Hand Mund Fuß Erwachsene Ansteckung

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) ist eine weit verbreitete, meist harmlose Infektionskrankheit, die vor allem bei Kindern auftritt. Allerdings können sich auch Erwachsene anstecken, obwohl die Symptome bei ihnen oft milder verlaufen. Dieser Artikel soll Ihnen einen umfassenden Überblick über die HFMK bei Erwachsenen geben, insbesondere im Hinblick auf die Ansteckung, Symptome, Behandlung und Prävention.
Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine Viruserkrankung, die durch verschiedene Viren aus der Familie der Enteroviren verursacht wird. Am häufigsten sind Coxsackie-Viren und Enterovirus 71 die Auslöser. Die Krankheit ist durch charakteristische Hautausschläge und Bläschen an Händen, Füßen und im Mund gekennzeichnet. Sie tritt gehäuft in den warmen Monaten auf, insbesondere im Sommer und Herbst.
Obwohl die HFMK typischerweise als Kinderkrankheit gilt, können sich auch Erwachsene infizieren. Da viele Erwachsene bereits in ihrer Kindheit eine HFMK-Infektion durchgemacht haben, sind sie oft immun. Allerdings ist es möglich, sich erneut zu infizieren, insbesondere wenn man mit einem anderen Virusstamm in Kontakt kommt.
Wie erfolgt die Ansteckung bei Erwachsenen?
Die HFMK ist sehr ansteckend. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch:
- Tröpfcheninfektion: Durch Husten, Niesen oder Sprechen werden virenhaltige Tröpfchen in die Luft abgegeben und können von anderen eingeatmet werden.
- Schmierinfektion: Durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten wie Speichel, Nasensekret, Bläscheninhalt oder Stuhl. Dies kann beispielsweise beim Windelwechseln, Händeschütteln oder Berühren von kontaminierten Oberflächen geschehen.
- Kontakt mit kontaminierten Gegenständen: Spielzeug, Türklinken, Besteck oder andere Gegenstände, die mit dem Virus in Kontakt gekommen sind, können als Überträger dienen.
Erwachsene, die mit infizierten Kindern oder anderen Erwachsenen in Kontakt kommen, haben ein höheres Risiko, sich anzustecken. Besonders gefährdet sind:
- Eltern von kleinen Kindern: Da Kinder oft nicht die gleichen Hygienestandards wie Erwachsene einhalten, ist das Risiko einer Ansteckung bei der Pflege eines erkrankten Kindes erhöht.
- Erzieher und Lehrer: In Kindergärten und Schulen ist die HFMK aufgrund des engen Kontakts der Kinder untereinander weit verbreitet.
- Medizinisches Personal: Ärzte und Pflegekräfte, die Patienten mit HFMK behandeln, müssen besonders auf Hygienemaßnahmen achten.
- Personen mit geschwächtem Immunsystem: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, beispielsweise aufgrund einer Erkrankung oder Medikamenteneinnahme, sind anfälliger für Infektionen.
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome, beträgt in der Regel 3 bis 6 Tage.
Symptome der Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Erwachsenen
Die Symptome der HFMK bei Erwachsenen können variieren. Viele Erwachsene erleben eine mildere Form der Krankheit als Kinder oder sind sogar asymptomatisch, d.h. sie haben keine Symptome, können aber trotzdem das Virus übertragen. Typische Symptome bei Erwachsenen sind:
- Hautausschlag: Rote Flecken oder Bläschen an den Händen, Füßen, im Mund und manchmal auch am Gesäß oder den Genitalien. Die Bläschen sind in der Regel nicht schmerzhaft, können aber jucken.
- Mundschmerzen: Kleine, schmerzhafte Geschwüre (Aphthen) im Mund, insbesondere an der Zunge, im Gaumen und an der Innenseite der Wangen. Diese können das Essen und Trinken erschweren.
- Fieber: Leichtes Fieber (38-39 °C) ist möglich, tritt aber nicht immer auf.
- Halsschmerzen: Einige Erwachsene klagen über Halsschmerzen.
