Was Mach Ich Mit Einer Verblühten Amaryllis

Willkommen in Deutschland! Vielleicht hast du während deines Aufenthalts eine wunderschöne Amaryllis bewundert, oder sogar eine geschenkt bekommen. Ihre prächtigen Blüten sind ein echter Hingucker, aber was passiert, wenn sie verblüht sind? Keine Sorge, wir zeigen dir, wie du deine Amaryllis retten und im nächsten Jahr wieder zum Blühen bringen kannst – auch wenn du nur für kurze Zeit hier bist!
Amaryllis nach der Blüte: Der richtige Schnitt
Nachdem deine Amaryllis ihre ganze Pracht entfaltet hat und die Blüten langsam welken, ist es Zeit für den ersten Schritt der Nachsorge. Das Ziel ist es, die Pflanze so zu unterstützen, dass sie genügend Energie für die nächste Blüteperiode speichern kann.
Blütenschaft entfernen
Schneide den Blütenschaft (den Stiel, an dem die Blüten waren) etwa 2-3 Zentimeter über dem Zwiebelhals ab. Verwende dafür ein scharfes, sauberes Messer oder eine Schere, um Infektionen zu vermeiden. Wichtig: Schneide die Blätter noch nicht ab! Sie sind essenziell für die Photosynthese und versorgen die Zwiebel mit Nährstoffen.
Verwelkte Blüten entfernen
Entferne die verwelkten Blüten regelmäßig. So verhinderst du, dass die Pflanze unnötig Energie in die Samenbildung steckt.
Die Wachstumsphase: Pflegen und Düngen
Nach der Blüte beginnt eine wichtige Wachstumsphase. Jetzt geht es darum, der Amaryllis die richtigen Bedingungen zu bieten, um Kraft zu tanken.
Standort
Stelle die Amaryllis an einen hellen, warmen Standort. Ein Platz am Fenster ist ideal. Vermeide jedoch direkte Mittagssonne, da diese die Blätter verbrennen kann. Ideal sind Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
Gießen
Gieße die Amaryllis regelmäßig, aber nicht zu viel. Die Erde sollte feucht, aber nicht nass sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie zu Fäulnis der Zwiebel führen kann. Prüfe vor dem Gießen, ob die oberste Erdschicht trocken ist. Wenn du dir unsicher bist, lieber etwas weniger gießen. Während der Wachstumsphase, wenn die Pflanze viele Blätter hat, benötigt sie mehr Wasser als in der Ruhephase.
Düngen
Beginne etwa zwei Wochen nach dem Abschneiden des Blütenschaftes mit dem Düngen. Verwende einen handelsüblichen Flüssigdünger für Blühpflanzen. Dünge die Amaryllis etwa alle zwei Wochen gemäß den Anweisungen auf der Düngerpackung. Durch das Düngen bekommt die Zwiebel die nötigen Nährstoffe, um für die nächste Blüteperiode gestärkt zu werden. Wenn du nicht extra Dünger kaufen möchtest, kannst du auch verdünnten Komposttee verwenden. Achtung: Überdüngung kann schädlich sein. Halte dich an die empfohlene Dosierung.
Die Ruhephase: Vorbereitung auf die nächste Blüte
Nach der Wachstumsphase benötigt die Amaryllis eine Ruhephase, um sich auf die nächste Blüte vorzubereiten. Diese Phase ist entscheidend für eine erfolgreiche Blüte im nächsten Jahr.
Reduzierung von Wasser und Dünger
Ab August oder September (abhängig von der Sorte und dem Klima) solltest du das Gießen und Düngen allmählich reduzieren. Die Blätter werden langsam gelb und welken. Lass sie aber noch an der Pflanze, bis sie vollständig vertrocknet sind. Die Zwiebel zieht so die letzten Nährstoffe aus den Blättern.
Blätter entfernen
Sobald die Blätter vollständig vertrocknet sind, kannst du sie vorsichtig abbrechen oder abschneiden.
Kühle Lagerung
Nimm die Zwiebel aus dem Topf und reinige sie vorsichtig von Erde. Untersuche die Zwiebel auf Anzeichen von Fäulnis oder Schädlingsbefall. Lasse die Zwiebel an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort ruhen. Ideal ist eine Temperatur zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Ein Keller oder ein kühler Abstellraum sind gut geeignet. Die Ruhephase sollte mindestens 8-10 Wochen dauern. Wichtig: Während der Ruhephase nicht gießen!
