Was Hilft Bei Hand Mund Fuß

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK), im Deutschen auch als Hand-Mund-Fuß-Syndrom bekannt, ist eine hochansteckende, aber in der Regel harmlose Viruserkrankung, die vor allem Kinder unter zehn Jahren betrifft. Sie äußert sich durch typische Symptome wie Fieber, Halsschmerzen und einen charakteristischen Ausschlag mit Bläschen an Händen, Füßen und im Mund. Für Eltern und Betroffene ist es wichtig zu wissen, was bei dieser Erkrankung hilft, um die Symptome zu lindern und die Ausbreitung zu verhindern.
Symptome erkennen und richtig deuten
Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt meist drei bis sechs Tage. Die ersten Anzeichen sind oft unspezifisch und ähneln denen einer Erkältung:
- Fieber: Leichtes bis mäßiges Fieber ist ein häufiges Begleitsymptom.
- Halsschmerzen: Schluckbeschwerden und ein allgemeines Krankheitsgefühl können auftreten.
- Appetitlosigkeit: Kinder verweigern möglicherweise die Nahrungsaufnahme aufgrund von Schmerzen im Mund.
Nach ein bis zwei Tagen folgt der typische Ausschlag. Dieser äußert sich durch:
- Bläschen im Mund: Kleine, schmerzhafte Bläschen bilden sich an der Innenseite der Wangen, am Gaumen, auf der Zunge und am Zahnfleisch.
- Ausschlag an Händen und Füßen: Rötliche Flecken und Bläschen treten typischerweise an Handflächen, Fußsohlen und zwischen den Fingern und Zehen auf.
- Ausschlag am Gesäß: Auch am Gesäß kann ein Ausschlag auftreten, der aber oft weniger ausgeprägt ist als an Händen und Füßen.
Die Symptome sind individuell unterschiedlich stark ausgeprägt. Manche Kinder haben nur einen leichten Ausschlag, während andere unter starken Schmerzen im Mund leiden. Wichtig ist, die Symptome richtig zu deuten und von anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen abzugrenzen, wie z.B. Windpocken oder Herpes.
Was hilft wirklich? Die wichtigsten Maßnahmen
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird durch Viren verursacht, daher gibt es keine spezifische medikamentöse Behandlung, die die Ursache bekämpft. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und dem Körper bei der Selbstheilung zu helfen:
1. Schmerzlinderung bei Bläschen im Mund
Die Bläschen im Mund können sehr schmerzhaft sein und die Nahrungsaufnahme erschweren. Folgende Maßnahmen können helfen:
- Kalte Getränke und Speisen: Kalte Getränke wie Wasser oder ungesüßter Tee und kühle Speisen wie Joghurt oder Eiscreme können die Schmerzen lindern.
- Weiche Nahrung: Vermeiden Sie harte, saure oder scharfe Speisen, die die Bläschen zusätzlich reizen könnten. Geeignet sind weiche, leicht verdauliche Speisen wie Kartoffelbrei, Suppen oder Bananen.
- Schmerzmittel: Bei starken Schmerzen können altersgerechte Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol in Absprache mit einem Arzt oder Apotheker gegeben werden. Aspirin sollte bei Kindern und Jugendlichen aufgrund des Risikos des Reye-Syndroms vermieden werden.
- Mundspülungen: Desinfizierende Mundspülungen, die für Kinder geeignet sind, können helfen, die Keimbelastung im Mund zu reduzieren und Entzündungen vorzubeugen. Achten Sie darauf, dass die Kinder die Spülung nicht schlucken.
- Lokale Betäubung: In schweren Fällen kann der Arzt ein lokales Betäubungsmittel in Form eines Gels oder einer Salbe verschreiben, um die Schmerzen im Mund zu lindern.
2. Linderung des Juckreizes und der Beschwerden an Händen und Füßen
Der Ausschlag an Händen und Füßen kann jucken und unangenehm sein. Folgende Maßnahmen können helfen:
- Kühlende Umschläge: Kühle, feuchte Umschläge können den Juckreiz lindern.
- Lockere Kleidung: Tragen Sie lockere, atmungsaktive Kleidung, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.
- Juckreizstillende Cremes: In der Apotheke sind juckreizstillende Cremes oder Lotionen erhältlich, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden können. Fragen Sie Ihren Apotheker nach geeigneten Produkten für Kinder.
