Austreten Aus Der Kirche Formular

Hallo liebe Reisefreunde und Abenteurer! Heute nehme ich euch mit auf eine etwas andere Reise – eine Reise durch die Bürokratie, genauer gesagt, eine Reise aus der Kirche in Deutschland. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich, ein weltoffener Mensch, der die Welt bereist und Kulturen liebt, habe mich entschieden, aus der Kirche auszutreten. Warum? Und wie geht das? Lasst mich euch meine persönliche Geschichte erzählen und euch mit den nötigen Informationen ausstatten, falls ihr selbst mit dem Gedanken spielt.
Ich bin in einer kleinen bayerischen Gemeinde aufgewachsen, wo die Kirche eine zentrale Rolle im sozialen Leben spielte. Sonntagsgottesdienste, kirchliche Feste, Taufen, Kommunionen, Firmungen – alles war eng mit der Kirche verbunden. Als Kind habe ich das alles einfach so hingenommen, ohne groß zu hinterfragen. Doch je älter ich wurde und je mehr ich von der Welt sah, desto mehr begannen sich meine Werte und Überzeugungen von denen der Kirche zu entfernen.
Die Missbrauchsskandale, die fehlende Transparenz, die antiquierten Ansichten zu bestimmten Themen – all das führte dazu, dass ich mich immer unwohler in dieser Institution fühlte. Hinzu kam die Kirchensteuer. Ja, die Kirchensteuer. In Deutschland zahlen Kirchenmitglieder einen bestimmten Prozentsatz ihrer Einkommensteuer als Kirchensteuer. Dieses Geld wird von den Finanzämtern eingezogen und an die Kirchen weitergeleitet. Ich fragte mich immer öfter, ob mein Geld wirklich dort investiert wird, wo ich es für richtig halte – nämlich in soziale Projekte und nicht in prunkvolle Gebäude oder fragwürdige Machenschaften.
Lange Zeit habe ich mit mir gerungen. Ich bin kein Mensch, der Entscheidungen leichtfertig trifft. Doch irgendwann war der Punkt erreicht, an dem ich mir sagte: "So geht es nicht weiter." Ich wollte nicht länger Teil einer Organisation sein, deren Werte ich nicht mehr teilte und die mich durch die Kirchensteuer auch noch finanziell belastete. Also begann ich, mich mit dem Thema Kirchenaustritt auseinanderzusetzen.
Der Kirchenaustritt: Ein bürokratischer Dschungel?
Ehrlich gesagt hatte ich anfangs Respekt vor dem bürokratischen Aufwand. Ich hatte von komplizierten Formularen, langen Wartezeiten und unfreundlichen Beamten gehört. Doch meine Erfahrung war dann doch positiver als erwartet. Trotzdem möchte ich euch den Prozess so detailliert wie möglich beschreiben, damit ihr gut vorbereitet seid.
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass der Kirchenaustritt in Deutschland nicht bundeseinheitlich geregelt ist. Die genauen Bestimmungen können je nach Bundesland variieren. Grundsätzlich gilt aber: Ihr müsst persönlich beim zuständigen Standesamt (oder in einigen Bundesländern beim Amtsgericht) eures Wohnortes erscheinen und dort euren Austritt erklären.
Die Vorbereitung: Was ihr benötigt
Bevor ihr zum Amt geht, solltet ihr einige Dokumente vorbereiten:
- Einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Meldebescheinigung.
- Einen Nachweis über eure Kirchenzugehörigkeit. In der Regel reicht hierfür eure Lohnsteuerkarte (oder Lohnabrechnung) aus, auf der die Kirchensteuer vermerkt ist.
- Eventuell euer Familienstammbuch, falls ihr verheiratet seid und euer Ehepartner ebenfalls austreten möchte.
Es ist ratsam, sich vorab auf der Website des zuständigen Standesamtes oder Amtsgerichtes zu informieren, ob weitere Dokumente benötigt werden. In manchen Fällen wird auch eine Geburtsurkunde verlangt.
