Gemeinschaftspraxis F. Faryabi Doust & J. Andre

Die Gemeinschaftspraxis F. Faryabi Doust & J. Andre, mehr als nur ein Ort medizinischer Versorgung, präsentiert sich als Schnittstelle zwischen Gesundheit, Kunst und Bildung. Ein Besuch offenbart eine durchdachte Inszenierung, in der die ausgestellten Werke nicht bloße Dekoration sind, sondern vielmehr als Impulsgeber für Reflexion und Auseinandersetzung dienen.
Die Exponate: Mehr als nur Wandschmuck
Betritt man die Praxisräume, fällt sofort die Auswahl der Kunstwerke ins Auge. Es handelt sich nicht um Massenware oder generische Drucke, sondern um Originale, die sorgfältig kuratiert wurden, um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen und bestimmte Themen anzusprechen. Die Werke umfassen verschiedene Medien – Malerei, Skulptur, Fotografie – und Stile, von abstrakt bis figurativ. Diese Vielfalt spiegelt die Komplexität des menschlichen Lebens und die Unterschiedlichkeit der Patient*innen wider, die hier behandelt werden.
Ein wiederkehrendes Motiv ist die Darstellung von Natur. Landschaftsbilder, botanische Studien und Darstellungen von Tieren finden sich in unterschiedlichen Interpretationen. Diese Werke erinnern an die heilende Kraft der Natur und die Bedeutung des ökologischen Gleichgewichts für die menschliche Gesundheit. Sie können als Metaphern für Wachstum, Regeneration und die Zyklen des Lebens verstanden werden.
"Die Natur ist die beste Apotheke", lautet ein altes Sprichwort, das hier auf subtile Weise widergespiegelt wird.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit menschlichen Beziehungen. Porträts, Szenen des Alltags und abstrakte Darstellungen von Emotionen laden zur Empathie und zum Nachdenken über die eigene Rolle in der Gesellschaft ein. Die Werke können dazu beitragen, die Kommunikationsbereitschaft zwischen Patient*innen und Ärzt*innen zu fördern, indem sie eine gemeinsame Gesprächsgrundlage schaffen, die über die rein medizinische Behandlung hinausgeht.
Die Funktion von Kunst in einer Arztpraxis
Die Integration von Kunst in eine Arztpraxis ist kein neues Phänomen. Bereits im antiken Griechenland wurden Tempel, die als Heiligtümer dienten, mit Kunstwerken geschmückt. Die Idee dahinter ist, dass Kunst eine beruhigende, inspirierende und heilende Wirkung haben kann. Sie kann dazu beitragen, Ängste abzubauen, das Wohlbefinden zu steigern und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Im Kontext der Gemeinschaftspraxis F. Faryabi Doust & J. Andre geht die Bedeutung der Kunst jedoch über diese rein psychologische Wirkung hinaus. Sie dient auch als Instrument der Bildung und der Sensibilisierung.
Der Bildungsauftrag: Wissen vermitteln auf ungewöhnliche Weise
Die ausgestellten Kunstwerke sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern vermitteln auch Wissen über verschiedene Themen, die im Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit stehen. Einige Werke thematisieren beispielsweise die Geschichte der Medizin, die Entwicklung von Therapien oder die sozialen Determinanten von Gesundheit. Andere Werke setzen sich mit ethischen Fragen auseinander, die im medizinischen Kontext relevant sind, wie zum Beispiel die Organspende, die Sterbehilfe oder die Gentechnik.
Die Praxisleitung versteht sich als Vermittler zwischen Kunst und Patient*innen. Zu den Ausstellungen werden regelmäßig Führungen und Vorträge angeboten, in denen die Bedeutung der Werke erläutert und die Hintergründe beleuchtet werden. Die Patient*innen werden aktiv dazu ermutigt, sich mit den Werken auseinanderzusetzen und ihre eigenen Interpretationen zu entwickeln. Durch diesen interaktiven Ansatz wird die Kunst zu einem Medium des Lernens und des Austauschs.
Darüber hinaus werden in der Praxis auch regelmäßig Ausstellungen von Künstler*innen mit Migrationshintergrund gezeigt. Diese Ausstellungen dienen dazu, die kulturelle Vielfalt der Gesellschaft widerzuspiegeln und das Verständnis für andere Kulturen zu fördern. Sie können auch dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zu unterstützen.
Die Besucherfahrung: Ein Ort der Begegnung und des Dialogs
Die Gemeinschaftspraxis F. Faryabi Doust & J. Andre ist mehr als nur ein Ort, an dem medizinische Behandlungen durchgeführt werden. Sie ist ein Ort der Begegnung und des Dialogs, an dem Patient*innen, Ärzt*innen und Künstler*innen zusammenkommen, um sich über Gesundheit, Kunst und Gesellschaft auszutauschen. Die Atmosphäre in der Praxis ist geprägt von Offenheit, Respekt und Wertschätzung.
Die Wartezeiten werden durch die Kunstausstellung verkürzt und angenehmer gestaltet. Die Patient*innen haben die Möglichkeit, sich mit den Werken auseinanderzusetzen, ins Gespräch zu kommen oder einfach nur zur Ruhe zu kommen und die Atmosphäre zu genießen. Die Praxis bietet auch eine Bibliothek mit Büchern und Zeitschriften zu den Themen Gesundheit, Kunst und Kultur.
Die positive Wirkung der Kunst auf die Patient*innen ist unbestreitbar. Viele berichten, dass sie sich in der Praxis wohler und entspannter fühlen als in anderen medizinischen Einrichtungen. Die Kunstwerke können dazu beitragen, Ängste abzubauen, das Vertrauen in die Ärzt*innen zu stärken und die Heilung zu fördern.
Die Gemeinschaftspraxis F. Faryabi Doust & J. Andre ist ein beispielhaftes Modell für die Integration von Kunst in den medizinischen Alltag. Sie zeigt, dass Kunst nicht nur eine dekorative Funktion hat, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Bildung, zur Sensibilisierung und zum Wohlbefinden leisten kann. Ein Besuch in dieser Praxis ist eine Bereicherung für Körper und Geist.
Fazit
Die Gemeinschaftspraxis F. Faryabi Doust & J. Andre demonstriert eindrucksvoll, wie eine Arztpraxis über ihre primäre Funktion hinaus einen Mehrwert für Patient*innen und Besucher*innen schaffen kann. Die sorgfältige Auswahl und Präsentation der Kunstwerke, der integrierte Bildungsauftrag und die Schaffung einer einladenden, dialogorientierten Atmosphäre machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis. Hier wird deutlich, dass Gesundheit und Wohlbefinden nicht nur von medizinischer Expertise abhängen, sondern auch von einer Umgebung, die zum Nachdenken anregt, inspiriert und die Sinne anspricht. Die Praxis ist somit ein lebendiges Beispiel dafür, wie Kunst als Brücke zwischen Medizin, Bildung und Gesellschaft fungieren kann.

