Wann Wurde Das Deutsche Rote Kreuz Gegründet

Hallo, liebe Reisefreunde! Habt ihr euch jemals gefragt, während ihr durch die malerischen Straßen Deutschlands schlendert, was hinter den Kulissen all der Hilfsbereitschaft und des Engagements steckt, das unser Land so besonders macht? Vielleicht seid ihr an einem DRK-Zentrum vorbeigekommen oder habt ein ehrenamtliches Team bei einem Stadtfest gesehen. Ich möchte euch heute mitnehmen auf eine kleine Zeitreise, um das Deutsche Rote Kreuz (DRK) besser kennenzulernen – wann es gegründet wurde und wie es sich entwickelt hat. Es ist mehr als nur eine Hilfsorganisation; es ist ein Stück deutsche Geschichte, verwoben mit dem Geist der Menschlichkeit.
Die Geburtsstunde des DRK: Ein Blick ins 19. Jahrhundert
Stellt euch vor, ihr befindet euch im Jahr 1863. Europa ist von Kriegen und Konflikten gezeichnet. Ein Schweizer Geschäftsmann und Philanthrop namens Henry Dunant wird Zeuge der grausamen Schlacht von Solferino. Die Bilder der unzähligen Verwundeten, die ohne angemessene medizinische Versorgung ihrem Schicksal überlassen sind, lassen ihn nicht mehr los. Er beschließt, etwas zu unternehmen. Dunants Erfahrungen und sein Engagement führen zur Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Seine Idee verbreitet sich wie ein Lauffeuer über den Kontinent und inspiriert zur Gründung nationaler Rotkreuzgesellschaften.
Der Weg zur Gründung in Deutschland
Auch in Deutschland reifte die Idee, eine nationale Rotkreuzgesellschaft zu gründen. Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 rückte die Notwendigkeit einer organisierten Hilfeleistung noch stärker in den Fokus. Ärzte, Adlige und engagierte Bürger erkannten, dass eine koordinierte medizinische Versorgung und die Unterstützung der Verwundeten von großer Bedeutung waren. Aber der Weg dorthin war steinig. Es gab verschiedene Initiativen und Bestrebungen, die jedoch noch nicht zu einer nationalen Organisation führten.
Die entscheidende Wendung kam schließlich im Jahr 1869. Am 26. Januar dieses Jahres wurde in Stuttgart der "Verein zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger in den Armeen zu Felde" gegründet. Dieser Verein gilt als Vorläufer des Deutschen Roten Kreuzes. Er organisierte Lazarette, schulte Pflegepersonal und sammelte Spenden, um die medizinische Versorgung der Soldaten zu verbessern. Es war ein wichtiger Schritt in Richtung einer nationalen Rotkreuzorganisation, auch wenn dieser Verein noch nicht das DRK war, wie wir es heute kennen.
Endlich: Die offizielle Gründung des DRK
Es dauerte noch einige Jahre, bis aus dem Vorläufer das Deutsche Rote Kreuz wurde. Am 21. Januar 1921 war es dann endlich soweit: Das Deutsche Rote Kreuz wurde offiziell gegründet. Es entstand durch den Zusammenschluss verschiedener Landesvereine vom Roten Kreuz. Dieser Schritt war von großer Bedeutung, da er die Zersplitterung der Hilfsaktivitäten beendete und eine einheitliche, schlagkräftige Organisation schuf.
"Das Deutsche Rote Kreuz ist die nationale Rotkreuzgesellschaft in Deutschland gemäß den Genfer Abkommen und dem DRK-Gesetz."
Dieser Satz fasst die Bedeutung des DRK treffend zusammen. Es ist nicht nur eine Hilfsorganisation, sondern auch ein integraler Bestandteil des internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Es ist an die Genfer Abkommen gebunden und unterliegt dem DRK-Gesetz, was seine Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar definiert.
