Vögel Im Sommer Füttern Verboten

Herzlich willkommen in Deutschland! Sie planen einen Urlaub oder einen längeren Aufenthalt? Wunderbar! Sie werden die Natur, die Parks und die vielen Vögel lieben. Aber bevor Sie jetzt voller Tatendrang Vogelfutter kaufen, gibt es eine wichtige Sache zu beachten: In vielen deutschen Städten und Gemeinden ist das Füttern von Vögeln im Sommer verboten!
Dieser Artikel erklärt Ihnen, warum das so ist, welche Ausnahmen es gibt und wie Sie stattdessen die gefiederten Freunde unterstützen können, ohne gegen geltendes Recht zu verstoßen.
Warum ist das Füttern von Vögeln im Sommer verboten?
Auf den ersten Blick mag es herzlos erscheinen, Vögeln im Sommer das Futter zu verweigern. Doch hinter diesem Verbot stecken wichtige Gründe, die sowohl dem Wohl der Vögel als auch der öffentlichen Hygiene dienen:
1. Natürliche Nahrungsquellen sind ausreichend vorhanden
Im Frühling und Sommer ist das Nahrungsangebot für Vögel reichlich. Insekten, Würmer, Beeren, Samen und Früchte sind in Hülle und Fülle vorhanden. Die Vögel sind perfekt darauf eingestellt, diese natürlichen Ressourcen zu nutzen. Das zusätzliche Füttern stört dieses natürliche Gleichgewicht.
2. Abhängigkeit und Verlust der natürlichen Futtersuche
Werden Vögel regelmäßig gefüttert, verlernen sie, selbstständig nach Nahrung zu suchen. Sie werden abhängig von der menschlichen Zuwendung und vernachlässigen ihre natürlichen Instinkte. Das kann besonders für Jungvögel gefährlich sein, die von ihren Eltern lernen müssen, wie man sich selbst versorgt.
3. Anlocken von Schädlingen
Das Futter, das für Vögel gedacht ist, zieht oft auch andere Tiere an, die wir nicht unbedingt in unseren Gärten oder Parks haben wollen. Dazu gehören Ratten, Mäuse und Tauben. Diese Tiere können Krankheiten übertragen und Schäden anrichten. Das Fütterungsverbot soll also auch der Schädlingsbekämpfung dienen.
4. Krankheitsübertragung
Futterstellen können zu einem idealen Nährboden für Krankheitserreger werden. Die Vögel kommen dort eng zusammen, und wenn ein Vogel krank ist, kann er die Krankheit leicht auf andere übertragen. Besonders bei hoher Futterdichte kann sich das schnell ausbreiten.
5. Verschmutzung und Hygiene
Nicht gefressenes Futter verdirbt schnell und zieht Fliegen und andere Insekten an. Außerdem kann es zu Verschmutzungen in Parks und Gärten führen. Das ist nicht nur unschön, sondern auch unhygienisch.
6. Überpopulation bestimmter Arten
Das Füttern begünstigt oft bestimmte Vogelarten, die ohnehin schon häufig vorkommen, wie z.B. Tauben oder Amseln. Dadurch kann das natürliche Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Vogelarten gestört werden.
Wo gilt das Fütterungsverbot?
Das Fütterungsverbot für Vögel im Sommer ist keine bundesweite Regelung, sondern wird von den jeweiligen Städten und Gemeinden festgelegt. Es ist also ratsam, sich vorab zu informieren, welche Regeln in Ihrem Urlaubsort oder Wohnort gelten.
Wo finden Sie diese Informationen?
- Auf den Webseiten der Stadt- oder Gemeindeverwaltung: Hier finden Sie oft Informationen zu lokalen Verordnungen und Satzungen.
- Aushänge in Parks und Grünanlagen: Achten Sie auf Schilder, die das Fütterungsverbot ausweisen.
- Nachfragen bei der Touristeninformation: Die Mitarbeiter der Touristeninformation können Ihnen Auskunft über die geltenden Regeln geben.
Gibt es Ausnahmen vom Fütterungsverbot?
