Fällen Von Bäumen Auf Eigenem Grundstück

Liebe Reisefreunde,
Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als wir unser kleines Häuschen am Rande des Schwarzwaldes entdeckten. Ein Traum wurde wahr! Umgeben von üppigem Grün, alten Bäumen und der frischen Luft, die nur der Wald zu bieten hat. Aber mit der Zeit merkten wir, dass einige dieser uralten Wächter – die Bäume auf unserem Grundstück – uns vor Herausforderungen stellten. Einige waren krank, andere drohten, bei Stürmen Schaden anzurichten. Also standen wir vor der Frage: Was tun mit Bäumen auf dem eigenen Grundstück? Ich möchte euch von unseren Erfahrungen erzählen, denn vielleicht steht ihr ja auch mal vor dieser Entscheidung – sei es, weil ihr euch ein Ferienhaus gekauft habt oder einfach nur neugierig seid.
Die Diagnose: Wann ist ein Baum reif für die Fällung?
Zunächst einmal: Bäume fällen ist keine leichte Entscheidung. Sie sind Lebensraum für viele Tiere, spenden Schatten und tragen maßgeblich zur Schönheit der Landschaft bei. Deshalb sollte man immer versuchen, den Baum zu retten, wenn es irgendwie möglich ist. Aber manchmal geht es eben nicht anders. In unserem Fall waren es mehrere Faktoren, die uns schließlich zum Handeln zwangen.
Baumkrankheiten: Ein großer Ahorn in der Nähe des Hauses hatte einen Pilzbefall, der ihn von innen heraus zerstörte. Die Äste wurden brüchig und es bestand die Gefahr, dass sie herabstürzen. Ein Baumsachverständiger bestätigte unsere Befürchtung: Der Baum war nicht mehr zu retten und musste gefällt werden. Es war herzzerreißend, aber die Sicherheit ging vor.
Sturmgefährdung: Eine alte Birke stand sehr schief und war bereits durch einen früheren Sturm beschädigt worden. Bei starkem Wind schwankte sie bedrohlich. Auch hier holten wir uns fachmännischen Rat. Das Ergebnis: Die Birke war ein Sicherheitsrisiko und musste weichen.
Lichtmangel: Einige Fichten nahmen den umliegenden Pflanzen einfach das Licht weg. Unser kleiner Gemüsegarten kümmerte vor sich hin und auch die Blumen blühten nicht mehr so üppig. Nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns, zwei Fichten zu fällen, um wieder mehr Licht ins Grundstück zu lassen.
Die Expertenmeinung: Unverzichtbar!
Bevor ihr überhaupt anfangt, über eine Fällung nachzudenken, solltet ihr unbedingt einen Baumsachverständigen (auch Arborist genannt) hinzuziehen. Er oder sie kann den Zustand des Baumes beurteilen, feststellen, ob er krank ist, ob er eine Gefahr darstellt und ob eine Fällung wirklich notwendig ist. Ein Gutachten des Sachverständigen ist oft auch die Grundlage für die Genehmigung durch die Behörden.
Die Kosten für ein Gutachten variieren, aber sie sind eine gute Investition. Denn eine falsche Entscheidung kann teuer werden – sowohl finanziell als auch in Bezug auf die Sicherheit. Und ganz ehrlich: Es beruhigt ungemein, wenn man weiß, dass man sich auf das Urteil eines Experten verlassen kann.
Die Bürokratie: Genehmigungspflicht und Co.
In Deutschland ist das Fällen von Bäumen auf dem eigenen Grundstück oft genehmigungspflichtig. Die genauen Bestimmungen sind von Bundesland zu Bundesland und sogar von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Informiert euch also unbedingt beim zuständigen Ordnungsamt oder der Gemeindeverwaltung, welche Regeln in eurem Fall gelten.
Baumschutzsatzung: Viele Gemeinden haben eine Baumschutzsatzung, die bestimmte Baumarten oder Bäume ab einem bestimmten Stammumfang unter Schutz stellt. Das bedeutet, dass ihr diese Bäume nur mit einer Sondergenehmigung fällen dürft – und auch dann nur, wenn es triftige Gründe dafür gibt.
