Mund Hand Fuß Wie Lange Ansteckend

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMD) ist eine häufige, aber in der Regel harmlose Infektionskrankheit, die vor allem Kinder unter zehn Jahren betrifft, aber auch Erwachsene können sich anstecken. Sie wird durch Viren verursacht, meistens durch Coxsackieviren A16 oder Enterovirus 71. Ein wichtiges Thema ist, wie lange die Krankheit ansteckend ist, um die Ausbreitung zu minimieren. Dieser Artikel gibt Ihnen einen detaillierten Überblick darüber.

Wie verbreitet sich die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist sehr ansteckend und verbreitet sich hauptsächlich durch direkten Kontakt mit:

• Nasen- und Rachensekreten (Husten, Niesen, Sprechen)
• Bläschenflüssigkeit
• Stuhl (besonders beim Windelwechseln)
• Kontaminierten Oberflächen (Spielzeug, Türklinken usw.)

Die Übertragung erfolgt also fäkal-oral und durch Tröpfcheninfektion. Das bedeutet, dass mangelnde Hygiene, wie unzureichendes Händewaschen, die Verbreitung erheblich begünstigen kann. Daher ist es besonders wichtig, gute Hygienepraktiken einzuhalten, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Wie lange ist man bei Hand-Fuß-Mund ansteckend?

Das ist ein kritischer Punkt, da die Ansteckungsgefahr länger besteht, als viele vermuten. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt in der Regel schon bevor die ersten Symptome auftreten und kann noch Wochen nach dem Abklingen der Symptome andauern.

Die Inkubationszeit

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome, beträgt in der Regel 3 bis 6 Tage. Während dieser Zeit kann die Person bereits ansteckend sein, obwohl sie sich noch nicht krank fühlt.

Ansteckung während der akuten Phase

Die akute Phase, in der die typischen Symptome wie Fieber, Halsschmerzen, Appetitlosigkeit und die charakteristischen Bläschen an Händen, Füßen und im Mund auftreten, ist die Zeit, in der die Ansteckungsgefahr am höchsten ist. Während dieser Phase, die etwa 7 bis 10 Tage dauert, scheidet der Betroffene das Virus in hoher Konzentration aus.

Ansteckung nach Abklingen der Symptome

Auch wenn die Symptome abgeklungen sind, ist die Person weiterhin ansteckend. Das Virus kann noch mehrere Wochen nach dem Verschwinden der Bläschen im Stuhl ausgeschieden werden. Studien haben gezeigt, dass das Virus im Stuhl bis zu 4 Wochen nach dem Ende der Symptome nachweisbar sein kann. Die Ansteckungsgefahr ist zwar geringer als während der akuten Phase, aber dennoch vorhanden.

Wichtiger Hinweis: Auch wenn keine Bläschen mehr sichtbar sind, ist die Person nicht automatisch nicht mehr ansteckend! Die Virusausscheidung im Stuhl kann noch lange andauern.

Was bedeutet das für den Alltag?

Die lange Ansteckungsdauer der Hand-Fuß-Mund-Krankheit hat wichtige Konsequenzen für den Alltag, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen.

Kindergarten und Schule

Kinder mit Hand-Fuß-Mund-Krankheit sollten während der akuten Phase, also solange sie Fieber haben oder sich unwohl fühlen, zu Hause bleiben. Sobald sie fieberfrei sind und sich gut fühlen, können sie in der Regel wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen, auch wenn noch Bläschen vorhanden sind. Es ist jedoch wichtig, die Einrichtung über die Erkrankung zu informieren, damit dort verstärkt auf Hygiene geachtet werden kann.

Da das Virus noch lange im Stuhl ausgeschieden wird, ist eine besonders sorgfältige Händehygiene nach dem Toilettengang und vor dem Essen unerlässlich. Dies gilt sowohl für das erkrankte Kind als auch für alle anderen in der Familie oder der Einrichtung.

Häusliche Umgebung

Auch in der häuslichen Umgebung sind Hygienemaßnahmen entscheidend, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Dazu gehören:

• Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife und Wasser, besonders nach dem Windelwechseln, dem Toilettengang und vor dem Essen.
• Desinfektion von Oberflächen, die häufig berührt werden, wie Türklinken, Spielzeug und Arbeitsplatten.
• Vermeidung von gemeinsamem Gebrauch von Gegenständen wie Besteck, Gläsern und Handtüchern.
• Getrennte Wäsche der Kleidung und Bettwäsche des Erkrankten.

Erwachsene

Obwohl die Hand-Fuß-Mund-Krankheit häufiger bei Kindern auftritt, können sich auch Erwachsene anstecken. Bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung oft milder als bei Kindern, aber sie können dennoch das Virus weiterverbreiten. Daher ist es auch für Erwachsene wichtig, auf gute Hygiene zu achten, wenn sie Kontakt zu erkrankten Personen haben.

Wie kann man das Ansteckungsrisiko minimieren?

Die beste Möglichkeit, das Ansteckungsrisiko zu minimieren, ist eine konsequente Einhaltung von Hygienemaßnahmen:

• Häufiges und gründliches Händewaschen: Dies ist die wichtigste Maßnahme, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
• Vermeidung von engem Kontakt mit erkrankten Personen, insbesondere Küssen, Umarmen und gemeinsames Benutzen von Gegenständen.
• Desinfektion von Oberflächen: Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig Oberflächen, die häufig berührt werden.
• Gute Husten- und Niesetikette: Husten oder niesen Sie in die Armbeuge oder in ein Taschentuch und entsorgen Sie das Taschentuch sofort.
• Isolierung: Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie krank sind, um andere nicht anzustecken.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit mild und heilt von selbst aus. Ein Arztbesuch ist in der Regel nicht erforderlich. Es gibt jedoch einige Situationen, in denen Sie einen Arzt aufsuchen sollten:

• Hohes Fieber: Wenn das Fieber über 39°C steigt oder länger als 24 Stunden anhält.
• Starke Dehydration: Anzeichen von Dehydration sind trockene Mundschleimhaut, verminderte Harnausscheidung und Schwindel.
• Neurologische Symptome: Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Lichtempfindlichkeit oder Krampfanfälle.
• Komplikationen: Selten kann es zu Komplikationen wie einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) kommen.
• Wenn Sie sich unsicher sind: Wenn Sie sich Sorgen machen oder unsicher sind, ob es sich tatsächlich um die Hand-Fuß-Mund-Krankheit handelt.

Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern ist es wichtig, auf Anzeichen von Dehydration zu achten und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen. Auch bei Schwangeren sollte im Falle einer Infektion ein Arzt konsultiert werden, um mögliche Risiken für das ungeborene Kind auszuschließen.

Fazit

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist zwar unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Ansteckungsgefahr länger besteht, als viele vermuten. Durch konsequente Hygienemaßnahmen kann das Ansteckungsrisiko minimiert werden. Achten Sie besonders auf häufiges Händewaschen, die Desinfektion von Oberflächen und die Vermeidung von engem Kontakt mit erkrankten Personen. Wenn Sie sich unsicher sind oder Komplikationen auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Denken Sie daran: Vorbeugen ist besser als Heilen!