Ja, es gibt Ausnahmen vom Fütterungsverbot. Diese sind jedoch in der Regel klar definiert und gelten nur unter bestimmten Bedingungen:
1. Füttern von Wasservögeln an ausgewiesenen Stellen
In einigen Städten und Gemeinden ist das Füttern von Wasservögeln (z.B. Enten, Schwäne) an bestimmten, ausgewiesenen Stellen erlaubt. Diese Stellen sind in der Regel so angelegt, dass die Verschmutzung minimiert und die Ausbreitung von Krankheiten kontrolliert werden kann. Achten Sie jedoch auch hier auf die örtlichen Hinweise.
2. Füttern von verletzten oder kranken Vögeln
Wenn Sie einen verletzten oder kranken Vogel finden, dürfen Sie ihn selbstverständlich versorgen. In diesem Fall ist es erlaubt, dem Vogel Futter und Wasser anzubieten. Kontaktieren Sie aber in jedem Fall auch eine Tierärztin/einen Tierarzt oder eine Vogelauffangstation, um professionelle Hilfe zu erhalten.
3. Spezielle Futterstellen mit Auflagen
Manche Städte erlauben die Einrichtung von speziellen Futterstellen, an die aber strenge Auflagen geknüpft sind. So muss beispielsweise sichergestellt werden, dass nur bestimmte Vogelarten gefüttert werden und dass keine Schädlinge angelockt werden. Diese Futterstellen werden in der Regel von Naturschutzorganisationen oder engagierten Bürgern betreut.
Was passiert bei Verstößen gegen das Fütterungsverbot?
Wer gegen das Fütterungsverbot verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Die Höhe des Bußgeldes variiert je nach Stadt oder Gemeinde. In einigen Fällen kann es auch zu einer Verwarnung kommen.
Wie kann ich Vögel im Sommer trotzdem unterstützen?
Auch wenn das Füttern im Sommer verboten ist, gibt es viele Möglichkeiten, wie Sie Vögel in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon unterstützen können:
1. Schaffen Sie einen naturnahen Garten
Pflanzen Sie heimische Sträucher, Bäume und Blumen, die den Vögeln Nahrung und Unterschlupf bieten. Eine bunte Blumenwiese mit Wildblumen ist ein Paradies für Insekten, die wiederum als Futter für die Vögel dienen. Verzichten Sie auf Pestizide und chemische Düngemittel, um die natürliche Nahrungsgrundlage der Vögel zu erhalten.
2. Bieten Sie Wasser an
Vögel brauchen nicht nur Futter, sondern auch Wasser. Stellen Sie eine Vogeltränke auf Ihren Balkon oder in Ihren Garten. Achten Sie darauf, dass das Wasser sauber ist und regelmäßig gewechselt wird. Im Sommer können Sie den Vögeln auch eine Badestelle anbieten.
3. Stellen Sie Nistkästen auf
Nistkästen bieten den Vögeln einen sicheren Ort zum Brüten und Aufziehen ihrer Jungen. Achten Sie darauf, dass die Nistkästen an einem geschützten Ort aufgehängt werden und regelmäßig gereinigt werden.
4. Vermeiden Sie Störungen
Vögel sind empfindliche Tiere. Vermeiden Sie unnötige Störungen in ihrem Lebensraum. Halten Sie Abstand zu Nestern und Brutplätzen und lassen Sie Ihre Haustiere nicht frei herumlaufen.
5. Unterstützen Sie Naturschutzorganisationen
Naturschutzorganisationen setzen sich für den Schutz der Vögel und ihrer Lebensräume ein. Unterstützen Sie diese Organisationen durch Spenden oder ehrenamtliche Arbeit.
Fazit: Verantwortungsvoll handeln für das Wohl der Vögel
Das Fütterungsverbot für Vögel im Sommer mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Doch es dient dem Schutz der Vögel und der öffentlichen Hygiene. Informieren Sie sich vorab über die geltenden Regeln in Ihrem Urlaubsort oder Wohnort und handeln Sie verantwortungsvoll. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Vögel auch ohne Futter unterstützen können. Schaffen Sie einen naturnahen Garten, bieten Sie Wasser an und vermeiden Sie Störungen. So tragen Sie dazu bei, dass sich die gefiederten Freunde in Deutschland wohlfühlen.
Wir wünschen Ihnen einen schönen und erholsamen Aufenthalt in Deutschland!
