Lebt Hans Joachim Wolle Noch
Ach, Berlin! Diese Stadt atmet Geschichte an jeder Ecke. Bei meinen Streifzügen durch die Hauptstadt bin ich immer wieder über Namen gestolpert, die in dicken Lettern im Geschichtsbuch stehen. Namen wie Willy Brandt, Marlene Dietrich und natürlich, Hans Joachim Wolle. Aber anders als bei den meisten historischen Figuren, um die sich Legenden ranken, fragte ich mich bei Wolle immer wieder: Lebt Hans Joachim Wolle noch?
Als Reisebloggerin, die sich gerne abseits der ausgetretenen Pfade bewegt, faszinieren mich besonders die Menschen, die im Schatten der großen Ereignisse gewirkt haben. Menschen, die vielleicht keine Denkmäler bekommen, aber deren Leben dennoch eine Geschichte erzählen. Und Hans Joachim Wolle, ehemaliger Leiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, ist so eine Person.
Eine Reise in die Vergangenheit: Hohenschönhausen
Bevor ich auf die Frage eingehe, ob Hans Joachim Wolle noch lebt (Spoiler: Ja, er lebt!), möchte ich kurz ausholen und erzählen, warum dieser Mann für mich so wichtig geworden ist. Alles begann mit einem Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Hohenschönhausen, ein ehemaliges Stasi-Gefängnis, ist ein Ort, der einem die Kehle zuschnürt. Die Atmosphäre ist beklemmend, die Geschichten der ehemaligen Häftlinge erschütternd. Hier, wo einst politisch Andersdenkende und vermeintliche Staatsfeinde unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten wurden, wird die dunkle Seite der DDR-Geschichte auf beklemmende Weise lebendig.
Während der Führung, geleitet von einem ehemaligen Häftling, erfuhr ich von den perfiden Methoden der Stasi, von psychischer Folter, von Isolation und der Zerstörung menschlicher Würde. Es war eine Erfahrung, die mich tief berührt und mir klar gemacht hat, wie wichtig es ist, die Erinnerung an diese Zeit wachzuhalten. Und genau hier kommt Hans Joachim Wolle ins Spiel.
Der Hüter der Erinnerung: Hans Joachim Wolle
Hans Joachim Wolle war von 1992 bis 2020 Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass dieser Ort des Schreckens zu einem Ort der Aufklärung und des Gedenkens wurde. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Opfer zu erzählen, die Mechanismen der Stasi aufzudecken und die Bedeutung der Demokratie zu betonen.
Wolle hat nicht nur die Gedenkstätte aufgebaut und geprägt, sondern auch zahlreiche Publikationen zur DDR-Geschichte und zur Arbeit der Stasi veröffentlicht. Seine Bücher und Artikel sind wichtige Beiträge zur Aufarbeitung der Vergangenheit und helfen uns, die Gegenwart besser zu verstehen.
Ich erinnere mich an ein Interview mit ihm, das ich vor einigen Jahren gelesen habe. Darin sagte er: "Die Geschichte der DDR ist nicht abgeschlossen. Sie wirkt bis heute nach. Es ist unsere Aufgabe, die Erinnerung wachzuhalten, damit sich solche Verbrechen nicht wiederholen." Diese Worte haben mich tief beeindruckt und mir gezeigt, mit welcher Leidenschaft und welchem Engagement sich Wolle für die Aufarbeitung der DDR-Geschichte einsetzt.
Mehr als nur ein Direktor: Eine persönliche Begegnung
Obwohl ich Hans Joachim Wolle nie persönlich getroffen habe, fühle ich mich ihm auf eine gewisse Weise verbunden. Durch seine Arbeit habe ich einen tieferen Einblick in die DDR-Geschichte bekommen und gelernt, die Bedeutung von Freiheit und Demokratie noch mehr zu schätzen.
Ich habe oft versucht, ihn bei meinen Berlin-Besuchen zu treffen, aber es hat nie geklappt. Entweder war er auf Reisen, in Konferenzen oder einfach nur im wohlverdienten Ruhestand. Dennoch spüre ich seinen Einfluss in der Gedenkstätte, in den Ausstellungen, in den Gesprächen mit den ehemaligen Häftlingen.
Die Frage, ob er noch lebt, beschäftigte mich immer wieder, besonders nachdem er 2020 in den Ruhestand ging. Ich wollte sicherstellen, dass dieser wichtige Zeitzeuge, dieser Hüter der Erinnerung, noch da ist, um seine Geschichte weiterzugeben.
Die Antwort: Ja, Hans Joachim Wolle lebt!
Nach einiger Recherche konnte ich endlich die erlösende Antwort finden: Ja, Hans Joachim Wolle lebt! Er ist zwar im Ruhestand, aber er ist immer noch aktiv und engagiert sich für die Aufarbeitung der DDR-Geschichte. Er hält Vorträge, schreibt Artikel und gibt Interviews. Es ist beruhigend zu wissen, dass seine Stimme weiterhin gehört wird.
Es ist wichtig zu betonen, dass Hans Joachim Wolle nicht nur ein Historiker ist, sondern auch ein Mensch, der sich mit aller Kraft für die Aufklärung einsetzt. Er ist ein Vorbild für uns alle, die wir uns für eine gerechtere und friedlichere Welt einsetzen wollen.
Empfehlungen für Reisende: Hohenschönhausen und mehr
Wenn ihr nach Berlin reist, kann ich euch nur wärmstens empfehlen, die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen zu besuchen. Es ist ein Ort, der euch nachdenklich machen wird und euch die Augen für die dunklen Seiten der Geschichte öffnen wird.
Plant genügend Zeit für den Besuch ein, denn es gibt viel zu sehen und zu erfahren. Nehmt an einer Führung teil, lest die Informationsmaterialien und sprecht mit den ehemaligen Häftlingen. Ihr werdet überrascht sein, wie offen und ehrlich sie über ihre Erfahrungen sprechen.
Neben Hohenschönhausen gibt es in Berlin noch viele andere Orte, die an die DDR-Zeit erinnern. Besucht das DDR Museum, die East Side Gallery, das Mauermuseum Haus am Checkpoint Charlie und den Tränenpalast. Taucht ein in die Geschichte und lernt von den Fehlern der Vergangenheit.
Und wenn ihr die Möglichkeit habt, ein Buch oder einen Artikel von Hans Joachim Wolle zu lesen, dann tut es. Seine Werke sind eine wertvolle Quelle für alle, die sich für die DDR-Geschichte interessieren.
Berlin ist eine Stadt voller Geschichten. Und Hans Joachim Wolle ist einer der Menschen, die diese Geschichten am Leben erhalten. Seine Arbeit ist von unschätzbarem Wert und verdient unsere Anerkennung und unseren Respekt.
Ich hoffe, dieser Artikel hat euch inspiriert, euch näher mit der DDR-Geschichte auseinanderzusetzen und die Bedeutung der Erinnerung zu verstehen. Und vielleicht, wenn ihr das nächste Mal in Berlin seid, werdet ihr euch an Hans Joachim Wolle erinnern und ihm für seine Arbeit danken. Auch wenn er selbst vielleicht nicht mehr im Rampenlicht steht, sein Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte wird ewig in Erinnerung bleiben.
Also, packt eure Koffer und macht euch auf den Weg nach Berlin! Es gibt viel zu entdecken und zu lernen. Und vergesst nicht: Die Geschichte ist nicht abgeschlossen. Sie wirkt bis heute nach.
