ärztlicher Notdienst In Meiner Nähe

Ärztlicher Notdienst in Ihrer Nähe: Ein Leitfaden für Neuankömmlinge und Einwohner
Wenn Sie in Deutschland leben, ist es wichtig zu wissen, wie Sie im Notfall medizinische Hilfe erhalten, insbesondere außerhalb der regulären Sprechzeiten von Arztpraxen. Der ärztliche Notdienst, auch bekannt als Bereitschaftsdienst, ist dafür zuständig, Sie außerhalb dieser Zeiten zu versorgen. Dieser Artikel erklärt, wie Sie den ärztlichen Notdienst finden, wann Sie ihn in Anspruch nehmen sollten und was Sie erwarten können.
Was ist der ärztliche Notdienst?
Der ärztliche Notdienst schließt die Lücke zwischen den regulären Sprechzeiten von Hausärzten und Fachärzten und dem Rettungsdienst (Notruf 112). Er ist für die Behandlung von nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen und Beschwerden zuständig, die aber nicht bis zum nächsten Werktag warten können. Im Gegensatz zum Rettungsdienst, der bei akuten lebensbedrohlichen Situationen gerufen wird, kümmert sich der ärztliche Notdienst um Fälle, in denen Sie ärztliche Hilfe benötigen, aber keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben besteht.
Wann sollten Sie den ärztlichen Notdienst kontaktieren?
Der ärztliche Notdienst ist die richtige Anlaufstelle, wenn Sie unter folgenden Symptomen leiden, die keine lebensbedrohliche Situation darstellen, aber dennoch unmittelbare ärztliche Hilfe erfordern:
- Hohes Fieber
- Starke Schmerzen, die mit rezeptfreien Schmerzmitteln nicht gelindert werden können
- Akute Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Durchfall)
- Atembeschwerden, die nicht lebensbedrohlich sind
- Verstauchungen, Prellungen oder kleinere Verletzungen
- Akute psychische Belastungen (in einigen Regionen gibt es spezielle psychiatrische Notdienste)
Wichtig: Bei lebensbedrohlichen Zuständen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, schweren Verletzungen oder Bewusstlosigkeit wählen Sie sofort den Notruf 112!
Wie finden Sie den ärztlichen Notdienst in Ihrer Nähe?
Die zentrale Rufnummer für den ärztlichen Notdienst in Deutschland ist 116117. Diese Nummer ist kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Wenn Sie die 116117 anrufen, werden Sie in der Regel mit einem Mitarbeiter verbunden, der Ihre Situation einschätzt und Ihnen hilft, die passende medizinische Versorgung zu finden. Dies kann:
- Die Adresse der nächstgelegenen Notdienstpraxis sein.
- Ein Hausbesuch durch einen Notdienst-Arzt (insbesondere wenn Sie bettlägerig oder nicht transportfähig sind).
- Eine telefonische Beratung.
Alternativ können Sie auch online nach dem ärztlichen Notdienst in Ihrer Nähe suchen. Viele Bundesländer und Kommunen bieten auf ihren Webseiten Informationen über die Notdienste an. Geben Sie einfach in eine Suchmaschine "ärztlicher Notdienst [Ihr Wohnort]" ein. Sie finden auch über die Suchbegriffe "Bereitschaftsdienst [Ihr Wohnort]" oder "Notdienstpraxis [Ihr Wohnort]" oft hilfreiche Informationen.
Hinweis: In einigen Regionen kann es vorkommen, dass die 116117 Sie direkt an den Rettungsdienst (112) weiterleitet, wenn Ihre Beschwerden als potenziell lebensbedrohlich eingestuft werden. Seien Sie daher bei der Beschreibung Ihrer Symptome am Telefon so präzise wie möglich.
Was erwartet Sie beim ärztlichen Notdienst?
Wenn Sie eine Notdienstpraxis aufsuchen, sollten Sie Folgendes beachten:
- Bringen Sie Ihre Krankenversicherungskarte (Gesundheitskarte) mit. Auch wenn Sie privat versichert sind, ist es ratsam, Ihre Versicherungskarte dabei zu haben.