3. Fiebersenkende Maßnahmen
Bei Fieber können altersgerechte fiebersenkende Mittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingesetzt werden. Achten Sie auf die richtige Dosierung gemäß den Anweisungen des Arztes oder Apothekers. Zusätzlich können Wadenwickel oder kühle Bäder helfen, das Fieber zu senken.
4. Ausreichend Flüssigkeitszufuhr
Es ist wichtig, dass das Kind ausreichend trinkt, um einer Dehydration vorzubeugen, besonders wenn es Fieber hat oder Schwierigkeiten beim Schlucken hat. Bieten Sie dem Kind regelmäßig Wasser, ungesüßten Tee oder verdünnte Säfte an.
5. Hygiene und Vorbeugung
Da die Hand-Fuß-Mund-Krankheit hoch ansteckend ist, sind hygienische Maßnahmen besonders wichtig, um die Ausbreitung zu verhindern:
- Regelmäßiges Händewaschen: Waschen Sie Ihre Hände und die Hände Ihres Kindes regelmäßig mit Seife und Wasser, besonders nach dem Wickeln, vor dem Essen und nach dem Toilettengang.
- Vermeiden Sie engen Kontakt: Vermeiden Sie engen Kontakt mit infizierten Personen, insbesondere Küssen, Umarmen und das Teilen von Besteck, Gläsern und Handtüchern.
- Desinfektion von Oberflächen: Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig Oberflächen, die häufig berührt werden, wie z.B. Spielzeug, Türklinken und Wickeltische.
Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit mild und heilt von selbst innerhalb von ein bis zwei Wochen aus. Es gibt jedoch Situationen, in denen ein Arztbesuch ratsam ist:
- Hohes Fieber: Bei sehr hohem Fieber (über 39°C) oder Fieber, das länger als drei Tage anhält.
- Starke Schmerzen: Bei sehr starken Schmerzen im Mund, die die Nahrungsaufnahme unmöglich machen.
- Dehydration: Bei Anzeichen von Dehydration wie trockene Schleimhäute, wenig oder kein Urin und ein eingefallener Fontanelle (bei Säuglingen).
- Neurologische Symptome: Bei ungewöhnlichen neurologischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Erbrechen oder Krampfanfällen.
- Ausschlag verschlimmert sich: Wenn sich der Ausschlag verschlimmert oder sich infiziert.
- Unsicherheit: Wenn Sie sich unsicher sind oder Fragen zur Behandlung haben.
Der Arzt kann die Diagnose bestätigen und gegebenenfalls weitere Behandlungen empfehlen. In seltenen Fällen kann die Hand-Fuß-Mund-Krankheit zu Komplikationen wie einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder einer Enzephalitis (Gehirnentzündung) führen. Diese Komplikationen sind jedoch sehr selten.
Wichtige Hinweise für Schwangere
Schwangere Frauen sollten besonders auf Hygiene achten, um sich nicht mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit anzustecken. Eine Infektion während der Schwangerschaft ist in der Regel nicht gefährlich für das Baby, sollte aber dennoch mit dem Arzt besprochen werden. Es gibt Hinweise darauf, dass eine Infektion im ersten Trimester das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen könnte, jedoch ist die Evidenzlage hierzu nicht eindeutig.
Zusammenfassende Tipps
Hier sind noch einmal die wichtigsten Tipps zusammengefasst:
- Symptome lindern: Schmerzlinderung bei Bläschen im Mund, Linderung des Juckreizes, Fiebersenkung.
- Ausreichend trinken: Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
- Hygiene beachten: Regelmäßiges Händewaschen und Desinfektion von Oberflächen.
- Enge Kontakte vermeiden: Vermeiden Sie engen Kontakt mit infizierten Personen.
- Arzt konsultieren: Bei starken Symptomen, Komplikationen oder Unsicherheit.
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist zwar unangenehm, aber in der Regel harmlos. Mit den richtigen Maßnahmen können die Symptome gelindert und die Ausbreitung verhindert werden. Sollten Sie Fragen oder Bedenken haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Konsultieren Sie immer einen Arzt oder Apotheker, wenn Sie gesundheitliche Bedenken haben.



