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Sehr Geehrte Damen Und Herren Gendern


Sehr Geehrte Damen Und Herren Gendern

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die korrekte Anrede in formellen Schreiben und E-Mails von großer Bedeutung. Die traditionelle Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" wird jedoch zunehmend durch geschlechtergerechtere Alternativen ersetzt. Dieser Artikel erklärt die Hintergründe, verschiedenen Optionen und praktischen Aspekte des Genderns in der Anrede, um Expats und Neuankömmlingen in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) eine Hilfestellung zu bieten.

Warum Gendern? Der Hintergrund

Die Diskussion um geschlechtergerechte Sprache, auch Gendern genannt, zielt darauf ab, alle Geschlechter sprachlich sichtbar zu machen. Die traditionelle Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" schließt non-binäre, diverse und intergeschlechtliche Personen aus. Darüber hinaus kritisiert man, dass die rein männliche Form ("Herren") in der traditionellen Anrede als allgemeine Form verwendet wird, was die sprachliche Gleichstellung untergräbt.

Das Ziel des Genderns in der Anrede ist es also, inklusiver zu sein und niemanden durch die sprachliche Gestaltung auszuschließen oder zu diskriminieren. Dies ist nicht nur eine Frage der Höflichkeit, sondern auch ein Zeichen von Respekt und Anerkennung der Vielfalt in der Gesellschaft.

Verschiedene Optionen für eine geschlechtergerechte Anrede

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine geschlechtergerechte Anrede zu formulieren. Die Wahl der besten Option hängt oft vom Kontext, der Zielgruppe und der eigenen Präferenz ab.

1. Explizite Nennung aller Geschlechter

Diese Option ist die expliziteste und inklusivste Variante. Sie nennt alle Geschlechtergruppen, die bekannt sind.

Beispiele:
  • "Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, sehr geehrte diverse Person"
  • "Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, sehr geehrte nicht-binäre Person"

Diese Option ist zwar sehr inklusiv, kann aber in längeren Schreiben oder E-Mails umständlich wirken. Sie eignet sich besonders, wenn Sie sicherstellen möchten, dass jede Person sich angesprochen fühlt.

2. Neutrale Formulierungen

Neutrale Formulierungen vermeiden die explizite Nennung von Geschlechtern und verwenden stattdessen geschlechtsneutrale Begriffe.

Beispiele:
  • "Sehr geehrtes Publikum"
  • "Sehr geehrte Interessierte"
  • "Sehr geehrte Anwesende"
  • "Guten Tag" (weniger formell, aber akzeptabel)

Diese Option ist besonders geeignet, wenn Sie eine größere Gruppe ansprechen und das Geschlecht der Empfänger unbekannt oder irrelevant ist. Sie ist auch eine gute Wahl, wenn Sie eine einfache und unkomplizierte Lösung suchen.

3. Gendersternchen, Gender-Gap oder Doppelpunkt

Diese Optionen verwenden Sonderzeichen, um die Vielfalt der Geschlechter sprachlich zu kennzeichnen.

Beispiele:
  • "Sehr geehrte/r Frau/Herr [Nachname]" (Gender-Gap)
  • "Sehr geehrte*r Frau*Herr [Nachname]" (Gendersternchen)
  • "Sehr geehrte:r Frau:Herr [Nachname]" (Doppelpunkt)

Das Gendersternchen (oder Gender-Star) soll alle Geschlechter zwischen "Frau" und "Herr" einschließen. Der Gender-Gap (Unterstrich) visualisiert den Raum zwischen den Geschlechtern und betont die Vielfalt. Der Doppelpunkt hat eine ähnliche Funktion wie das Gendersternchen, wird aber weniger häufig verwendet.

Diese Optionen sind in der Verwendung umstritten. Einige halten sie für inklusiv und fortschrittlich, während andere sie als schwer lesbar und grammatikalisch inkorrekt ablehnen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Varianten nicht in allen Kontexten akzeptiert werden und je nach Unternehmen oder Institution unterschiedlich gehandhabt werden.

4. Individuelle Anrede

Die beste und persönlichste Option ist, die individuelle Anrede zu verwenden, wenn das Geschlecht der Person bekannt ist.

Beispiele:
  • "Sehr geehrte Frau [Nachname]"
  • "Sehr geehrter Herr [Nachname]"

Wenn Sie sich unsicher sind, wie eine Person angesprochen werden möchte, ist es am besten, direkt nachzufragen. Dies ist ein Zeichen von Respekt und zeigt, dass Sie Wert auf eine korrekte und inklusive Kommunikation legen.

Praktische Tipps und Hinweise

Bei der Wahl der richtigen Anrede sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Der Kontext: Ist es ein formelles Schreiben an eine Behörde, eine E-Mail an einen Kollegen oder eine Einladung zu einer Veranstaltung? Je nach Kontext kann eine andere Anrede angemessen sein.
  • Die Zielgruppe: Wie steht Ihre Zielgruppe zum Thema Gendern? Einige Unternehmen oder Institutionen haben klare Richtlinien zur Verwendung geschlechtergerechter Sprache.
  • Die eigene Präferenz: Wählen Sie eine Anrede, mit der Sie sich wohlfühlen und die Ihren Werten entspricht.
  • Die Lesbarkeit: Achten Sie darauf, dass die Anrede gut lesbar und verständlich ist. Vermeiden Sie komplizierte oder umständliche Formulierungen.
  • Die Konsequenz: Wenn Sie sich für eine bestimmte Form des Genderns entscheiden, verwenden Sie diese konsequent im gesamten Schreiben.
  • Unbekanntes Geschlecht: Wenn das Geschlecht der Person unbekannt ist, vermeiden Sie spekulative Anreden und verwenden Sie stattdessen eine neutrale Formulierung.
  • Nachfragen: Wenn Sie sich unsicher sind, wie eine Person angesprochen werden möchte, fragen Sie direkt nach.

Rechtliche Aspekte

Es gibt keine gesetzliche Pflicht, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden. Allerdings haben einige Behörden und Unternehmen interne Richtlinien, die die Verwendung geschlechtergerechter Sprache empfehlen oder vorschreiben. Es ist ratsam, sich über die jeweiligen Richtlinien zu informieren, bevor Sie ein Schreiben oder eine E-Mail verfassen.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Obwohl die Verwendung traditioneller Anreden nicht direkt als Diskriminierung gilt, kann die Verwendung inklusiver Sprache dazu beitragen, Diskriminierung zu vermeiden und ein respektvolles Arbeitsumfeld zu fördern.

Das Fazit

Die Wahl der richtigen Anrede ist ein wichtiger Aspekt der Kommunikation. Indem Sie sich bewusst mit dem Thema Gendern auseinandersetzen und die verschiedenen Optionen kennen, können Sie sicherstellen, dass Sie Ihre Gesprächspartner respektvoll und inklusiv ansprechen. Die Tendenz geht klar zu inklusiveren Formulierungen, und das Verständnis der verschiedenen Methoden ist entscheidend für eine erfolgreiche Kommunikation in der DACH-Region. Experimentieren Sie mit den verschiedenen Möglichkeiten und finden Sie die Anrede, die am besten zu Ihnen, Ihrem Kontext und Ihrer Zielgruppe passt. Seien Sie mutig, inklusiv und respektvoll!

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