Wie Lange Ist Ein Gesundheitszeugnis Gültig

Servus, liebe Reisefreunde und Foodies! Eure Anna hier, mit einem Thema, das vielleicht nicht so sexy klingt wie palmengesäumte Strände oder dampfende Streetfood-Stände, aber dennoch ungemein wichtig ist, wenn ihr plant, die Welt kulinarisch zu erkunden – besonders wenn ihr euch vorstellen könnt, selbst hinter einem Food-Truck zu stehen oder auf einem lokalen Markt Köstlichkeiten anzubieten. Wir reden über das berühmt-berüchtigte Gesundheitszeugnis. Ja, richtig gelesen! Denn wer in Deutschland oder anderswo in Europa mit Lebensmitteln hantiert, kommt daran in der Regel nicht vorbei.
Ich erinnere mich noch gut an meine Zeit in Berlin, als ich mit ein paar Freunden eine kleine Pop-up-Creperie auf einem Flohmarkt eröffnen wollte. Die Idee war super: frisch zubereitete Crêpes mit saisonalen Zutaten, alles bio, versteht sich. Aber bevor wir überhaupt den ersten Teig auf die Platte gießen konnten, kam die Ernüchterung: das Gesundheitszeugnis! Oder besser gesagt, die Belehrung nach §43 Infektionsschutzgesetz. Das klingt erstmal kompliziert, ist es aber eigentlich gar nicht. Es geht darum, dass wir als Lebensmittelverarbeiter bestimmte Hygienestandards kennen und einhalten, um die Gesundheit unserer Kunden zu schützen. Das ist ja auch nur vernünftig, oder?
Was ist dieses Gesundheitszeugnis überhaupt?
Okay, lasst uns das mal etwas genauer aufdröseln. Der Begriff "Gesundheitszeugnis" ist im Grunde genommen etwas irreführend. Korrekter wäre "Bescheinigung über die Belehrung nach §43 Infektionsschutzgesetz". Diese Bescheinigung erhaltet ihr, nachdem ihr an einer Belehrung teilgenommen habt, die euch über die wichtigsten Hygieneregeln im Umgang mit Lebensmitteln aufklärt. Es geht darum, wie ihr euch vor Verunreinigungen schützt, wie ihr Lebensmittel richtig lagert und zubereitet, und wie ihr erkennt, wann etwas nicht mehr in Ordnung ist. Kurz gesagt: Es ist ein Crashkurs in Sachen Lebensmittelhygiene.
Diese Belehrung ist Pflicht für alle, die gewerbsmäßig mit Lebensmitteln umgehen und dabei direkten Kontakt zu ihnen haben. Das betrifft nicht nur Köche und Kellner, sondern auch Verkäufer auf dem Wochenmarkt, Mitarbeiter in der Lebensmittelproduktion und eben auch angehende Crepe-Bäcker wie wir es waren. Das Ziel ist klar: die Ausbreitung von Krankheiten über Lebensmittel zu verhindern. Denk mal drüber nach: Ein einziger Mensch, der eine ansteckende Krankheit hat und unhygienisch mit Lebensmitteln umgeht, kann potenziell viele andere Menschen infizieren. Das wollen wir natürlich alle vermeiden!
Die Gültigkeitsdauer: Eine kleine Reise durch den Dschungel der Bürokratie
Und jetzt kommt der spannende Teil: Wie lange ist so ein Gesundheitszeugnis eigentlich gültig? Hier gibt es leider keine einfache, pauschale Antwort. Die gute Nachricht zuerst: Das einmal erhaltene Zertifikat nach der Erstbelehrung verliert grundsätzlich seine Gültigkeit nicht. Das bedeutet, dass dieses Dokument lebenslang gültig ist – vorausgesetzt, ihr arbeitet weiterhin regelmäßig im Lebensmittelbereich.
Aber, und jetzt kommt das große Aber: Euer Arbeitgeber ist verpflichtet, euch regelmäßig, in der Regel alle zwei Jahre, über die aktuellen Hygienebestimmungen und Infektionsrisiken zu belehren. Diese Folgebelehrungen müssen dokumentiert werden. Das kann intern im Betrieb erfolgen oder durch externe Schulungen. Wenn ihr also längere Zeit nicht im Lebensmittelbereich tätig wart, zum Beispiel, weil ihr eine Weltreise gemacht habt (so wie ich!), oder eine andere berufliche Richtung eingeschlagen habt, kann es sein, dass euer Arbeitgeber von euch verlangt, die Erstbelehrung zu wiederholen. Das liegt daran, dass sich die Vorschriften ändern können und es wichtig ist, dass ihr auf dem neuesten Stand seid.
