Rotteck Gymnasium Lessingstraße Freiburg Im Breisgau
Es ist komisch, darüber zu schreiben, aber irgendwie fühlt es sich richtig an. Ich habe selbst das Rotteck Gymnasium in der Lessingstraße in Freiburg besucht, und es ist eine Erfahrung, die mich bis heute prägt. Nicht nur akademisch, sondern auch menschlich. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Tag, die Aufregung, die Ungewissheit – alles vermischt mit einem Hauch von Hoffnung.
Das Rotteck, wie es liebevoll genannt wird, ist ein Gymnasium mit einer langen Tradition. Das Gebäude selbst ist schon beeindruckend. Diese alten Mauern, die so viel Geschichte atmen… Man spürt förmlich den Geist all der Schülergenerationen, die dort ein und aus gegangen sind. Es ist kein hypermodernes Hightech-Gebäude, aber gerade das macht seinen Charme aus. Es hat Charakter, es hat Seele. Und das spürt man.
Klar, die Ausstattung könnte hier und da mal eine Auffrischung vertragen. Aber was wirklich zählt, sind die Menschen, die dieses Gymnasium mit Leben füllen. Und da kann ich nur Positives berichten. Die Lehrer, die ich hatte, waren – im Großen und Ganzen – wirklich engagiert und kompetent. Es gab natürlich auch Ausnahmen, aber das ist wohl überall so. Viele haben sich wirklich bemüht, den Stoff interessant zu vermitteln und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Ich erinnere mich besonders an meinen Deutschlehrer in der Oberstufe, Herr Müller. Er hat es geschafft, meine Liebe zur Literatur zu entfachen. Ohne ihn wäre ich wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, selbst zu schreiben. Er hat uns nicht nur Fakten beigebracht, sondern uns zum Denken angeregt. Das war unheimlich wertvoll.
Der Schulalltag: Mehr als nur Pauken
Der Schulalltag am Rotteck war abwechslungsreich. Neben dem klassischen Unterricht gab es viele AGs und Projekte, an denen man teilnehmen konnte. Ich war zum Beispiel in der Theater-AG, was mir unglaublich viel Spaß gemacht hat. Dort konnte ich meine Kreativität ausleben und über mich hinauswachsen. Und auch die Schulband war super! Wir haben regelmäßig Konzerte gegeben, was immer ein Highlight war. Es gab wirklich für jeden etwas. Das Rotteck hat Wert darauf gelegt, dass man sich nicht nur akademisch, sondern auch persönlich weiterentwickeln kann.
Natürlich gab es auch stressige Zeiten, vor allem in der Oberstufe. Die Abiturprüfungen waren eine echte Herausforderung. Aber ich hatte das Gefühl, dass wir als Klasse zusammengehalten haben. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und motiviert. Und das ist auch etwas, was ich am Rotteck sehr geschätzt habe: den Gemeinschaftssinn. Es war kein Konkurrenzkampf, sondern ein Miteinander. Wir haben zusammen gelernt, zusammen gelacht und zusammen gelitten.
Die weniger schönen Seiten
Ehrlich gesagt, gab es auch Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben. Die Organisation war manchmal etwas chaotisch, und die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern hätte oft besser sein können. Es gab auch einige Lehrer, die meiner Meinung nach etwas verstaubt waren und sich schwer taten, auf neue Ideen und Methoden einzulassen. Aber das sind Kleinigkeiten, die im Großen und Ganzen nicht ins Gewicht fallen. Ich glaube, jedes Gymnasium hat seine Stärken und Schwächen. Das Rotteck ist da keine Ausnahme.
Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, war die soziale Ungleichheit. Das Rotteck ist ein Gymnasium, das von Schülern aus unterschiedlichen sozialen Schichten besucht wird. Und manchmal hatte ich das Gefühl, dass es da Unterschiede gab. Kinder aus wohlhabenderen Familien hatten oft mehr Möglichkeiten, zum Beispiel bei Klassenfahrten oder bei der Wahl von AGs. Das fand ich schade. Ich hätte mir gewünscht, dass die Schule da noch mehr tut, um Chancengleichheit zu fördern.
Was ich mitgenommen habe
Trotzdem überwiegen die positiven Erinnerungen. Das Rotteck hat mir nicht nur Wissen vermittelt, sondern mich auch zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Ich habe gelernt, kritisch zu denken, meine Meinung zu vertreten und Verantwortung zu übernehmen. Ich habe Freundschaften geschlossen, die bis heute halten. Und ich habe Erfahrungen gesammelt, die mich mein Leben lang begleiten werden.
Ich erinnere mich noch an eine Begebenheit in der 10. Klasse. Wir hatten ein Projekt zum Thema „Zivilcourage“. Wir sollten uns mit dem Thema auseinandersetzen und eigene Projekte entwickeln. Ich habe mich damals zusammen mit einer Freundin entschieden, eine Unterschriftenaktion gegen Rassismus zu starten. Das war eine große Herausforderung für uns, aber wir haben es durchgezogen. Und es war ein tolles Gefühl, etwas bewegen zu können. Diese Erfahrung hat mich sehr geprägt und mir gezeigt, dass man mit Engagement und Mut etwas verändern kann.
Ich würde das Rotteck Gymnasium auf jeden Fall weiterempfehlen. Es ist ein Gymnasium mit Herz und Seele, das seinen Schülern viel zu bieten hat. Es ist kein perfektes Gymnasium, aber es ist ein Gymnasium, das einen prägt. Und das ist doch das Wichtigste, oder?
Wenn ich heute an das Rotteck zurückdenke, dann mit einem Lächeln. Es war eine intensive Zeit, voller Höhen und Tiefen. Aber es war eine Zeit, die ich nicht missen möchte. Und ich bin dankbar für all die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe. Denn sie haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin.
Ich hoffe, dieser kleine Einblick in meine Zeit am Rotteck war hilfreich. Vielleicht hilft er ja dem ein oder anderen, eine Entscheidung zu treffen oder einfach nur einen Eindruck von diesem besonderen Gymnasium zu bekommen.
Und noch ein letzter Gedanke: Egal für welches Gymnasium man sich entscheidet, das Wichtigste ist, dass man sich wohlfühlt und seine eigenen Stärken entfalten kann. Denn nur dann kann man wirklich erfolgreich sein.
Ich wünsche allen Schülern, die das Rotteck besuchen oder besuchen werden, alles Gute für ihre Zukunft! Macht das Beste daraus!
P.S.: Ein besonderer Gruß geht an alle meine ehemaligen Lehrer und Mitschüler! Es war eine tolle Zeit mit euch!
"Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen." - Ein Zitat, das mir am Rotteck immer wieder begegnet ist und das ich bis heute sehr schätze.
