Von Was Bekommt Man Krätze

Hallo liebe Reisefreunde! Ich bin’s, eure Lena, zurück mit einer Geschichte, die… nun ja, sagen wir mal, etwas juckender ist als gewöhnlich. Ich weiß, ihr erwartet von mir normalerweise Tipps zu den besten Cafés in Rom oder versteckten Buchten in Griechenland, aber heute geht es um ein Thema, das leider auch zum Reisen dazugehören kann: Krätze. Ja, richtig gelesen. Die kleine Milbe, die einem das Leben ganz schön schwer machen kann. Wie ich Bekanntschaft mit ihr gemacht habe und was ich dagegen unternommen habe, möchte ich heute mit euch teilen. Denn auch wenn es unangenehm ist, darüber zu sprechen, ist es wichtig, sich zu informieren, um im Ernstfall richtig reagieren zu können.

Wie alles begann… Ich war gerade auf einem fantastischen Roadtrip durch Südostasien. Tempel in Thailand, Strände in Malaysia, Reisfelder in Vietnam – alles war perfekt. Bis… ja, bis der Juckreiz begann. Erst dachte ich, es wären nur ein paar Mückenstiche. Gehört ja dazu, oder? Aber der Juckreiz wurde immer schlimmer, vor allem nachts. Er wanderte regelrecht über meinen Körper. Kleine, rote Pünktchen tauchten auf, vor allem zwischen meinen Fingern, an den Handgelenken und am Bauch. Ich kratzte und kratzte, aber es wurde einfach nicht besser. Im Gegenteil, es wurde schlimmer!

Die Diagnose: Krätze! Nach ein paar Tagen des Leidens beschloss ich, einen Arzt aufzusuchen. In einer kleinen Klinik in Hanoi untersuchte mich ein freundlicher vietnamesischer Arzt und sagte dann die magischen Worte: "Scabies." Krätze. Ich war erstmal geschockt. Krätze? Das ist doch was für… na ja, ihr wisst schon. Aber der Arzt beruhigte mich. Krätze kann jeden treffen, egal wie sauber man ist. Es ist einfach nur eine kleine Milbe, die sich in die Haut gräbt und dort ihre Eier ablegt. Und der Juckreiz ist eine allergische Reaktion auf diese Milben und ihren Kot (ja, ich weiß, eklig!).

Woher kommt die Krätze?

Die Frage aller Fragen! Wo habe ich mir diese kleinen Biester eingefangen? Das ist oft schwer zu sagen. Krätzmilben werden in der Regel durch engen, längeren Hautkontakt übertragen. Das kann beim Schlafen im selben Bett passieren, beim Händchenhalten, beim Kuscheln oder auch beim Sex. Aber auch über Textilien, wie Bettwäsche, Handtücher oder Kleidung, ist eine Übertragung möglich, allerdings ist das seltener.

In meinem Fall vermute ich, dass ich sie mir in einem Hostel eingefangen habe. Ich hatte in einigen Hostels übernachtet, wo die Hygiene nicht immer optimal war. Vielleicht war die Bettwäsche nicht richtig gereinigt, oder ich hatte Kontakt zu jemandem, der bereits Krätze hatte. Es ist auch möglich, dass ich sie mir in einem öffentlichen Verkehrsmittel eingefangen habe, aber das ist eher unwahrscheinlich.

Risikofaktoren: Wo man besonders aufpassen sollte

Es gibt bestimmte Situationen, in denen das Risiko, sich mit Krätze anzustecken, höher ist:

• Enge Gemeinschaftsunterkünfte: Hostels, Studentenwohnheime, Pflegeheime
• Überfüllte Orte: Öffentliche Verkehrsmittel, Märkte
• Direkter Hautkontakt: Kuscheln, Händchenhalten, Sex
• Gemeinsame Nutzung von Textilien: Bettwäsche, Handtücher, Kleidung (vor allem in Gemeinschaftsunterkünften)

Die gute Nachricht: Krätze ist zwar unangenehm, aber gut behandelbar! Und man muss sich nicht schämen, wenn man sie hat. Es ist keine Frage der Hygiene, sondern einfach Pech.