Die Entwicklung des DRK im Laufe der Jahrzehnte
Seit seiner Gründung hat sich das DRK stetig weiterentwickelt und seine Aufgabenbereiche erweitert. In den 1920er und 1930er Jahren lag der Fokus auf der Unterstützung von Kriegsopfern und der Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit. Während des Zweiten Weltkriegs spielte das DRK eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung und der Betreuung von Kriegsgefangenen. Allerdings wurde das DRK in dieser Zeit auch für die Zwecke des NS-Regimes instrumentalisiert, was ein dunkles Kapitel in seiner Geschichte darstellt. Nach dem Krieg widmete sich das DRK dem Wiederaufbau Deutschlands und der Versorgung der Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern.
In den folgenden Jahrzehnten kamen immer neue Aufgaben hinzu. Heute ist das DRK in vielen Bereichen aktiv, darunter:
- Katastrophenschutz: Bei Überschwemmungen, Erdbeben oder anderen Katastrophen ist das DRK schnell vor Ort, um zu helfen.
- Rettungsdienst: Das DRK betreibt zahlreiche Rettungswachen und stellt einen großen Teil der Rettungskräfte in Deutschland.
- Blutspendedienst: Das DRK organisiert Blutspendenaktionen und stellt die Versorgung der Krankenhäuser mit Blutkonserven sicher.
- Sozialarbeit: Das DRK betreibt Altenheime, Kindergärten und andere soziale Einrichtungen.
- Internationale Hilfe: Das DRK unterstützt Hilfsprojekte in aller Welt.
Das DRK heute: Mehr als nur Erste Hilfe
Wenn ihr heute durch Deutschland reist, werdet ihr das DRK an vielen Orten antreffen. Ihr werdet Rettungswagen sehen, die mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet sind, ihr werdet DRK-Zentren entdecken, in denen Erste-Hilfe-Kurse angeboten werden, und ihr werdet freiwillige Helfer treffen, die sich in ihrer Freizeit für das DRK engagieren. Das DRK ist aus dem deutschen Alltag nicht mehr wegzudenken.
Was ich persönlich am DRK so beeindruckend finde, ist die Vielfalt der Aufgaben und das Engagement der vielen freiwilligen Helfer. Ob es die Sanitäter sind, die bei einem Unfall Leben retten, die Helfer, die bei einer Katastrophe den Betroffenen zur Seite stehen, oder die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die in einem Altenheim für das Wohl der Bewohner sorgen – sie alle leisten einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft.
Und wenn ihr das nächste Mal an einem DRK-Zentrum vorbeikommt, denkt daran: Hinter diesem einfachen Symbol steckt eine lange und bewegte Geschichte, die von Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und dem unermüdlichen Einsatz für das Wohl anderer geprägt ist. Es ist ein Stück Deutschland, auf das wir stolz sein können.
Wie ihr das DRK unterstützen könnt
Wenn auch ihr das Deutsche Rote Kreuz unterstützen möchtet, gibt es viele Möglichkeiten. Ihr könnt zum Beispiel:
- Blut spenden: Eure Blutspende kann Leben retten!
- Spenden: Das DRK ist auf Spenden angewiesen, um seine vielfältigen Aufgaben zu erfüllen.
- Ehrenamtlich mitarbeiten: Engagiert euch in eurer Freizeit beim DRK und helft mit, Gutes zu tun.
- Erste-Hilfe-Kurse besuchen: Lernt, wie ihr im Notfall richtig handeln könnt.
Jede Hilfe zählt! Lasst uns gemeinsam dazu beitragen, dass das Deutsche Rote Kreuz auch in Zukunft seine wichtige Arbeit leisten kann.
Ich hoffe, dieser kleine Ausflug in die Geschichte des DRK hat euch gefallen und euch vielleicht sogar inspiriert, euch selbst für das Gemeinwohl zu engagieren. Bis zum nächsten Mal, und bleibt neugierig!

















