Wie Beantrage Ich Ein Polizeiliches Führungszeugnis

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als ich realisierte, dass ich ein polizeiliches Führungszeugnis brauche. Es war für einen neuen Job, eine ehrenamtliche Tätigkeit mit Kindern, und ehrlich gesagt, ich war ein bisschen überfordert. Die Bürokratie schien mir immer ein unüberwindbares Hindernis, ein Labyrinth aus Formularen und unverständlichen Anweisungen. Aber keine Sorge, ich bin da durchgekommen, und ich möchte meine Erfahrungen mit euch teilen, damit ihr euch vielleicht ein bisschen wohler fühlt, wenn ihr vor der gleichen Aufgabe steht.
Das erste, was man wissen muss, ist, dass es nicht so schlimm ist, wie es aussieht. Ja, es gibt Formulare, und ja, man muss ein bisschen Zeit investieren. Aber mit der richtigen Vorbereitung und den richtigen Informationen ist es durchaus machbar. Ich werde euch durch die einzelnen Schritte führen, von der Vorbereitung bis zum Erhalt des Führungszeugnisses.
Warum überhaupt ein Führungszeugnis?
Bevor wir ins Detail gehen, vielleicht kurz zur Erklärung, warum man überhaupt ein polizeiliches Führungszeugnis benötigt. Es ist im Grunde eine offizielle Bescheinigung, die Auskunft darüber gibt, ob man Vorstrafen hat oder nicht. Es wird oft verlangt, wenn man mit besonders schutzbedürftigen Gruppen arbeitet, wie Kindern oder Jugendlichen, aber auch in anderen Bereichen, wie z.B. im Sicherheitsdienst oder im öffentlichen Dienst. Arbeitgeber wollen einfach sicherstellen, dass sie vertrauenswürdige Mitarbeiter einstellen. Und ehrlich gesagt, das kann ich auch gut verstehen.
Die Vorbereitung: Was brauche ich?
Bevor man sich auf den Weg macht oder online den Antrag ausfüllt, sollte man sich ein paar Dinge zurechtlegen:
- Einen gültigen Personalausweis oder Reisepass: Das ist selbsterklärend, aber ohne Ausweis geht gar nichts.
- Die genaue Anschrift: Klingt trivial, aber achtet darauf, dass die Adresse auf eurem Ausweis noch aktuell ist. Wenn nicht, solltet ihr das vorher ändern lassen.
- Ggf. ein Schreiben vom Arbeitgeber oder der Organisation, die das Führungszeugnis verlangt: Manchmal wird im Schreiben der genaue Verwendungszweck angegeben, was wichtig für den Antrag sein kann.
- Bargeld oder eine EC-Karte: Für die Gebühren, die bei der Beantragung anfallen.
Der Antrag: Wo und wie stelle ich ihn?
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, ein polizeiliches Führungszeugnis zu beantragen: persönlich oder online.
Persönliche Beantragung
Ich habe mich für die persönliche Beantragung entschieden, weil ich ehrlich gesagt etwas unsicher war, ob ich das online richtig hinbekomme. Man geht zum Bürgeramt (oder Einwohnermeldeamt) seiner Gemeinde oder Stadt. Dort gibt es in der Regel ein Formular, das man ausfüllen muss. Man zeigt seinen Ausweis vor, gibt den Verwendungszweck an und bezahlt die Gebühren. Die nette Dame am Schalter hat mir dann alles erklärt und meine Fragen beantwortet. Das fand ich sehr beruhigend.
Wichtig: Informiert euch vorher über die Öffnungszeiten eures Bürgeramts. Oftmals muss man einen Termin vereinbaren.
Online-Beantragung
Die Online-Beantragung ist natürlich bequemer, wenn man sich mit Computern und dem Internet auskennt. Man benötigt dafür einen Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion, ein Kartenlesegerät und die AusweisApp2. Alle Informationen dazu findet man auf der Seite des Bundesamts für Justiz. Ich habe es mir angeschaut, aber es war mir persönlich zu kompliziert. Aber für viele ist das sicherlich eine gute Option.
Der Vorteil der Online-Beantragung ist natürlich, dass man es bequem von zu Hause aus erledigen kann, unabhängig von den Öffnungszeiten des Bürgeramts. Man spart sich also Zeit und Wege. Aber wie gesagt, man muss sich mit der Technik auskennen.
Welche Arten von Führungszeugnissen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Führungszeugnissen, die für unterschiedliche Zwecke benötigt werden:
- Das einfache Führungszeugnis: Das ist die Standardversion, die die meisten Arbeitgeber verlangen.
- Das erweiterte Führungszeugnis: Dieses wird benötigt, wenn man beruflich oder ehrenamtlich mit Kindern oder Jugendlichen arbeitet. Es enthält auch Informationen über bestimmte Sexualstraftaten.
- Das behördliche Führungszeugnis: Dieses wird direkt an eine Behörde geschickt und enthält ggf. auch Informationen, die im einfachen Führungszeugnis nicht enthalten sind.
Achtet darauf, das richtige Führungszeugnis zu beantragen. Im Zweifelsfall fragt euren Arbeitgeber oder die Organisation, für die ihr es benötigt.
Die Kosten: Was kostet ein Führungszeugnis?
Die Gebühren für ein polizeiliches Führungszeugnis sind bundeseinheitlich geregelt und betragen aktuell 13 Euro. Es gibt aber Ausnahmen, in denen die Gebühren erlassen werden können, z.B. wenn das Führungszeugnis für eine ehrenamtliche Tätigkeit benötigt wird. Man muss dann aber einen entsprechenden Nachweis vorlegen.
Die Wartezeit: Wie lange dauert es?
Die Bearbeitungszeit für ein polizeiliches Führungszeugnis beträgt in der Regel ein bis zwei Wochen. Es kann aber auch länger dauern, wenn die Behörden viel zu tun haben oder wenn es Rückfragen gibt. Bei mir hat es etwa anderthalb Wochen gedauert. Ich habe dann einen Brief von der Post bekommen, dass ich mein Führungszeugnis im Bürgeramt abholen kann.
Wichtig: Plant genügend Zeit ein, wenn ihr das Führungszeugnis für einen bestimmten Termin benötigt.
Das Ergebnis: Was steht drin?
Wenn man sein Führungszeugnis abholt, sollte man es sorgfältig durchlesen. Im Idealfall steht darin: "Keine Eintragungen". Das bedeutet, dass man keine Vorstrafen hat. Wenn Eintragungen vorhanden sind, sollte man sich genau anschauen, was drinsteht und ggf. rechtlichen Rat einholen. Aber keine Panik, das kommt eher selten vor.
Ich war natürlich sehr erleichtert, als ich mein Führungszeugnis in den Händen hielt und sah, dass alles in Ordnung war. Es war ein wichtiger Schritt für meinen neuen Job und hat mir ein gutes Gefühl gegeben.
Mein Fazit: Es ist machbar!
Auch wenn die Beantragung eines polizeilichen Führungszeugnisses im ersten Moment etwas abschreckend wirken mag, ist es im Grunde genommen kein Hexenwerk. Mit der richtigen Vorbereitung und den richtigen Informationen ist es durchaus machbar. Ich hoffe, meine Erfahrungen haben euch geholfen und euch ein bisschen die Angst vor der Bürokratie genommen. Und denkt daran: Ihr seid nicht allein! Viele Menschen müssen diesen Prozess durchlaufen. Bleibt ruhig, informiert euch gut und fragt im Zweifelsfall nach. Ihr schafft das!
Ich wünsche euch alles Gute für eure Beantragung!



