Wurde Geblitzt Wie Lange Dauert Der Bescheid

Ach du liebe Zeit! Es ist passiert. Ich wurde geblitzt! Ja, ich, euer ansonsten so vorsichtiger und gesetzestreuer Reiseblogger. Und zwar nicht irgendwo in der Pampa, sondern mitten in einer kleinen, malerischen Stadt in Bayern, die ich gerade mit meinem geliebten, aber eben auch recht spritzigen, alten VW Käfer erkundete. Ich war so vertieft in die Schönheit der Fachwerkhäuser und die verlockenden Düfte aus den Bäckereien, dass ich das kleine Ortsschild komplett übersehen hatte. Schwuppdiwupp – rotes Licht, ein blendender Blitz, und das unheilvolle Wissen, dass ich wohl etwas zu schnell war. Die Frage, die mir sofort in den Kopf schoss (neben einem leisen Fluchen), war natürlich: "Wurde geblitzt, wie lange dauert der Bescheid?"
Ich möchte euch heute mitnehmen auf meine persönliche Reise durch den deutschen Bußgeldkatalog und die damit verbundene Wartezeit. Denn seien wir ehrlich, das Warten ist das Schlimmste! Die Ungewissheit, wie hoch die Strafe ausfällt, ob Punkte in Flensburg drohen, oder gar ein Fahrverbot. Es nagt einfach an einem. Also, schnallt euch an, wir tauchen ein in die Welt der Ordnungswidrigkeiten und die gefürchtete Post vom Amt.
Der Schockmoment und die bangen Fragen
Der erste Schock nach dem Blitz sitzt tief. Man versucht, sich an die Situation zu erinnern: War ich wirklich zu schnell? War das Tempo-Limit wirklich so niedrig? Habe ich das Schild übersehen? Und dann beginnen die Spekulationen: Wie viel wird es kosten? Bekomme ich Punkte? Muss ich gar meinen Führerschein abgeben? All diese Fragen schwirrten auch in meinem Kopf herum, während ich versuchte, meine Reise fortzusetzen, aber die Leichtigkeit und Freude waren natürlich dahin. Ich parkte den Käfer und googelte sofort panisch: "Geblitzt, was nun?". Die Suchergebnisse waren wenig beruhigend, eine riesige Bandbreite an möglichen Strafen wurde angezeigt, abhängig von der Geschwindigkeitsüberschreitung und dem Ort des Vergehens (innerorts oder außerorts).
Ich versuchte, mich an die gefahrene Geschwindigkeit zu erinnern. Ich glaube, ich war vielleicht 20 km/h zu schnell. Das wäre laut Bußgeldkatalog ein Bußgeld und eventuell ein Punkt in Flensburg. Das Fahrverbot wäre erst ab einer deutlich höheren Überschreitung fällig, aber trotzdem – die Sorge blieb.
Die Wartezeit: Eine Geduldsprobe
Und dann begann das Warten. Die quälende, nervenaufreibende Wartezeit. Ich hatte gelesen, dass es im Durchschnitt etwa zwei bis vier Wochen dauert, bis der Bußgeldbescheid ins Haus flattert. Manchmal kann es aber auch länger dauern, insbesondere wenn die Behörden stark ausgelastet sind oder wenn es sich um einen komplexeren Fall handelt (z.B. wenn es darum geht, den Fahrer auf dem Blitzerfoto eindeutig zu identifizieren).
Ich versuchte, mich abzulenken. Ich unternahm weiterhin Ausflüge, besuchte Museen, probierte lokale Spezialitäten und versuchte, die schönen Seiten meiner Reise zu genießen. Aber im Hinterkopf schwirrte immer die Frage: Ist heute der Tag, an dem der Brief kommt? Jedes Mal, wenn ich den Briefkasten öffnete, pochte mein Herz schneller. Und jedes Mal, wenn es nur Rechnungen oder Werbung waren, war ich einerseits erleichtert, andererseits aber auch genervt, weil die Ungewissheit weiterging.
Ich sprach mit Freunden und Bekannten über meine Erfahrung. Viele hatten ähnliche Geschichten zu erzählen. Und viele rieten mir, einfach abzuwarten und den Bescheid dann genau zu prüfen. Es gäbe oft Fehler im Messprotokoll oder andere formale Fehler, die zu einem Einspruch berechtigen könnten. Dieser Rat beruhigte mich ein wenig.
Was beeinflusst die Bearbeitungsdauer?
