, wir handeln mit Sprache. Der "kommunikative Kontext" ist die Umgebung, in der dieses Handeln stattfindet. Das kann ein Gespräch mit einem Taxifahrer, eine Bestellung im Restaurant oder ein Smalltalk mit einem Einheimischen sein. Jeder Kontext hat seine eigenen Regeln und Erwartungen.
Nehmen wir das Beispiel der Bestellung im Restaurant. In Deutschland ist es üblich, den Kellner direkt anzusprechen und seine Bestellung aufzugeben. In Japan hingegen ist es üblicher, den Kellner mit einer kleinen Geste auf sich aufmerksam zu machen und dann sehr höflich zu fragen, ob er einem helfen kann. Wenn man die kulturellen Unterschiede nicht kennt, kann es schnell zu Missverständnissen kommen. Das bedeutet aber nicht, dass man Japanisch perfekt beherrschen muss, sondern dass man sich bewusst sein muss, dass es unterschiedliche Kommunikationsstile gibt.
Ein paar Beispiele aus meinen Reisen:
- Marrakesch, Marokko: Beim Handeln auf dem Souk ist es üblich, sehr hartnäckig zu sein. Wenn man nicht verhandelt, zahlt man garantiert zu viel. Ein freundliches Lächeln und ein bisschen Spaß am Feilschen gehören dazu. Wer hier zu schüchtern ist, verpasst nicht nur ein Schnäppchen, sondern auch einen wichtigen Teil der lokalen Kultur.
- Buenos Aires, Argentinien: Der Smalltalk ist hier extrem wichtig. Bevor man überhaupt zur Sache kommt, wird erstmal ausgiebig über das Wetter, den Fußball oder die Politik geplaudert. Wer direkt mit der Tür ins Haus fällt, wirkt unhöflich und aufdringlich. Ein kurzer Plausch, auch wenn man sich nicht gut verständigen kann, öffnet Türen und Herzen.
- Rom, Italien: Die Körpersprache ist hier mindestens genauso wichtig wie die Worte. Lebhafte Gesten, ein ausdrucksstarker Blick und eine laute Stimme gehören zum guten Ton. Wer versucht, sich zurückzuhalten, wirkt desinteressiert und kühl.
Diese Beispiele zeigen, dass sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext weit über die reine Sprachkenntnis hinausgeht. Es geht um kulturelles Verständnis, Empathie und die Fähigkeit, sich an unterschiedliche Situationen anzupassen.
Wie kann man sich besser auf unterschiedliche Kommunikationsstile vorbereiten?
Hier sind ein paar Tipps, die mir auf meinen Reisen geholfen haben:
- Recherchiere vor deiner Reise: Informiere dich über die kulturellen Gepflogenheiten des Landes, das du besuchen möchtest. Gibt es besondere Höflichkeitsformen? Welche Themen sind tabu? Wie verhält man sich in bestimmten Situationen? Das Internet ist voll von Informationen – nutze sie!
- Beobachte die Einheimischen: Achte darauf, wie die Menschen miteinander kommunizieren. Wie begrüßen sie sich? Wie geben sie Anweisungen? Wie verhandeln sie? Du kannst viel lernen, indem du einfach nur zuschaust.
- Sei offen und neugierig: Zeige Interesse an der Kultur und der Sprache des Landes. Frage nach, wenn du etwas nicht verstehst. Die meisten Menschen freuen sich, wenn man sich für ihre Kultur interessiert.
- Habe keine Angst, Fehler zu machen: Niemand erwartet, dass du die Sprache perfekt beherrschst. Fehler sind menschlich und oft sogar amüsant. Wichtig ist, dass du dich bemühst und zeigst, dass du lernen möchtest.
- Lerne ein paar grundlegende Phrasen: "Hallo", "Bitte", "Danke", "Entschuldigung" und "Sprechen Sie Englisch?" sind Gold wert. Auch wenn du dich nicht fließend verständigen kannst, zeigst du damit Respekt und Wertschätzung.
- Nutze nonverbale Kommunikation: Ein freundliches Lächeln, ein offener Blick und eine höfliche Geste können oft mehr sagen als tausend Worte.
Denke daran: Sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext ist ein Lernprozess. Je mehr du reist und dich mit anderen Kulturen auseinandersetzt, desto besser wirst du darin. Und das Schöne daran ist: Es macht nicht nur deine Reisen angenehmer, sondern erweitert auch deinen Horizont und macht dich zu einem offeneren und toleranteren Menschen.
Meine persönlichen Aha-Momente
Ich erinnere mich an eine Situation in Vietnam. Ich wollte auf einem Markt ein paar Souvenirs kaufen, aber ich hatte keine Ahnung, wie viel sie wert waren. Also fragte ich einen Einheimischen um Rat. Er erklärte mir geduldig, wie man auf dem Markt verhandelt, welche Preise angemessen sind und welche Tricks die Händler anwenden. Dank seiner Hilfe konnte ich nicht nur ein paar tolle Schnäppchen machen, sondern auch ein interessantes Gespräch mit ihm führen. Dieser Moment hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, auf die Menschen zuzugehen und sich auf ihre Kultur einzulassen.
Ein anderes Mal war ich in einem kleinen Dorf in Italien unterwegs. Ich hatte mich verirrt und wusste nicht, wie ich zu meinem Hotel zurückfinden sollte. Ich fragte einen älteren Mann auf der Straße nach dem Weg. Er sprach kein Englisch, aber er verstand, was ich wollte. Er nahm mich an der Hand und führte mich persönlich zurück zum Hotel. Dieser Moment hat mir gezeigt, dass man sich auch ohne gemeinsame Sprache verständigen kann, wenn man offen und hilfsbereit ist.
Diese Erfahrungen haben mir geholfen, die Welt mit anderen Augen zu sehen und mich auf neue Kulturen und Menschen einzulassen. Ich habe gelernt, dass Sprache viel mehr ist als nur ein Werkzeug zur Kommunikation. Sie ist ein Fenster zu einer anderen Welt, eine Möglichkeit, andere Menschen kennenzulernen und zu verstehen. Und das ist doch das Schönste am Reisen, oder?
Also, liebe Reisende, lasst euch nicht von fremden Sprachen und Kulturen einschüchtern. Seid mutig, seid neugierig und seid offen für neue Erfahrungen. Denn das wahre Abenteuer beginnt dort, wo man seine Komfortzone verlässt und sich auf das Unbekannte einlässt. Und wer weiß, vielleicht entdeckt ihr dabei ja auch eure eigene Sprachbegabung!
Bis zum nächsten Mal und viel Spaß beim Entdecken der Welt!
Sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext: Mehr als nur Vokabeln und Grammatik – ein Schlüssel zu neuen Kulturen und unvergesslichen Reiseerlebnissen!
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