Verschwunden In Lørenskog Wie Viele Folgen

Hallo ihr Lieben, eure reiselustige Freundin meldet sich hier mit einer Geschichte, die so gar nicht in meine sonstigen sonnigen Reiseberichte passt. Aber manchmal, da stolpert man eben über Dinge, die einen fesseln, einen nachdenklich machen und die einfach erzählt werden müssen. Und so möchte ich euch heute von meinem kleinen, ungeplanten Abstecher in die Welt des True Crime erzählen, genauer gesagt, von der norwegischen Mini-Serie "Verschwunden in Lørenskog" – oder im Original "Forsvinningen på Lørenskog".
Ich war eigentlich auf der Suche nach Inspiration für meinen nächsten Roadtrip durch Norwegen. Fjorde, Berge, die Nordlichter – ihr kennt das ja. Ich wollte tiefer eintauchen in die norwegische Kultur, die Menschen, die Geschichten, die das Land prägen. Und da stieß ich auf diese Serie, die auf einem der mysteriösesten Kriminalfälle Norwegens basiert: dem Verschwinden von Anne-Elisabeth Hagen, der Frau eines reichen Geschäftsmannes, im Jahr 2018.
Ehrlich gesagt, ich bin normalerweise kein großer Fan von True Crime. Mir sind die Fälle oft zu düster, zu grausam. Aber irgendetwas an diesem Fall, an der Art, wie er in der Serie dargestellt wurde, zog mich in seinen Bann. Vielleicht war es die norwegische Landschaft, die trotz der schrecklichen Ereignisse eine gewisse Ruhe ausstrahlte. Vielleicht war es aber auch die Vielschichtigkeit der Charaktere und die Art und Weise, wie die Serie die moralischen Grauzonen beleuchtete.
Was macht "Verschwunden in Lørenskog" so besonders?
Anders als viele True-Crime-Dokumentationen, die sich auf reißerische Details und sensationslüsterne Spekulationen konzentrieren, versucht "Verschwunden in Lørenskog" ein möglichst umfassendes und objektives Bild des Falls zu zeichnen. Die Serie verzichtet weitgehend auf Effekthascherei und lässt stattdessen die Fakten sprechen. Das fand ich sehr angenehm und hat das Ganze für mich noch viel glaubwürdiger gemacht.
Die Serie ist eine Mischung aus Dokumentation und rekonstruierten Szenen. Sie enthält Interviews mit Journalisten, Anwälten, Polizeibeamten und anderen Personen, die in den Fall involviert waren. Diese Interviews werden mit nachgestellten Szenen kombiniert, die auf den bekannten Fakten basieren. Auf diese Weise wird der Zuschauer in die Lage versetzt, sich selbst ein Bild von den Ereignissen zu machen und seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
Die Charaktere: Mehr als nur Täter und Opfer
Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Art und Weise, wie die Serie die Charaktere darstellt. Anne-Elisabeth Hagen wird nicht nur als Opfer dargestellt, sondern als eine komplexe Frau mit eigenen Wünschen und Träumen. Ihr Ehemann, Tom Hagen, wird nicht einfach als der böse Verdächtige abgestempelt, sondern als ein Mann, der mit der Situation überfordert ist und versucht, seine Familie zusammenzuhalten. Auch die Ermittler werden als Menschen mit Fehlern und Zweifeln dargestellt, die unter dem enormen Druck der Öffentlichkeit stehen.
Die Serie vermeidet es bewusst, Urteile zu fällen. Sie stellt die Fakten dar und überlässt es dem Zuschauer, seine eigene Meinung zu bilden. Das fand ich sehr erfrischend und hat mich dazu angeregt, den Fall aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Wie viele Folgen hat die Serie?
Die Mini-Serie "Verschwunden in Lørenskog" umfasst insgesamt fünf Folgen. Jede Folge dauert etwa 45 Minuten und beleuchtet einen anderen Aspekt des Falls. Die erste Folge konzentriert sich auf das Verschwinden von Anne-Elisabeth Hagen und die ersten Ermittlungen der Polizei. Die folgenden Folgen untersuchen die verschiedenen Theorien und Verdächtigen und beleuchten die Rolle der Medien und der Öffentlichkeit in dem Fall.
Hier eine kurze Übersicht über die einzelnen Folgen:
- Folge 1: Das Verschwinden – Die Entdeckung des leeren Hauses und die ersten Spuren.
- Folge 2: Die Lösegeldforderung – Eine digitale Lösegeldforderung bringt neue Hoffnung, aber auch neue Rätsel.
- Folge 3: Die Theorie des Ehemanns – Der Fokus der Ermittlungen verschiebt sich auf Tom Hagen.
- Folge 4: Der Informant – Ein mysteriöser Informant meldet sich zu Wort.
- Folge 5: Das Urteil – Die Serie fasst die Erkenntnisse zusammen und stellt die Frage nach der Wahrheit.
Ich kann euch nur empfehlen, euch die Zeit zu nehmen und die Serie anzusehen. Auch wenn der Fall an sich sehr düster ist, bietet die Serie einen faszinierenden Einblick in die norwegische Gesellschaft und in die Komplexität menschlichen Verhaltens.
Meine persönlichen Eindrücke: Ein Norwegen-Erlebnis der anderen Art
Mein "Besuch" in Lørenskog war natürlich nicht der klassische Urlaub. Ich habe keine Fjorde bestaunt oder Polarlichter gejagt. Stattdessen bin ich in die Tiefen eines ungeklärten Kriminalfalls eingetaucht. Und trotzdem war es eine wertvolle Erfahrung. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, kritisch zu denken und verschiedene Perspektiven einzunehmen. Ich habe auch gelernt, dass die Wahrheit oft viel komplexer ist, als sie auf den ersten Blick erscheint.
Und ganz nebenbei habe ich auch einiges über die norwegische Kultur gelernt. Die Serie gibt einen Einblick in die norwegische Justiz, die Medienlandschaft und die Art und Weise, wie die Norweger mit Krisen umgehen. Es ist ein Norwegen-Erlebnis der anderen Art, das ich so schnell nicht vergessen werde.
Wo kann man die Serie sehen? "Verschwunden in Lørenskog" ist unter anderem auf Netflix verfügbar. Einfach mal danach suchen!
Mein Tipp: Schaut euch die Serie am besten auf Deutsch mit Untertiteln an, um die norwegische Atmosphäre noch besser einzufangen. Und nehmt euch Zeit, um über das Gesehene nachzudenken. Es lohnt sich!
Ich hoffe, mein kleiner Ausflug in die Welt des True Crime hat euch gefallen. Und keine Sorge, mein nächster Reisebericht wird wieder etwas fröhlicher. Versprochen! Bis dahin, alles Liebe und bleibt neugierig!
Eure reiselustige Freundin.

