Neuer Start: Die Amaryllis wieder zum Blühen bringen
Nach der Ruhephase ist es Zeit, die Amaryllis wieder zum Leben zu erwecken.
Eintopfen
Wähle einen Topf, der etwas größer ist als die Zwiebel. Fülle den Topf mit frischer, gut durchlässiger Blumenerde. Setze die Zwiebel so in den Topf, dass etwa ein Drittel bis die Hälfte der Zwiebel aus der Erde ragt.
Anfängliches Gießen
Gieße die Amaryllis nach dem Eintopfen nur sparsam. Stelle den Topf an einen warmen, hellen Ort. Sobald sich ein neuer Trieb zeigt, kannst du das Gießen langsam erhöhen.
Wachstum beobachten
Innerhalb weniger Wochen sollte sich ein neuer Blütenschaft entwickeln. Drehe den Topf regelmäßig, damit der Stiel gerade wächst. Wenn der Stiel zu lang und dünn wird, kann es sein, dass die Pflanze nicht genügend Licht bekommt.
Blüte genießen
Und schließlich, nach all der Pflege, kannst du dich wieder an der prächtigen Blüte deiner Amaryllis erfreuen! Die Blütezeit dauert in der Regel mehrere Wochen.
Amaryllis im Glas (ohne Erde)
Manchmal werden Amaryllis auch in Gläsern ohne Erde verkauft. Hier gelten etwas andere Regeln:
Wasserstand
Achte darauf, dass nur die Wurzeln im Wasser stehen und die Zwiebel selbst trocken bleibt. Zu viel Wasser führt schnell zu Fäulnis. Wechsle das Wasser regelmäßig, etwa alle ein bis zwei Wochen.
Nach der Blüte
Nach der Blüte ist es schwierig, die Amaryllis im Glas wieder zum Blühen zu bringen. Du kannst versuchen, sie in Erde umzutopfen und die oben beschriebenen Schritte zu befolgen. Die Erfolgschancen sind jedoch geringer als bei einer Amaryllis, die von Anfang an in Erde gepflanzt wurde.
Amaryllis als Souvenir: Tipps für Reisende
Wenn du eine Amaryllis als Souvenir mitnehmen möchtest, beachte folgende Punkte:
- Kaufzeitpunkt: Kaufe die Amaryllis am besten kurz vor deiner Abreise.
- Verpackung: Schütze die Pflanze gut während des Transports. Wickle sie in Zeitungspapier oder Luftpolsterfolie.
- Pflanzengesundheitspass: Innerhalb der EU ist kein Pflanzengesundheitspass notwendig. Informiere dich aber über die Einfuhrbestimmungen deines Ziellandes, wenn du außerhalb der EU reist.
- Zollbestimmungen: Informiere dich über die Zollbestimmungen deines Ziellandes. Möglicherweise musst du die Pflanze anmelden.
- Pflegetipps: Notiere dir die wichtigsten Pflegetipps, damit du die Amaryllis auch zu Hause erfolgreich weiterpflegen kannst.
Häufige Probleme und Lösungen
Auch bei guter Pflege können Probleme auftreten. Hier einige häufige Probleme und ihre Lösungen:
- Gelbe Blätter: Können ein Zeichen von zu viel oder zu wenig Wasser sein. Überprüfe die Feuchtigkeit der Erde und passe das Gießen entsprechend an.
- Keine Blüte: Die Amaryllis hat möglicherweise nicht genügend Ruhezeit gehabt oder wurde nicht ausreichend gedüngt. Achte auf eine ausreichende Ruhephase und regelmäßige Düngung während der Wachstumsphase.
- Fäulnis: Entsteht durch Staunässe. Vermeide Staunässe und topfe die Zwiebel gegebenenfalls in frische Erde um.
- Schädlinge: Befall durch Blattläuse oder andere Schädlinge. Behandle die Pflanze mit einem geeigneten Insektizid.
Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege kannst du dich jedes Jahr wieder an der prächtigen Blüte deiner Amaryllis erfreuen. Wir wünschen dir viel Erfolg und Freude mit deiner Pflanze! Viel Glück!

















