Hand Mund Fuß Krankheit Ansteckend

Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Was Sie wissen müssen
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) ist eine häufige, in der Regel milde verlaufende Infektionskrankheit, die vor allem Kinder unter 10 Jahren betrifft. Obwohl sie unangenehm sein kann, ist sie meistens harmlos und heilt von selbst aus. Dieser Artikel soll Ihnen helfen, die HFMK zu verstehen, ihre Ansteckungswege zu erkennen und zu wissen, wie Sie sich und Ihre Familie schützen können, insbesondere wenn Sie neu in Deutschland sind und sich mit dem Gesundheitssystem noch nicht so gut auskennen.
Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird durch Viren aus der Familie der Enteroviren verursacht, am häufigsten durch das Coxsackievirus A16. Gelegentlich können auch andere Enteroviren, wie das Enterovirus 71, die Krankheit auslösen. Diese Viren sind sehr ansteckend.
Symptome: Die typischen Symptome der HFMK sind:
- Fieber: Oft das erste Symptom, meist leicht erhöht.
- Halsschmerzen: Können das Schlucken erschweren.
- Appetitlosigkeit: Durch die Halsschmerzen und Bläschen im Mund.
- Hautausschlag: Charakteristische rote Flecken, die sich zu Bläschen entwickeln können, treten an den Händen (Handflächen und Handrücken), Füßen (Fußsohlen und Fußrücken) und im Mund auf. Manchmal sind auch Knie, Ellbogen, Gesäß oder Genitalbereich betroffen.
- Bläschen im Mund: Schmerzhafte Bläschen im Mund, vor allem im Rachen, auf der Zunge und an der Innenseite der Wangen. Diese Bläschen platzen oft auf und hinterlassen kleine Geschwüre.
Die Symptome treten in der Regel 3 bis 6 Tage nach der Ansteckung auf (Inkubationszeit). Die Krankheit dauert meist 7 bis 10 Tage.
Wie ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ansteckend?
Die HFMK ist sehr ansteckend und verbreitet sich leicht, besonders in den ersten Tagen der Erkrankung. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch:
- Direkten Kontakt: Durch Berührung von infizierten Personen, insbesondere durch Speichel, Bläscheninhalt oder Stuhl.
- Tröpfcheninfektion: Durch Husten, Niesen oder Sprechen einer infizierten Person.
- Indirekten Kontakt: Durch Berührung von kontaminierten Oberflächen wie Spielzeug, Türklinken oder gemeinsam genutzten Gegenständen.
- Stuhl: Das Virus kann noch Wochen nach Abklingen der Symptome im Stuhl ausgeschieden werden.
Besonders gefährdet sind Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen, da sie engen Kontakt zueinander haben und die Hygienestandards möglicherweise nicht immer optimal eingehalten werden können.
Was tun, wenn Sie oder Ihr Kind erkrankt sind?
Es gibt keine spezifische Behandlung gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern:
- Schmerzlinderung: Gegen Schmerzen und Fieber können altersgerechte Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen gegeben werden. Aspirin sollte bei Kindern aufgrund des Risikos des Reye-Syndroms vermieden werden.
- Mundspülungen: Mundspülungen mit Kamille oder Salbei können bei der Heilung der Bläschen im Mund helfen. Es gibt auch spezielle Gels oder Lösungen, die lokal betäubend wirken und die Schmerzen lindern.
- Ausreichend Flüssigkeit: Es ist wichtig, dass das Kind ausreichend trinkt, um einer Austrocknung vorzubeugen. Kühle Getränke oder Eis können bei Halsschmerzen angenehm sein. Vermeiden Sie säurehaltige Getränke wie Orangensaft, da diese die Bläschen im Mund reizen können.
- Weiche Nahrung: Bieten Sie weiche und leicht zu schluckende Nahrungsmittel an, wie Joghurt, Kartoffelbrei oder Suppen. Vermeiden Sie scharfe, salzige oder heiße Speisen.
