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Seniorensitz Der Blindenhilfe Auf Der Karthause


Seniorensitz Der Blindenhilfe Auf Der Karthause

Eingebettet in die Karthause, einer Anhöhe mit weitem Blick über Koblenz, liegt das Seniorenstift Der Blindenhilfe. Doch dieser Ort ist mehr als nur eine Wohnstätte für blinde und sehbehinderte Seniorinnen und Senioren. Er beherbergt eine Sammlung, ein Zeugnis der Geschichte des Blindenwesens, das es zu entdecken gilt. Ein Besuch im Seniorenstift Der Blindenhilfe ist eine Reise in eine Welt, die uns oft verborgen bleibt, eine Welt, die uns lehrt und sensibilisiert.

Die Exponate: Ein Fenster zur Geschichte

Die Sammlung im Seniorenstift ist kein steriles Museum, sondern ein lebendiger Bestandteil des Hauses. Sie ist in den Alltag integriert, präsent in den Fluren, den Gemeinschaftsräumen und sogar in einigen Bewohnerzimmern. Dies verleiht der Sammlung eine besondere Authentizität und ermöglicht einen unmittelbaren Bezug zur Lebensrealität der blinden und sehbehinderten Menschen.

Taktile Lehrmittel: Fühlen, um zu verstehen

Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf taktilen Lehrmitteln. Hier finden sich Landkarten, Globen und anatomische Modelle, die speziell für blinde Menschen entwickelt wurden. Diese Objekte sind nicht nur Anschauungsmaterial, sondern laden zum Anfassen und Erkunden ein. Das Fühlen der Kontinente auf einem Globus, das Erspüren der Organe eines menschlichen Torsos – diese Erfahrungen eröffnen eine ganz neue Perspektive auf die Welt. Sie verdeutlichen, wie Wissen auch ohne den Sehsinn vermittelt werden kann und welche kreativen Lösungen im Bereich der Pädagogik entwickelt wurden. Besonders beeindruckend sind die filigranen Modelle von Pflanzen und Tieren, die mit großer Detailgenauigkeit gefertigt wurden und die Schönheit der Natur taktil erfahrbar machen.

Braille-Schrift: Der Schlüssel zur Bildung

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Sammlung ist der Bereich rund um die Braille-Schrift. Hier werden verschiedene Schreibmaschinen und Druckgeräte für Blindenschrift ausgestellt, von historischen Modellen bis hin zu modernen Computerausgabegeräten. Die Entwicklung der Braille-Schrift durch Louis Braille im 19. Jahrhundert war ein revolutionärer Schritt, der blinden Menschen den Zugang zu Bildung und Information ermöglichte. Die Ausstellung veranschaulicht diesen Wandel und zeigt die Bedeutung der Braille-Schrift bis heute. Sie zeigt auch die Vielfalt der Braille-Schrift, die nicht nur für Buchstaben, sondern auch für mathematische Formeln, Musiknoten und andere spezielle Zeichen entwickelt wurde.

Alltagsgegenstände: Ein Leben ohne Augenlicht

Ein besonders berührender Teil der Sammlung sind die Alltagsgegenstände, die speziell für blinde Menschen entwickelt wurden. Dazu gehören sprechende Uhren, Messbecher mit taktilen Markierungen, Nähmaschinen mit tastbaren Einstellungen und viele andere Hilfsmittel, die das Leben ohne Augenlicht erleichtern. Diese Gegenstände sind nicht nur funktional, sondern zeugen auch von der Erfindungskraft und dem Einfallsreichtum der Menschen, die sie entwickelt haben. Sie machen uns bewusst, wie selbstverständlich wir viele Dinge im Alltag wahrnehmen und wie herausfordernd bestimmte Aufgaben ohne den Sehsinn sein können. Sie fordern uns auf, über Barrierefreiheit und Inklusion nachzudenken.

Der pädagogische Wert: Mehr als nur eine Ausstellung

Der Besuch im Seniorenstift Der Blindenhilfe ist nicht nur eine Besichtigung von Exponaten, sondern eine pädagogische Erfahrung, die verschiedene Ebenen anspricht.

Sensibilisierung für die Lebenswelt blinder Menschen

Ein zentrales Ziel ist die Sensibilisierung für die Lebenswelt blinder und sehbehinderter Menschen. Die Sammlung vermittelt einen Einblick in die Herausforderungen und Schwierigkeiten, mit denen blinde Menschen im Alltag konfrontiert sind, aber auch in ihre Stärken und Fähigkeiten. Sie zeigt, wie blinde Menschen ihre Umwelt wahrnehmen, wie sie sich orientieren und wie sie ihren Alltag meistern. Durch das Anfassen der Exponate und das Erfahren der taktilen Wahrnehmung können Besucherinnen und Besucher eine neue Perspektive auf die Welt gewinnen und Vorurteile abbauen.

