Kann Man Mit Gürtelrose Arbeiten

Hallo ihr Lieben, eure reiselustige Freundin ist wieder da, dieses Mal mit einer Geschichte, die weniger von glitzernden Skylines und exotischen Stränden, sondern mehr von... naja, Gürtelrose handelt. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich, die Weltenbummlerin, wurde von diesem unerfreulichen Virus heimgesucht, und ich dachte mir, ich teile meine Erfahrungen mit euch, besonders im Hinblick auf eine Frage, die mir in dieser Zeit ständig durch den Kopf ging: Kann man mit Gürtelrose arbeiten?
Bevor ich ins Detail gehe, kurz zur Erklärung: Gürtelrose ist keine harmlose Hautkrankheit. Sie wird durch dasselbe Virus verursacht, das auch Windpocken auslöst, das Varicella-Zoster-Virus. Wenn man als Kind Windpocken hatte (wie ich), bleibt das Virus im Körper und kann Jahre später als Gürtelrose wieder aktiv werden. Ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit, übersät mit roten Punkten und dem unstillbaren Drang, mich zu kratzen. Offenbar war dieses kleine, fiese Virus nur am Schlafen und hat sich jetzt gedacht: "Hey, lass mal wieder für Aufregung sorgen!"
Wie hat sich das bei mir geäußert? Es begann mit einem seltsamen Kribbeln auf meiner linken Körperseite, direkt unterhalb der Rippen. Zuerst dachte ich an einen eingeklemmten Nerv, vielleicht von dem unbequemen Flug nach Thailand vor ein paar Wochen oder von dem stundenlangen Tippen am Laptop, um euch meine neuesten Reisetipps zu präsentieren. Aber dann kamen die Schmerzen. Ein brennender, stechender Schmerz, der sich immer weiter ausbreitete. Und schließlich, nach ein paar Tagen, die typischen Bläschen. Kleine, rote, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die sich wie ein Gürtel um meinen Körper legten. Bingo! Gürtelrose. Und das natürlich, als ich gerade mitten in der Planung meiner nächsten großen Reise nach Südamerika steckte.
Der erste Gedanke war Panik. "Oh mein Gott, meine Reise! Meine Arbeit! Was mache ich jetzt?" Ich bin ja selbstständig und verdiene mein Geld mit dem Schreiben von Reiseberichten, dem Fotografieren und dem Betreiben meines Blogs. Kein Urlaubsgeld, keine Krankmeldung, nur ich und meine Gürtelrose. Also ab zum Arzt. Der bestätigte meinen Verdacht und verschrieb mir antivirale Medikamente. Und dann kam die Frage aller Fragen: "Kann ich trotzdem arbeiten?"
Die Antwort ist... Es kommt darauf an!
Ja, ihr habt richtig gelesen. Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab:
1. Der Schweregrad der Erkrankung:
Bei mir war es zum Glück "nur" eine mittelschwere Gürtelrose. Die Schmerzen waren zwar unangenehm, aber mit Schmerzmitteln gut in Schach zu halten. Die Bläschen waren zwar lästig, aber nicht entzündet oder infiziert. Wenn du allerdings starke Schmerzen hast, Fieber bekommst oder die Bläschen sich entzünden, ist Arbeiten definitiv keine gute Idee. Dann solltest du dich unbedingt ausruhen und dich auf deine Genesung konzentrieren.
2. Dein Job:
Wenn du einen körperlich anstrengenden Job hast, wie z.B. Bauarbeiter, Krankenpfleger oder Kellner, ist es wahrscheinlich besser, dich krankzumelden. Die Anstrengung und der Stress können die Heilung verzögern und die Schmerzen verschlimmern. Ich sitze die meiste Zeit am Schreibtisch, bearbeite Fotos oder schreibe Artikel. Das war also grundsätzlich möglich, allerdings mit einigen Einschränkungen.