Was tun gegen Krätze? Meine persönliche Erfahrung

Der vietnamesische Arzt verschrieb mir eine Creme mit dem Wirkstoff Permethrin. Diese Creme muss man am ganzen Körper auftragen, von Kopf bis Fuß, und zwar bevor man ins Bett geht. Man lässt sie dann über Nacht einwirken und wäscht sie am nächsten Morgen ab. Das Ganze muss man in der Regel nach einer Woche wiederholen, um auch die frisch geschlüpften Milben abzutöten. Wichtig ist auch, dass alle Kontaktpersonen (Partner, Familie, Mitbewohner) sich ebenfalls behandeln lassen, auch wenn sie noch keine Symptome haben. Sonst steckt man sich immer wieder gegenseitig an.

Meine persönliche Therapie: Ich befolgte die Anweisungen des Arztes genau. Ich kaufte mir die Permethrin-Creme in der Apotheke und creméte mich abends sorgfältig ein. Es war ein komisches Gefühl, den ganzen Körper mit Creme zu bedecken, aber ich war so froh, etwas gegen den Juckreiz zu unternehmen. Am nächsten Morgen duschte ich die Creme ab und fühlte mich schon etwas besser. Ich wechselte meine Bettwäsche und Kleidung und wusch alles bei mindestens 60 Grad. Auch meine Handtücher wusch ich heiß. Dinge, die ich nicht waschen konnte, verstaute ich in einem Plastiksack für mindestens drei Tage, da die Milben ohne menschlichen Kontakt nicht lange überleben können.

Juckreiz ist nicht gleich Heilung: Auch nach der Behandlung juckte es noch. Das ist normal, denn der Körper braucht Zeit, um auf die abgestorbenen Milben und ihren Kot zu reagieren. Der Arzt verschrieb mir zusätzlich eine Cortisoncreme, um den Juckreiz zu lindern. Und es half! Der Juckreiz wurde langsam besser und nach ein paar Wochen war ich die Krätze endlich los!

Vorbeugung ist besser als Heilung: Tipps für Reisende

Auch wenn man sich nie ganz vor Krätze schützen kann, gibt es ein paar Dinge, die man als Reisender beachten kann, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren:

• Eigene Bettwäsche und Handtücher: Wenn möglich, bringe eigene Bettwäsche und Handtücher mit, vor allem wenn du in Hostels oder anderen Gemeinschaftsunterkünften übernachtest.
• Bettwäsche genau anschauen: Überprüfe die Bettwäsche auf Flecken oder andere Anzeichen von mangelnder Hygiene.
• Nicht auf fremden Betten sitzen oder liegen: Vermeide es, auf fremden Betten zu sitzen oder liegen, vor allem wenn du nicht weißt, ob die Bettwäsche sauber ist.
• Hände waschen: Wasche dir regelmäßig die Hände, vor allem nach dem Kontakt mit öffentlichen Oberflächen oder Textilien.
• Vorsicht bei Hautkontakt: Vermeide engen Hautkontakt mit fremden Personen, vor allem wenn du nicht weißt, ob sie gesund sind.
• Nicht scheuen, nachzufragen: Wenn du in einer Unterkunft Zweifel an der Hygiene hast, scheue dich nicht, nachzufragen oder dich zu beschweren.

Fazit: Krätze ist kein Weltuntergang, aber man sollte sie ernst nehmen

Meine Reise durch Südostasien war wunderschön, aber die Krätze-Erfahrung hat mir gezeigt, dass auch unangenehme Dinge passieren können. Wichtig ist, dass man sich informiert, rechtzeitig einen Arzt aufsucht und die Behandlung konsequent durchführt. Und: Keine Panik! Krätze ist kein Weltuntergang und lässt sich gut behandeln.

Ich hoffe, mein Bericht hat euch geholfen und vielleicht ein bisschen die Angst vor diesem Thema genommen. Bleibt gesund und reiselustig!

Eure Lena