Förderung von Empathie und Inklusion

Der Besuch im Seniorenstift kann dazu beitragen, Empathie und Inklusion zu fördern. Durch den direkten Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses können Besucherinnen und Besucher ihre Lebensgeschichten kennenlernen und ihre Erfahrungen teilen. Dies ermöglicht eine persönliche Begegnung und baut Brücken zwischen Menschen mit und ohne Sehbehinderung. Die Ausstellung macht deutlich, dass Inklusion mehr bedeutet als nur Barrierefreiheit. Es geht darum, eine Gesellschaft zu schaffen, in der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können und in der Vielfalt als Bereicherung gesehen wird.

Anregung zur Reflexion über die eigene Wahrnehmung

Der Besuch im Seniorenstift regt zur Reflexion über die eigene Wahrnehmung an. Wir sind es gewohnt, uns hauptsächlich auf unseren Sehsinn zu verlassen. Die Ausstellung zeigt, dass es auch andere Wege gibt, die Welt zu erfahren und zu verstehen. Sie fordert uns auf, unsere anderen Sinne bewusster wahrzunehmen und die Bedeutung des Tastens, Hörens und Riechens zu erkennen. Sie erinnert uns daran, dass unsere Wahrnehmung immer subjektiv und selektiv ist und dass es viele verschiedene Perspektiven auf die Welt gibt.

Die Besuchererfahrung: Begegnungen und Dialoge

Das Seniorenstift Der Blindenhilfe ist kein Ort für anonymen Massentourismus. Es ist ein Ort der Begegnung und des Dialogs. Die Besucherinnen und Besucher werden ermutigt, Fragen zu stellen, sich mit den Bewohnerinnen und Bewohnern auszutauschen und ihre Erfahrungen zu teilen. Dies ermöglicht eine lebendige Auseinandersetzung mit dem Thema Blindheit und Sehbehinderung und trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen und Verständnis zu fördern.

Führungen und Workshops

Das Seniorenstift bietet regelmäßig Führungen und Workshops an, die speziell auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten sind. In den Führungen werden die Exponate erklärt und die Geschichte des Blindenwesens erläutert. Die Workshops bieten die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und die Welt mit den Händen zu erkunden. So können Besucherinnen und Besucher beispielsweise Braille-Schrift lernen oder sich in einem Parcours ohne Augenlicht orientieren. Diese praktischen Erfahrungen vermitteln ein tieferes Verständnis für die Lebenswelt blinder Menschen und fördern die Empathie.

Begegnungen mit den Bewohnern

Das Highlight eines Besuchs im Seniorenstift ist oft die Begegnung mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Sie sind es, die der Sammlung Leben einhauchen und ihre Geschichten erzählen. Ihre Erfahrungen, ihre Herausforderungen und ihre Erfolge machen den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglichen eine persönliche Begegnung und bauen Brücken zwischen Menschen mit und ohne Sehbehinderung. Sie zeigen, dass Blindheit nicht das Ende der Welt bedeutet, sondern dass es auch ohne Augenlicht ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben möglich ist.

Ein Ort der Ruhe und Besinnung

Neben den pädagogischen Aspekten bietet das Seniorenstift auch einen Ort der Ruhe und Besinnung. Die Lage auf der Karthause mit dem weiten Blick über Koblenz lädt zum Verweilen und Nachdenken ein. Der Besuch im Seniorenstift kann eine Gelegenheit sein, dem Alltag zu entfliehen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Er kann uns daran erinnern, wie wertvoll unsere Sinne sind und wie wichtig es ist, die Welt bewusst wahrzunehmen. Er kann uns dazu anregen, über unsere eigenen Vorurteile nachzudenken und uns für eine inklusive Gesellschaft einzusetzen.

Das Seniorenstift Der Blindenhilfe auf der Karthause ist mehr als nur eine Ausstellung. Es ist ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Reflexion. Es ist ein Ort, der uns die Augen öffnet – auch wenn wir sie schon haben.

Seniorensitz Der Blindenhilfe Auf Der Karthause Blindenhilfe in Rheinland- Pfalz e. V. - Startseite
www.seniorensitz-karthause.de
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