Fällzeitraum: Auch der Zeitraum, in dem ihr Bäume fällen dürft, ist oft eingeschränkt. In der Regel ist die Fällzeit von Oktober bis Februar erlaubt. Während der Brut- und Setzzeit (meist von März bis September) ist das Fällen von Bäumen meist verboten, um brütende Vögel und andere Tiere nicht zu stören.
Antragstellung: Wenn ihr eine Genehmigung benötigt, müsst ihr einen Antrag beim zuständigen Amt stellen. Dem Antrag müsst ihr in der Regel ein Gutachten des Baumsachverständigen beifügen. Auch ein Lageplan des Grundstücks, auf dem der Baum eingezeichnet ist, ist oft erforderlich. Die Bearbeitungszeit für den Antrag kann mehrere Wochen dauern, also plant genügend Zeit ein.
Ignoriert die Genehmigungspflicht nicht! Wer ohne Genehmigung einen Baum fällt, riskiert hohe Bußgelder. Und das ist es wirklich nicht wert.
Die Durchführung: Profi oder Selbermacher?
Wenn ihr die Genehmigung in der Tasche habt, steht die nächste Frage an: Fällt ihr den Baum selbst oder beauftragt ihr eine Fachfirma? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab: Der Größe und dem Zustand des Baumes, euren handwerklichen Fähigkeiten und der vorhandenen Ausrüstung.
Selbermachen: Wenn es sich um einen kleinen, gesunden Baum handelt und ihr über die nötige Erfahrung und Ausrüstung verfügt (Kettensäge, Schutzkleidung, etc.), könnt ihr den Baum vielleicht selbst fällen. Aber seid euch bewusst, dass das gefährlich sein kann! Ein unkontrolliert fallender Baum kann großen Schaden anrichten. Nehmt die Sache ernst und unterschätzt die Risiken nicht. Es gibt zahlreiche Kurse, in denen man den Umgang mit der Kettensäge lernen kann. Nutzt diese Angebote!
Fachfirma: Bei großen, kranken oder schwierig stehenden Bäumen solltet ihr unbedingt eine Fachfirma beauftragen. Die Profis haben die nötige Erfahrung, die richtige Ausrüstung und wissen, wie man Bäume sicher und effizient fällt. Sie kümmern sich auch um die Entsorgung des Holzes und der Äste. Klar, das kostet mehr, aber es ist die sicherste und oft auch die schnellste Lösung.
Wir haben uns in unserem Fall für eine Fachfirma entschieden. Der Ahorn war einfach zu groß und zu gefährlich. Die Firma hat den Baum professionell gefällt und das Holz abtransportiert. Es war eine große Erleichterung, die Verantwortung in die Hände von Experten zu legen.
Nach der Fällung: Neubepflanzung und Co.
Nachdem der Baum gefällt ist, ist die Arbeit noch nicht ganz getan. Der Baumstumpf muss entfernt werden, und ihr solltet über eine Neubepflanzung nachdenken.
Baumstumpf entfernen: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Baumstumpf zu entfernen. Man kann ihn ausgraben, mit einer Stubbenfräse zerkleinern oder ihn verrotten lassen. Das Ausgraben ist anstrengend und erfordert viel Kraft. Die Stubbenfräse ist eine gute Option, wenn man den Stumpf schnell und effizient entfernen möchte. Das Verrotten lassen dauert lange, ist aber die umweltfreundlichste Variante.
Neubepflanzung: Nach dem Fällen eines Baumes solltet ihr unbedingt einen neuen Baum pflanzen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für das eigene Seelenheil. Sucht euch eine Baumart aus, die gut zu eurem Garten und zu den klimatischen Bedingungen passt. Lasst euch am besten von einem Gärtner beraten.
Wir haben anstelle des Ahorns einen jungen Apfelbaum gepflanzt. Er blüht wunderschön und wir freuen uns schon auf die erste Apfelernte.
Fazit: Das Fällen von Bäumen auf dem eigenen Grundstück ist eine komplexe Angelegenheit, die gut überlegt sein will. Holt euch fachmännischen Rat, informiert euch über die rechtlichen Bestimmungen und entscheidet euch für die sicherste und umweltfreundlichste Lösung. Und vergesst nicht: Bäume sind wertvolle Lebewesen. Behandelt sie mit Respekt.
Ich hoffe, meine Erfahrungen helfen euch weiter! Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr mir gerne schreiben.
Bis zum nächsten Abenteuer!