- Appetitlosigkeit: Aufgrund der Schmerzen im Mund kann der Appetit vermindert sein.
- Unwohlsein: Allgemeines Krankheitsgefühl, Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
- Kopfschmerzen: Gelegentlich können Kopfschmerzen auftreten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome der HFMK bei Erwachsenen nicht immer alle gleichzeitig auftreten müssen. Manche Erwachsene haben nur einen Hautausschlag, andere nur Mundschmerzen. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen kommen, wie z.B. einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis). Diese sind jedoch sehr selten.
Diagnose der Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Erwachsenen
Die Diagnose der HFMK wird in der Regel anhand der typischen Symptome gestellt. Ein Arzt kann die Diagnose durch eine körperliche Untersuchung bestätigen. In seltenen Fällen, insbesondere bei Komplikationen, kann ein Virusnachweis aus einem Abstrich der Bläschen oder aus einer Stuhlprobe durchgeführt werden.
Es ist wichtig, die HFMK von anderen Krankheiten mit ähnlichen Symptomen zu unterscheiden, wie z.B. Herpes simplex, Windpocken oder allergische Reaktionen.
Behandlung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Erwachsenen
Die HFMK ist eine selbstlimitierende Erkrankung, d.h. sie heilt in der Regel von selbst innerhalb von 7 bis 10 Tagen aus. Es gibt keine spezifische antivirale Therapie. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern:
- Schmerzlinderung: Bei Schmerzen im Mund können schmerzlindernde Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden. Auch lokal betäubende Gels oder Mundspülungen können helfen.
- Fiebersenkung: Bei Fieber können fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Es ist wichtig, ausreichend zu trinken, um einer Austrocknung vorzubeugen. Vermeiden Sie saure oder scharfe Getränke, da diese die Mundschmerzen verstärken können. Kühle Getränke und Eis können hingegen lindernd wirken.
- Weiche Nahrung: Essen Sie weiche, leicht verdauliche Nahrung, um die Mundschmerzen zu minimieren.
- Gute Mundhygiene: Spülen Sie den Mund mehrmals täglich mit lauwarmem Wasser oder einer milden Mundspülung, um Infektionen vorzubeugen.
- Juckreizlinderung: Bei Juckreiz können kühlende Umschläge oder juckreizstillende Cremes helfen.
Wichtig: Konsultieren Sie einen Arzt, wenn die Symptome schwerwiegend sind, sich verschlimmern oder Komplikationen auftreten.
Prävention der Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Erwachsenen
Die beste Prävention gegen die HFMK ist eine gute Hygiene:
- Häufiges Händewaschen: Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mit Seife und Wasser, insbesondere nach dem Kontakt mit infizierten Personen oder kontaminierten Oberflächen.
- Vermeiden Sie engen Kontakt: Vermeiden Sie engen Kontakt mit Personen, die an HFMK erkrankt sind, insbesondere Küssen, Umarmen oder das Teilen von Besteck oder Gläsern.
- Reinigung und Desinfektion: Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig Oberflächen, die häufig berührt werden, wie z.B. Türklinken, Spielzeug oder Arbeitsflächen.
- Vermeiden Sie das Teilen von persönlichen Gegenständen: Teilen Sie keine persönlichen Gegenstände wie Handtücher, Zahnbürsten oder Besteck.
- Isolierung: Erkrankte Personen sollten zu Hause bleiben, bis die Symptome abgeklungen sind, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
Es gibt keine Impfung gegen die HFMK, da sie durch verschiedene Viren verursacht werden kann. Eine gute Immunabwehr durch eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßiger Bewegung kann jedoch dazu beitragen, das Risiko einer Infektion zu verringern.
Zusammenfassung
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit kann auch Erwachsene betreffen, obwohl die Symptome oft milder verlaufen als bei Kindern. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Die Symptome umfassen Hautausschläge, Bläschen im Mund, Fieber und Unwohlsein. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern. Eine gute Hygiene ist die beste Prävention. Obwohl die HFMK in der Regel harmlos ist, sollten Sie bei schweren Symptomen oder Komplikationen einen Arzt aufsuchen.