- Seien Sie auf Wartezeiten eingestellt. Die Wartezeiten können je nach Andrang variieren.
- Beschreiben Sie Ihre Beschwerden so genau wie möglich. Je detaillierter Ihre Angaben sind, desto besser kann der Arzt Sie behandeln.
- Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen. Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen, wenn Sie beispielsweise die Diagnose oder die Behandlung nicht verstehen.
Im Falle eines Hausbesuchs sollten Sie dafür sorgen, dass der Arzt ungehinderten Zugang zu Ihnen hat und dass Sie ausreichend Licht und Platz für die Untersuchung bieten.
Kosten des ärztlichen Notdienstes
Die Kosten für die Behandlung durch den ärztlichen Notdienst werden in der Regel von Ihrer Krankenkasse übernommen. Sie müssen lediglich Ihre Krankenversicherungskarte vorlegen. Privatversicherte erhalten eine Rechnung, die sie bei ihrer Versicherung einreichen können. In einigen Fällen kann eine Zuzahlung anfallen, die jedoch in der Regel gering ist.
Der Unterschied zwischen ärztlichem Notdienst und Rettungsdienst
Es ist entscheidend, den Unterschied zwischen dem ärztlichen Notdienst und dem Rettungsdienst zu verstehen. Der Rettungsdienst (112) ist für lebensbedrohliche Notfälle zuständig, während der ärztliche Notdienst (116117) für nicht lebensbedrohliche, aber dringende medizinische Probleme zuständig ist. Hier eine Tabelle, die die Unterschiede verdeutlicht:
Dienst | Rufnummer | Zuständigkeit | Beispiele |
---|---|---|---|
Rettungsdienst | 112 | Lebensbedrohliche Notfälle | Herzinfarkt, Schlaganfall, schwere Verletzungen, Bewusstlosigkeit |
Ärztlicher Notdienst | 116117 | Nicht lebensbedrohliche, aber dringende medizinische Probleme | Hohes Fieber, starke Schmerzen, akute Magen-Darm-Beschwerden, Atemnot (nicht lebensbedrohlich) |
Merke: Im Zweifelsfall, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt, wählen Sie lieber den Notruf 112. Es ist besser, einmal zu viel anzurufen als einmal zu wenig.
Zusätzliche Informationen und Tipps
- Informieren Sie sich im Voraus: Suchen Sie die Kontaktdaten des ärztlichen Notdienstes in Ihrer Region heraus und speichern Sie sie in Ihrem Telefon.
- Apotheken-Notdienst: Neben dem ärztlichen Notdienst gibt es auch einen Apotheken-Notdienst, der Ihnen außerhalb der regulären Öffnungszeiten mit Medikamenten versorgen kann. Die Notdienstapotheke in Ihrer Nähe finden Sie online oder über Aushänge in Apotheken.
- Zahnärztlicher Notdienst: Auch für zahnärztliche Notfälle gibt es einen Notdienst. Die Kontaktdaten finden Sie in der Regel online oder über die Notrufnummern.
- Kinderärztlicher Notdienst: Viele Regionen bieten einen speziellen kinderärztlichen Notdienst an. Informieren Sie sich bei Ihrem Kinderarzt oder online über die Verfügbarkeit in Ihrer Nähe.
- Sprachbarrieren: Wenn Sie kein Deutsch sprechen, versuchen Sie, jemanden zu finden, der Ihnen bei der Kommunikation mit dem Notdienst helfen kann. In größeren Städten gibt es oft mehrsprachige Mitarbeiter.
Die Kenntnis des ärztlichen Notdienstes und seiner Funktion ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge in Deutschland. Mit den Informationen in diesem Artikel sind Sie gut vorbereitet, um im Notfall die richtige Hilfe zu erhalten. Denken Sie daran: Bei lebensbedrohlichen Situationen wählen Sie immer den Notruf 112!