Die Dauer, bis der Bußgeldbescheid eintrifft, kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden:
- Die Auslastung der Behörde: In größeren Städten oder Ballungsräumen, wo es häufiger zu Geschwindigkeitsüberschreitungen kommt, sind die Behörden oft stärker ausgelastet, was die Bearbeitungszeit verlängern kann.
- Die Komplexität des Falles: Wenn es schwierig ist, den Fahrer auf dem Blitzerfoto eindeutig zu identifizieren, oder wenn es andere Unklarheiten gibt, kann die Bearbeitung länger dauern.
- Die Art des Messgeräts: Unterschiedliche Messgeräte haben unterschiedliche Messgenauigkeiten und erfordern unterschiedliche Auswertungen.
- Die Urlaubszeit: Während der Urlaubszeit sind viele Behörden unterbesetzt, was ebenfalls zu Verzögerungen führen kann.
Der Bußgeldbescheid ist da! Was nun?
Nach gefühlt einer Ewigkeit (es waren tatsächlich etwa drei Wochen) war es dann soweit. Ein gelber Umschlag von der Bußgeldstelle lag im Briefkasten. Ich öffnete ihn mit zitternden Händen. Darin befand sich der Bußgeldbescheid mit allen Details: Ort und Zeit der Geschwindigkeitsüberschreitung, die gemessene Geschwindigkeit, die zulässige Geschwindigkeit, der Toleranzabzug, die Höhe des Bußgeldes und die eventuellen Folgen (Punkte in Flensburg, Fahrverbot).
Ich atmete tief durch. Es war "nur" ein Bußgeld von 80 Euro und ein Punkt in Flensburg. Kein Fahrverbot! Das war immerhin eine Erleichterung. Ich verglich die Angaben im Bescheid mit meinen Erinnerungen an die Situation und überprüfte, ob alles korrekt war.
Der Bußgeldbescheid enthielt auch eine Rechtsbehelfsbelehrung. Das bedeutet, dass ich die Möglichkeit hatte, innerhalb einer bestimmten Frist (meist zwei Wochen) Einspruch gegen den Bescheid einzulegen. Ein Einspruch ist sinnvoll, wenn man der Meinung ist, dass die Messung fehlerhaft war, oder wenn es andere Gründe gibt, die den Vorwurf entkräften.
Einspruch ja oder nein?
Ob man Einspruch einlegen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Ist man sich sicher, dass die Messung fehlerhaft war? Hat man Beweise, die den Vorwurf entkräften? Ist man bereit, Zeit und Geld in ein Gerichtsverfahren zu investieren? In meinem Fall entschied ich mich, keinen Einspruch einzulegen, da ich mir relativ sicher war, dass ich tatsächlich zu schnell war und die Strafe im Rahmen des Erwarteten lag.
Ich bezahlte das Bußgeld fristgerecht und hakte die Sache ab. Die Erfahrung war zwar ärgerlich, aber immerhin bin ich mit einem blauen Auge davongekommen.
Meine Tipps für die Zukunft (und für euch!)
Aus dieser Erfahrung habe ich gelernt und möchte euch folgende Tipps mitgeben:
- Achtet immer auf die Verkehrszeichen! Insbesondere in unbekannten Gebieten ist es wichtig, aufmerksam zu sein und die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen.
- Nutzt Navigationsgeräte mit Geschwindigkeitswarnung! Viele Navis warnen vor Geschwindigkeitsüberschreitungen.
- Fahrt vorausschauend! Beobachtet den Verkehr und passt eure Geschwindigkeit den Gegebenheiten an.
- Lasst euch nicht ablenken! Vermeidet Ablenkungen durch Smartphones, laute Musik oder Gespräche.
- Wenn es doch passiert ist: Bewahrt Ruhe und wartet den Bußgeldbescheid ab. Prüft ihn sorgfältig und überlegt, ob ein Einspruch sinnvoll ist.
Und noch ein letzter Tipp: Versucht, die Situation mit Humor zu nehmen. Natürlich ist es ärgerlich, geblitzt zu werden, aber es ist kein Weltuntergang. Betrachtet es als eine teure, aber lehrreiche Erfahrung. Und vielleicht auch als Anlass, in Zukunft noch etwas vorsichtiger zu fahren. Und denkt dran: Immer schön lächeln, vielleicht macht es das Blitzerfoto erträglicher! (Obwohl, wahrscheinlich nicht...)
In diesem Sinne: Gute Fahrt und kommt sicher ans Ziel!

















