Was Kostet Ein Kleiner Waffenschein

Herzlich Willkommen! Du interessierst dich für den Kleinen Waffenschein in Deutschland? Vielleicht planst du einen längeren Aufenthalt oder bist gerade erst angekommen und möchtest dich über deine Rechte und Pflichten informieren. Dieser Leitfaden soll dir einen umfassenden Überblick über die Kosten und alles Wissenswerte rund um den Kleinen Waffenschein geben. Keine Sorge, wir machen es leicht verständlich und vermeiden unnötigen Behördenjargon!
Was ist der Kleine Waffenschein eigentlich?
Bevor wir uns den Kosten widmen, klären wir erstmal, was der Kleine Waffenschein überhaupt ist. Kurz gesagt: Er berechtigt dich, Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen (SRS-Waffen) in der Öffentlichkeit zu führen. Das bedeutet, du darfst diese Waffen geladen bei dir haben, beispielsweise in der Tasche oder am Gürtel. Wichtig ist: Der Kleine Waffenschein erlaubt dir nicht, scharfe Schusswaffen zu besitzen oder zu führen! Für diese benötigst du einen regulären Waffenschein, der deutlich strengere Voraussetzungen hat.
SRS-Waffen sind Waffen, die keine Projektile abfeuern, die dafür bestimmt sind, zu töten oder schwer zu verletzen. Stattdessen verschießen sie beispielsweise Reizstoffe wie Pfefferspray oder Knallpatronen. Sie können zur Selbstverteidigung eingesetzt werden, sind aber auch bei Sportveranstaltungen oder zur Signalgebung zugelassen.
Die Kosten im Detail: Was musst du einplanen?
Die Kosten für den Kleinen Waffenschein setzen sich aus verschiedenen Positionen zusammen. Es ist wichtig, diese einzelnen Punkte zu kennen, um böse Überraschungen zu vermeiden. Hier eine detaillierte Aufschlüsselung:
1. Die Antragsgebühr
Der größte Kostenfaktor ist in der Regel die Antragsgebühr, die du bei der zuständigen Waffenbehörde entrichten musst. Diese Gebühr variiert je nach Bundesland und Kommune. Im Durchschnitt kannst du mit etwa 50 bis 150 Euro rechnen. Es lohnt sich, vorab bei deiner örtlichen Behörde nachzufragen, um den genauen Betrag zu erfahren.
Wichtiger Hinweis: Die Antragsgebühr wird auch dann fällig, wenn dein Antrag abgelehnt wird! Du solltest also sicherstellen, dass du die Voraussetzungen erfüllst, bevor du den Antrag stellst.
2. Das polizeiliche Führungszeugnis
Für die Beantragung des Kleinen Waffenscheins benötigst du ein aktuelles polizeiliches Führungszeugnis. Dieses dient dazu, deine persönliche Eignung zu überprüfen. Die Kosten für das Führungszeugnis betragen bundesweit 13 Euro. Du kannst es beim Bürgeramt oder online beim Bundesamt für Justiz beantragen.
3. Auskunft aus dem zentralen staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregister
Neben dem Führungszeugnis wird oft auch eine Auskunft aus dem zentralen staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregister verlangt. Diese Auskunft gibt Aufschluss darüber, ob gegen dich strafrechtliche Ermittlungen laufen. Die Kosten hierfür betragen ebenfalls 13 Euro.
4. Sachkundeprüfung (in manchen Fällen)
Früher war für den Kleinen Waffenschein keine Sachkundeprüfung erforderlich. Inzwischen gibt es jedoch unterschiedliche Auffassungen und Anforderungen je nach Bundesland und sogar Kommune. Einige Behörden verlangen eine Art vereinfachte Sachkundeprüfung, um sicherzustellen, dass du mit SRS-Waffen verantwortungsvoll umgehen kannst. Diese Prüfung kann mündlich oder schriftlich erfolgen und kostet in der Regel zwischen 50 und 100 Euro. Informiere dich unbedingt bei deiner zuständigen Behörde, ob eine Sachkundeprüfung erforderlich ist.