3. Die Ansteckungsgefahr:
Ganz wichtig: Gürtelrose ist ansteckend! Allerdings nicht so, wie man vielleicht denkt. Man kann sich nicht direkt mit Gürtelrose anstecken. Aber: Die Flüssigkeit in den Bläschen enthält das Varicella-Zoster-Virus. Wenn jemand, der noch keine Windpocken hatte oder nicht gegen Windpocken geimpft ist, mit dieser Flüssigkeit in Kontakt kommt, kann er Windpocken bekommen. Deshalb ist es wichtig, die Bläschen abzudecken und engen Kontakt zu anderen zu vermeiden, besonders zu Schwangeren, Neugeborenen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. In meinem Fall bedeutete das: keine persönlichen Treffen mit Kollegen, keine Besuche in überfüllten Cafés und immer schön Abstand halten.
4. Deine persönliche Belastbarkeit:
Jeder Mensch ist anders. Was für den einen kein Problem ist, kann für den anderen eine unüberwindbare Hürde sein. Hör auf deinen Körper und überfordere dich nicht. Wenn du dich schlapp und erschöpft fühlst, nimm dir eine Auszeit. Ich habe gelernt, dass es okay ist, auch mal einen Gang runterzuschalten und sich auf die eigene Gesundheit zu konzentrieren. Gerade als Selbstständiger neigt man ja dazu, sich zu verausgaben und die eigenen Bedürfnisse zu ignorieren. Aber das rächt sich irgendwann.
Meine persönliche Erfahrung:
Ich habe mich dazu entschieden, vorsichtig weiterzuarbeiten. Ich habe meine Arbeitszeit reduziert, mich auf die wichtigsten Aufgaben konzentriert und versucht, Stress zu vermeiden. Zum Glück konnte ich die meisten meiner Aufgaben von zu Hause aus erledigen. Ich habe viel am Laptop gearbeitet, Fotos bearbeitet und Artikel geschrieben. Allerdings habe ich versucht, lange Meetings zu vermeiden und mich nicht zu überanstrengen.
Was mir geholfen hat:
- Schmerzmittel: Ich habe regelmäßig Schmerzmittel eingenommen, um die Schmerzen zu lindern.
- Ruhe: Ich habe mir ausreichend Ruhe gegönnt und versucht, Stress zu vermeiden.
- Gesunde Ernährung: Ich habe mich gesund ernährt und viel getrunken, um mein Immunsystem zu stärken.
- Ablenkung: Ich habe versucht, mich abzulenken, z.B. mit Lesen, Musik hören oder einem gemütlichen Filmabend.
- Austausch: Ich habe mit Freunden und Familie über meine Erkrankung gesprochen. Das hat mir sehr geholfen, mit der Situation umzugehen.
Tipps für Reisende:
Wenn du auf Reisen an Gürtelrose erkrankst, ist es wichtig, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen. Sprich mit deinem Reiseversicherer, um herauszufinden, welche Kosten übernommen werden. Achte darauf, dass du ausreichend Ruhe bekommst und dich vor der Sonne schützt. Vermeide es, die Bläschen aufzukratzen, da dies zu Infektionen führen kann. Und ganz wichtig: Informiere deine Reisebegleiter über deine Erkrankung, damit sie sich schützen können.
Fazit:
Gürtelrose ist kein Zuckerschlecken. Aber es ist auch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Mit der richtigen Behandlung und einer positiven Einstellung kann man die Erkrankung gut überstehen. Und ja, in vielen Fällen ist es auch möglich, mit Gürtelrose zu arbeiten, allerdings mit einigen Einschränkungen. Hör auf deinen Körper, überfordere dich nicht und konzentriere dich auf deine Genesung. Und vergiss nicht: Nach Regen kommt Sonnenschein! Bald kannst du wieder die Welt entdecken, ohne von fiesen Viren geplagt zu werden.
Ich hoffe, meine Erfahrungen helfen dir weiter. Bleibt gesund und reiselustig!
Disclaimer: Ich bin keine Ärztin. Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bitte konsultiere bei gesundheitlichen Problemen immer einen Arzt.
