Was Hänschen Nicht Lernt Lernt Hans Nimmermehr

Hallo liebe Reisefreunde! Heute möchte ich euch von einer kleinen Weisheit erzählen, die mich auf meinen Reisen immer wieder begleitet hat, und die vielleicht auch eure zukünftigen Abenteuer bereichern kann. Es geht um das Sprichwort: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr."
Vielleicht habt ihr diesen Satz schon mal gehört. Er klingt erstmal ziemlich altmodisch, fast schon ein bisschen streng. Aber ich finde, er steckt voller Wahrheit und lässt sich wunderbar auf unsere Erfahrungen als Reisende übertragen. Denn Reisen ist ja nicht nur Urlaub und Entspannung, sondern auch eine riesige Chance, Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Ich erinnere mich da an eine Reise nach Thailand vor einigen Jahren. Ich war jung, unbeschwert und ehrlich gesagt, auch ein bisschen unvorbereitet. Ich hatte mir zwar ein paar Reiseführer durchgelesen, aber die thailändische Kultur und vor allem die Sprache, die hatte ich total unterschätzt.
Die ersten Tage in Bangkok waren überwältigend. Die Farben, die Gerüche, das Chaos – alles war so anders als zu Hause. Ich habe mich treiben lassen, Tempel besichtigt, Streetfood probiert und versucht, mit Händen und Füßen zu kommunizieren. Das hat mal mehr, mal weniger gut geklappt. Oft habe ich mich verloren gefühlt, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne.
Eines Tages, als ich mich mal wieder in den verwinkelten Gassen einer Marktes verirrt hatte, sprach mich eine ältere Frau an. Sie sah meine Ratlosigkeit und fragte mich auf Englisch, ob sie mir helfen könne. Ich war so erleichtert und erzählte ihr von meinen Schwierigkeiten, mich zu verständigen und mich in dieser fremden Welt zurechtzufinden.
Sie lächelte freundlich und sagte: "Es ist nie zu spät, etwas Neues zu lernen. Aber je früher du anfängst, desto leichter wird es dir fallen." Sie gab mir ein paar einfache thailändische Sätze mit auf den Weg: "Sawasdee" (Hallo), "khop khun" (Danke) und "mai phet" (nicht scharf). Sie erklärte mir auch ein paar grundlegende Verhaltensregeln, wie man sich in Tempeln verhält und wie man respektvoll mit den Einheimischen umgeht.
Diese Begegnung hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich realisierte, dass ich die Chance verpasst hatte, mich vor meiner Reise intensiver mit der thailändischen Kultur und Sprache auseinanderzusetzen. Ich hatte mich darauf verlassen, dass ich schon irgendwie zurechtkommen würde. Aber ich musste feststellen: "Was Hänschen nicht lernt...", ja, das machte sich jetzt bemerkbar.
Ich beschloss, die Ratschläge der alten Frau zu beherzigen und mir ein paar Grundlagen anzueignen. Ich kaufte mir ein kleines Sprachbuch und übte fleißig die wichtigsten Phrasen. Und siehe da, plötzlich öffneten sich mir ganz neue Türen. Die Einheimischen freuten sich, wenn ich sie auf Thailändisch begrüßte, und waren viel offener und hilfsbereiter. Ich konnte mich besser verständigen, bekam tiefere Einblicke in ihre Kultur und erlebte Thailand aus einer ganz anderen Perspektive.
Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass Vorbereitung beim Reisen Gold wert ist. Natürlich muss man nicht perfekt sein und alle Sprachen der Welt beherrschen. Aber ein paar grundlegende Kenntnisse der Landessprache und Kultur können den Unterschied zwischen einem oberflächlichen Touristenerlebnis und einer authentischen Begegnung ausmachen.
Wie du das Sprichwort auf deine Reisen anwenden kannst
Wie können wir also das alte Sprichwort "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" auf unsere Reisen anwenden? Hier sind ein paar Tipps, die mir geholfen haben:
1. Informiere dich im Voraus
Bevor du in ein neues Land reist, nimm dir Zeit, dich über die Kultur, die Geschichte, die Sitten und Gebräuche zu informieren. Lies Reiseführer, Blogs, schau dir Dokumentationen an oder sprich mit Leuten, die schon mal dort waren. Je besser du vorbereitet bist, desto leichter wird es dir fallen, dich in der neuen Umgebung zurechtzufinden und die Kultur zu verstehen.
2. Lerne die Grundlagen der Landessprache
Du musst kein fließendes Japanisch oder Arabisch sprechen. Aber ein paar grundlegende Sätze wie "Hallo", "Danke", "Bitte", "Entschuldigung" und "Wie viel kostet das?" können Wunder wirken. Die Einheimischen werden sich freuen, dass du dir die Mühe machst, ihre Sprache zu lernen, und werden dich mit Respekt und Freundlichkeit behandeln. Es gibt heutzutage so viele tolle Apps und Online-Kurse, die das Sprachenlernen zum Kinderspiel machen.
3. Sei offen für Neues
Reisen ist eine Chance, aus deiner Komfortzone auszubrechen und neue Erfahrungen zu sammeln. Sei offen für andere Kulturen, andere Essgewohnheiten, andere Denkweisen. Probiere neue Gerichte, besuche lokale Märkte, sprich mit Einheimischen und lass dich von der Vielfalt der Welt überraschen.
4. Sei respektvoll
Respekt ist das A und O beim Reisen. Behandle die Einheimischen mit Würde und Respekt, beachte ihre Sitten und Gebräuche und vermeide es, sie zu verurteilen oder zu kritisieren. Denke daran, dass du Gast in ihrem Land bist und dich entsprechend verhalten solltest.
5. Sei ein lebenslanger Lerner
Lernen sollte niemals aufhören, weder vor, während noch nach der Reise. Nutze jede Gelegenheit, um Neues zu lernen, dich weiterzubilden und deinen Horizont zu erweitern. Lies Bücher, besuche Museen, nimm an Kursen teil oder engagiere dich in Projekten, die dich interessieren. Je mehr du lernst, desto besser wirst du die Welt verstehen und desto reicher werden deine Reiseerlebnisse sein.
Ich habe gelernt, dass das Sprichwort "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" nicht nur eine Mahnung ist, sondern auch eine Einladung. Eine Einladung, neugierig zu sein, sich weiterzuentwickeln und die Welt mit offenen Augen zu erkunden. Und auch wenn es manchmal schwerfällt, sich auf Neues einzulassen, lohnt es sich immer. Denn die wertvollsten Erinnerungen und die tiefsten Erfahrungen sammeln wir oft dann, wenn wir bereit sind, unsere Komfortzone zu verlassen und uns auf das Unbekannte einzulassen.
Also, liebe Reisefreunde, lasst uns aus unseren Fehlern lernen, uns besser vorbereiten und die Welt mit Neugier und Respekt entdecken. Und vielleicht, nur vielleicht, können wir dann irgendwann sagen: "Was Hänschen nicht lernt, das hat Hans sich zumindest bemüht zu lernen!" In diesem Sinne, gute Reise!

