- Ruhe: Geben Sie dem Kind ausreichend Ruhe, damit es sich erholen kann.
Wann zum Arzt? In den meisten Fällen ist ein Arztbesuch nicht notwendig. Sie sollten jedoch einen Arzt aufsuchen, wenn:
- Das Kind sehr hohes Fieber hat oder sich der Zustand des Kindes verschlechtert.
- Das Kind Anzeichen von Austrocknung zeigt (weniger Urin, trockene Lippen, eingefallene Augen).
- Das Kind starke Schmerzen hat, die durch Schmerzmittel nicht gelindert werden können.
- Sie unsicher sind, ob es sich tatsächlich um die Hand-Fuß-Mund-Krankheit handelt.
- Die Symptome nach 10 Tagen nicht besser werden.
Ärztlicher Rat: Scheuen Sie sich nicht, Ihren Hausarzt oder Kinderarzt zu kontaktieren. In Deutschland ist das Gesundheitssystem gut ausgebaut, und Sie haben Anspruch auf medizinische Versorgung. Wenn Sie die deutsche Sprache noch nicht so gut beherrschen, können Sie einen Dolmetscher hinzuziehen oder einen Arzt suchen, der Ihre Sprache spricht. Viele Arztpraxen bieten auch mehrsprachige Informationen an.
Wie kann man einer Ansteckung vorbeugen?
Die beste Vorbeugung gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine gute Hygiene:
- Häufiges Händewaschen: Waschen Sie Ihre Hände und die Hände Ihrer Kinder regelmäßig und gründlich mit Seife und Wasser, besonders nach dem Toilettengang, vor dem Essen und nach dem Kontakt mit potenziell kontaminierten Oberflächen.
- Vermeiden Sie engen Kontakt: Vermeiden Sie engen Kontakt mit infizierten Personen, insbesondere Küssen, Umarmen oder das Teilen von Besteck, Gläsern oder Handtüchern.
- Reinigung und Desinfektion: Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig Oberflächen, die häufig berührt werden, wie Spielzeug, Türklinken und Wickeltische.
- Isolation: Halten Sie erkrankte Kinder von Gemeinschaftseinrichtungen fern, bis die Bläschen verkrustet sind und kein Fieber mehr besteht.
- Richtige Husten- und Niesetikette: Husten oder niesen Sie in die Armbeuge oder in ein Taschentuch und entsorgen Sie das Taschentuch sofort.
Im Kindergarten oder der Schule: Informieren Sie den Kindergarten oder die Schule, wenn Ihr Kind an der Hand-Fuß-Mund-Krankheit erkrankt ist. Dies ermöglicht es der Einrichtung, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Erwachsenen
Obwohl die HFMK häufiger bei Kindern auftritt, können sich auch Erwachsene anstecken. Die Symptome sind bei Erwachsenen oft milder als bei Kindern, können aber dennoch unangenehm sein. Es ist wichtig, dass auch Erwachsene auf eine gute Hygiene achten, um eine Ansteckung zu vermeiden und die Krankheit nicht weiterzuverbreiten.
Schwangerschaft: Wenn Sie schwanger sind und sich mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit infizieren, sollten Sie Ihren Arzt informieren. In den meisten Fällen stellt die HFMK kein Risiko für das ungeborene Kind dar, aber in seltenen Fällen kann es zu Komplikationen kommen.
Fazit
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist zwar ansteckend, aber in den meisten Fällen harmlos. Durch gute Hygiene und die Einhaltung einfacher Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko einer Ansteckung minimieren. Wenn Sie oder Ihr Kind erkrankt sind, können Sie die Symptome mit einfachen Maßnahmen lindern. Sollten Sie Bedenken haben, zögern Sie nicht, einen Arzt zu konsultieren. Wir hoffen, dieser Artikel hat Ihnen geholfen, die Hand-Fuß-Mund-Krankheit besser zu verstehen. Gute Besserung!
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen immer an einen Arzt oder Apotheker.