5. Zusätzliche Kosten
Neben den genannten Gebühren können noch weitere, kleinere Kosten anfallen:
- Passfotos: Für den Antrag benötigst du aktuelle Passfotos. Die Kosten hierfür liegen bei etwa 10 bis 20 Euro.
- Kopien und Porto: Für die Zusammenstellung deiner Antragsunterlagen benötigst du möglicherweise Kopien von Dokumenten und Porto für den Versand.
Kostenübersicht: Ein Beispiel
Um dir einen besseren Überblick zu geben, hier ein Beispiel für die Gesamtkosten:
- Antragsgebühr: 80 Euro
- Polizeiliches Führungszeugnis: 13 Euro
- Auskunft aus dem Verfahrensregister: 13 Euro
- Passfotos: 15 Euro
- Gesamtkosten: 121 Euro
Bitte beachte: Dieses Beispiel ist nur eine Schätzung. Die tatsächlichen Kosten können je nach Kommune variieren. Informiere dich vorab bei deiner zuständigen Behörde!
Wo beantrage ich den Kleinen Waffenschein?
Den Kleinen Waffenschein beantragst du bei der örtlichen Waffenbehörde. Das ist in der Regel das Landratsamt oder die Stadtverwaltung deines Wohnortes. In größeren Städten gibt es oft spezielle Waffenbehörden.
Benötigte Unterlagen: Für den Antrag benötigst du in der Regel folgende Unterlagen:
- Antragsformular (erhältlich bei der Waffenbehörde)
- Kopie deines Personalausweises oder Reisepasses
- Aktuelles polizeiliches Führungszeugnis
- Auskunft aus dem zentralen staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregister
- Passfotos
- Ggf. Nachweis über die Sachkundeprüfung (falls erforderlich)
Wichtige Hinweise und Tipps
- Voraussetzungen: Um den Kleinen Waffenschein zu erhalten, musst du mindestens 18 Jahre alt sein, zuverlässig sein und die persönliche Eignung besitzen. Zuverlässigkeit wird in der Regel durch das polizeiliche Führungszeugnis und die Auskunft aus dem Verfahrensregister nachgewiesen.
- Führen der Waffe: Du darfst die Waffe nur führen, das heißt, du darfst sie geladen bei dir haben. Das Besitzen einer SRS-Waffe ist ohne Kleinen Waffenschein erlaubt, solange du sie nicht in der Öffentlichkeit führst.
- Verbotene Orte: Auch mit Kleinem Waffenschein ist das Führen von Waffen an bestimmten Orten verboten, z.B. bei öffentlichen Veranstaltungen, Demonstrationen, in Schulen oder Krankenhäusern.
- Verantwortung: Der Kleine Waffenschein ist keine Lizenz zum Töten. Du bist für den verantwortungsvollen Umgang mit deiner Waffe verantwortlich. Setze sie nur in Notwehrsituationen ein und beachte die gesetzlichen Bestimmungen.
- Rechtliche Änderungen: Die Gesetze und Verordnungen rund um Waffen können sich ändern. Informiere dich regelmäßig über die aktuellen Bestimmungen.
- Waffenrechtliche Beratung: Wenn du dir unsicher bist oder Fragen hast, wende dich an einen Rechtsanwalt, der auf Waffenrecht spezialisiert ist, oder an deine zuständige Waffenbehörde.
Fazit
Der Kleine Waffenschein kann dir in bestimmten Situationen ein Gefühl der Sicherheit geben. Die Kosten sind überschaubar, aber es ist wichtig, alle Gebühren und Voraussetzungen zu kennen. Informiere dich gründlich, bevor du den Antrag stellst, und beachte die gesetzlichen Bestimmungen. Denke daran, dass der verantwortungsvolle Umgang mit einer Waffe oberste Priorität hat.
Wir hoffen, dieser Leitfaden hat dir geholfen, dich im Dschungel des Kleinen Waffenscheins zurechtzufinden. Wenn du weitere Fragen hast, zögere nicht, dich an die zuständigen Behörden zu wenden. Wir wünschen dir einen sicheren und angenehmen Aufenthalt in Deutschland!



