Was Kostet Ein Vorläufiger Reisepass

Ach, das Reisefieber! Es packt einen so plötzlich. Manchmal ist es ein unwiderstehliches Angebot für einen Last-Minute-Trip, manchmal ein dringender Besuch bei der Familie im Ausland. Und dann... dann stellt man fest, dass der Reisepass abgelaufen ist! Panik! Was nun? Keine Sorge, liebe Reisefreunde, ich kenne das Gefühl nur zu gut. Und ich habe die Lösung: der vorläufige Reisepass! Aber was kostet dieser Lebensretter eigentlich? Lasst mich euch aus meiner eigenen Erfahrung berichten.

Meine Odyssee zum vorläufigen Reisepass

Es war vor zwei Jahren. Ein Freund rief an und fragte, ob ich spontan mit ihm nach Barcelona fliegen wolle. Tapas, Gaudí, Strand – ich war sofort Feuer und Flamme! Nur um dann mit Schrecken festzustellen, dass mein Reisepass bereits seit einem halben Jahr abgelaufen war. Mein Herz sank. Die Reise schien schon gestorben, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Aber Aufgeben ist nicht mein Ding! Ich begann zu recherchieren und stieß auf den vorläufigen Reisepass. Eine Art Notfall-Reisepass, der schnell ausgestellt werden kann. Die Hoffnung kehrte zurück!

Der Preis: Mehr als nur Geld

Klar, der Spaß kostet etwas. Aber es ist definitiv günstiger als ein verpasster Urlaub oder ein wichtiger Geschäftstermin. Die Gebühren für einen vorläufigen Reisepass sind bundesweit einheitlich geregelt. Stand heute (und das kann sich natürlich ändern, also immer nochmal checken!), kostet der vorläufige Reisepass 39 Euro. Klingt erstmal überschaubar, oder? Aber Achtung, da können noch weitere Kosten hinzukommen. Und diese Kosten sind oft der eigentliche Knackpunkt.

Denn die 39 Euro sind nur die reinen Gebühren für das Dokument selbst. Die eigentliche Herausforderung liegt oft in der Beschaffung der notwendigen Unterlagen und dem Zeitdruck. Erinnern wir uns: Ich wollte sofort nach Barcelona!

Was brauche ich für den vorläufigen Reisepass?

Die Liste der benötigten Dokumente ist überschaubar, aber wehe dem, der etwas vergisst! Folgendes solltet ihr bereithalten:

• Personalausweis oder Reisepass (auch wenn abgelaufen): Damit ihr eure Identität nachweisen könnt.
• Ein aktuelles biometrisches Passfoto: Achtet darauf, dass es den Anforderungen entspricht! Die Fotos aus dem Automaten sind oft nicht ausreichend. Geht lieber zum Fotografen, das spart Zeit und Nerven.
• Geburtsurkunde (wenn kein Personalausweis oder Reisepass vorhanden): Kann im Zweifelsfall etwas dauern, diese zu beschaffen.
• Eventuell eine Meldebescheinigung: Manchmal wird sie verlangt, manchmal nicht. Besser haben als brauchen!
• Und das Wichtigste: Geduld!

Und hier kommen wir zu den potentiellen Zusatzkosten. Angenommen, euer biometrisches Passfoto ist nicht mehr aktuell oder ihr habt gar keins zur Hand. Dann müsst ihr zum Fotografen. Und wenn ihr es eilig habt, kann das schnell ins Geld gehen. Rechnet hier mit 15 bis 30 Euro. Ähnliches gilt für die Meldebescheinigung. Wenn ihr sie nicht direkt mitnehmen könnt, fallen auch hier Gebühren an (meistens im einstelligen Eurobereich).

Der Express-Zuschlag: Wenn Zeit Geld ist

Der vorläufige Reisepass wird in der Regel direkt vor Ort ausgestellt. Das ist der große Vorteil! Aber auch hier gibt es manchmal Wartezeiten. Je nach Andrang im Bürgeramt kann es etwas dauern. Und hier kommt der entscheidende Punkt: Der vorläufige Reisepass ist nicht elektronisch lesbar. Das bedeutet, dass er nicht in allen Ländern akzeptiert wird! Bevor ihr also jubelt, solltet ihr euch unbedingt informieren, ob euer Zielland den vorläufigen Reisepass akzeptiert. Innerhalb der EU ist das in der Regel kein Problem, aber außerhalb solltet ihr vorsichtig sein.

Und was ist, wenn ihr wirklich in letzter Minute seid und der Flug schon morgen geht? Dann gibt es die Möglichkeit, einen Express-Reisepass zu beantragen. Dieser wird innerhalb von 24 bis 72 Stunden ausgestellt. Aber Achtung! Hier schnellen die Kosten deutlich in die Höhe. Ein Express-Reisepass kostet mindestens 69,50 Euro (plus die Kosten für das Passfoto!). Und das ist zusätzlich zu den Kosten für den vorläufigen Reisepass. In meinem Fall kam die Express-Variante zum Glück nicht in Frage, da Barcelona innerhalb der EU liegt.

Meine Erfahrung im Bürgeramt: Ein Erfahrungsbericht

Mit zitternden Knien betrat ich das Bürgeramt. Ich hatte alle Unterlagen dabei, das Passfoto in der Hand und die Hoffnung im Herzen. Die Dame am Schalter war – Gott sei Dank – sehr freundlich. Ich erklärte meine Situation, zeigte meine Unterlagen und atmete tief durch. Sie prüfte alles sorgfältig und sagte dann: "Kein Problem, den vorläufigen Reisepass bekommen Sie sofort." Ich hätte sie umarmen können!

Die Bearbeitung dauerte etwa 20 Minuten. Ich musste ein Formular ausfüllen, meine Unterschrift leisten und die 39 Euro bezahlen. Und dann hielt ich ihn in den Händen: meinen vorläufigen Reisepass. Ein unscheinbares Dokument, aber für mich war es die Rettung. Ich konnte nach Barcelona fliegen!

Aber: Die Dame wies mich explizit darauf hin, dass der vorläufige Reisepass nur für die Reise nach Barcelona gültig sei und dass ich umgehend einen neuen, regulären Reisepass beantragen müsse. Das habe ich dann auch getan, direkt nach meiner Rückkehr.

Fazit: Vorläufiger Reisepass – Retter in der Not, aber mit Vorsicht zu genießen

Der vorläufige Reisepass ist eine fantastische Möglichkeit, kurzfristige Reisen zu ermöglichen, wenn der reguläre Reisepass abgelaufen ist oder fehlt. Die Kosten sind überschaubar, die Ausstellung erfolgt in der Regel schnell und unkompliziert. Aber: Informiert euch unbedingt vorab, ob euer Zielland den vorläufigen Reisepass akzeptiert! Und denkt daran, dass zusätzliche Kosten für Passfotos, Meldebescheinigungen oder den Express-Zuschlag anfallen können.

Mein Tipp: Plant eure Reisen rechtzeitig und überprüft regelmäßig die Gültigkeit eurer Reisedokumente. So könnt ihr euch den Stress und die zusätzlichen Kosten sparen. Aber wenn es doch mal brennt, dann wisst ihr jetzt, was der vorläufige Reisepass kostet und wie ihr ihn bekommt.

Und jetzt: Koffer packen und ab ins Abenteuer! Bon voyage!