Ich kann euch ein kleines Beispiel geben. Nehmen wir an, ihr habt eure Erstbelehrung im Jahr 2018 gemacht. Seitdem habt ihr in verschiedenen Restaurants gearbeitet. Solange euer Arbeitgeber euch regelmäßig (alle zwei Jahre) über die Hygienebestimmungen belehrt hat und das dokumentiert wurde, ist eure Bescheinigung aus 2018 weiterhin gültig. Wenn ihr aber seit 2020 nicht mehr im Gastgewerbe tätig wart und jetzt 2024 wieder anfangen wollt, kann es sein, dass ein neuer Arbeitgeber von euch eine aktuelle Bescheinigung verlangt. Das ist zwar nicht zwingend vorgeschrieben, aber es liegt im Ermessen des Arbeitgebers, sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die notwendigen Kenntnisse haben.
Wo bekommt man die Belehrung?
Die Belehrung nach §43 Infektionsschutzgesetz wird in der Regel vom Gesundheitsamt oder von beauftragten Stellen wie dem TÜV oder der IHK angeboten. Die Kosten variieren je nach Anbieter, liegen aber meist zwischen 20 und 50 Euro. Die Belehrung selbst dauert in der Regel ein bis zwei Stunden und beinhaltet einen theoretischen Teil sowie eine kurze Fragerunde. Am Ende erhaltet ihr dann die Bescheinigung, die ihr gut aufbewahren solltet.
Meine persönlichen Tipps für angehende Foodies und Reisende
Hier sind ein paar Tipps, die ich aus meiner eigenen Erfahrung mit dem Gesundheitszeugnis und der Lebensmittelhygiene gesammelt habe:
* Seid proaktiv: Wartet nicht darauf, dass euer Arbeitgeber euch zur Belehrung schickt. Informiert euch selbst über die aktuellen Hygienebestimmungen und nehmt an freiwilligen Schulungen teil. Das zeigt nicht nur Engagement, sondern schützt auch eure Gesundheit und die eurer Kunden. * Bewahrt eure Bescheinigung gut auf: Klingt banal, ist aber wichtig. Ihr werdet sie wahrscheinlich immer wieder brauchen. Macht am besten eine digitale Kopie, falls ihr das Original verliert. * Fragt nach: Wenn ihr unsicher seid, was die Gültigkeit eurer Bescheinigung angeht oder welche Vorschriften in eurem Betrieb gelten, fragt euren Arbeitgeber oder das zuständige Gesundheitsamt. Lieber einmal zu viel nachgefragt als einmal zu wenig. * Achtet auf Hygiene: Das klingt selbstverständlich, aber es ist das A und O. Wascht eure Hände regelmäßig und gründlich, tragt saubere Kleidung und achtet darauf, dass eure Arbeitsfläche sauber ist. * Vergesst die Folgebelehrungen nicht: Auch wenn eure Bescheinigung formal nicht abläuft, ist es wichtig, dass ihr regelmäßig an Folgebelehrungen teilnehmt, um euer Wissen aufzufrischen und auf dem neuesten Stand zu bleiben. * Informiert euch über länderspezifische Regelungen: Wenn ihr plant, im Ausland mit Lebensmitteln zu arbeiten, informiert euch unbedingt über die dortigen Hygienevorschriften. Diese können sich von den deutschen Vorschriften unterscheiden. Manchmal ist sogar eine gesonderte Belehrung vor Ort notwendig.Merke: Eure Gesundheit und die eurer Kunden sollten immer an erster Stelle stehen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine Frage der Ehre.
Und zu guter Letzt: Lasst euch nicht von der Bürokratie abschrecken! Das Gesundheitszeugnis ist zwar ein notwendiges Übel, aber es ist auch eine Chance, euer Wissen über Lebensmittelhygiene zu erweitern und einen Beitrag zur Sicherheit und Gesundheit aller zu leisten. Und wer weiß, vielleicht inspiriert euch das ja sogar zu neuen kulinarischen Kreationen – natürlich unter Einhaltung aller Hygienebestimmungen!
Ich hoffe, dieser kleine Exkurs zum Thema Gesundheitszeugnis hat euch geholfen und euch ein wenig die Angst vor der Bürokratie genommen. Bleibt neugierig, bleibt hungrig und vor allem: Bleibt gesund!
Eure Anna