Der Termin beim Amt: Schritt für Schritt
Habt ihr alle Unterlagen zusammen, vereinbart ihr am besten telefonisch oder online einen Termin beim zuständigen Amt. Das spart euch Wartezeit. Beim Termin selbst erklärt ihr dann euren Austritt aus der Kirche. Die Beamtin oder der Beamte füllt dann ein Austrittsformular aus, das ihr unterschreiben müsst. Dieses Formular ist im Grunde genommen eine offizielle Erklärung, dass ihr nicht mehr Mitglied der Kirche sein wollt.
Auf dem Formular werden in der Regel folgende Angaben abgefragt:
- Eure persönlichen Daten (Name, Adresse, Geburtsdatum usw.)
- Eure Religionszugehörigkeit (z.B. römisch-katholisch, evangelisch)
- Der Zeitpunkt eures Beitritts zur Kirche (falls bekannt)
- Eine Erklärung, dass ihr aus der Kirche austreten möchtet
Nachdem ihr das Formular unterschrieben habt, erhaltet ihr eine Austrittsbescheinigung. Diese Bescheinigung ist ein wichtiges Dokument, das ihr gut aufbewahren solltet. Sie dient als Nachweis, dass ihr offiziell aus der Kirche ausgetreten seid.
Wichtig: In einigen Bundesländern (z.B. Bayern) wird für den Kirchenaustritt eine Gebühr erhoben. Die Höhe der Gebühr variiert, liegt aber meist zwischen 30 und 50 Euro.
Nach dem Austritt: Was passiert dann?
Sobald ihr die Austrittsbescheinigung habt, seid ihr offiziell kein Mitglied der Kirche mehr. Das bedeutet, dass ihr keine Kirchensteuer mehr zahlen müsst. Das Finanzamt wird automatisch informiert und berücksichtigt den Austritt bei der nächsten Einkommensteuererklärung.
Allerdings gibt es auch einige Dinge zu beachten:
- Kirchliche Trauung: Wenn ihr kirchlich heiraten möchtet, ist das in der Regel nicht mehr möglich, wenn ihr aus der Kirche ausgetreten seid. Es gibt aber Ausnahmen, z.B. wenn euer Partner noch Kirchenmitglied ist.
- Kirchliche Beerdigung: Auch eine kirchliche Beerdigung ist nach dem Austritt in der Regel nicht mehr möglich.
- Patenamt: Ihr könnt nicht mehr als Taufpate oder Firmpate fungieren, da dies die Mitgliedschaft in der Kirche voraussetzt.
Diese Konsequenzen solltet ihr bedenken, bevor ihr euch für den Kirchenaustritt entscheidet.
Meine persönliche Erfahrung: Es war die richtige Entscheidung
Für mich persönlich war der Kirchenaustritt die richtige Entscheidung. Ich fühle mich freier und selbstbestimmter. Ich kann mein Geld nun für Dinge ausgeben, die mir wirklich am Herzen liegen. Außerdem habe ich das Gefühl, authentischer zu leben und meinen Werten treu zu bleiben.
Ich weiß, dass der Kirchenaustritt für manche Menschen ein schwieriger Schritt ist. Es ist eine sehr persönliche Entscheidung, die gut überlegt sein sollte. Aber ich hoffe, dass ich euch mit diesem Artikel ein wenig Klarheit und Orientierung geben konnte.
Lasst euch nicht von bürokratischen Hürden abschrecken. Der Prozess ist in der Regel einfacher als man denkt. Und wenn ihr euch unsicher seid, holt euch Unterstützung. Es gibt viele Beratungsstellen und Organisationen, die euch bei der Entscheidung und dem Kirchenaustritt helfen können.
Ich wünsche euch alles Gute auf eurer Reise – egal, wohin sie euch führt! Und denkt daran: Eure Entscheidungen, eure Werte, euer Leben!
Disclaimer: Dieser Artikel stellt meine persönliche Erfahrung dar und dient lediglich der Information. Ich bin kein Jurist oder Steuerberater. Für eine individuelle Beratung solltet ihr euch an einen Experten wenden.



