Wie Wird Hand Mund Fuß übertragen

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) ist eine häufige und in der Regel harmlose Infektionskrankheit, die hauptsächlich Kinder unter zehn Jahren betrifft, aber auch Erwachsene können sich anstecken. Sie äußert sich durch Fieber, Halsschmerzen und einen typischen Hautausschlag mit Bläschen im Mund, an den Händen und Füßen. Ein Hauptanliegen vieler Menschen, besonders Eltern, ist die Frage, wie die Krankheit übertragen wird und wie man sich davor schützen kann. Dieser Artikel erklärt die Übertragungswege der Hand-Fuß-Mund-Krankheit im Detail.
Übertragungswege der Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion und Schmierinfektion übertragen. Das bedeutet, die Erreger, meist Viren aus der Familie der Enteroviren, insbesondere Coxsackievirus A16 und Enterovirus 71, gelangen entweder direkt von Mensch zu Mensch oder indirekt über kontaminierte Oberflächen in den Körper.
Direkte Übertragung
Die direkte Übertragung erfolgt hauptsächlich durch:
- Atemwegssekrete: Husten, Niesen oder Sprechen setzen kleinste Speicheltröpfchen frei, die Viren enthalten können. Gelangen diese Tröpfchen in die Atemwege einer anderen Person, kann es zu einer Infektion kommen. Besonders in geschlossenen Räumen, wie Kindergärten oder Schulen, ist die Gefahr einer Übertragung durch Atemwegssekrete erhöht.
- Kontakt mit Bläscheninhalt: Die Bläschen, die sich im Mund, an den Händen und Füßen bilden, enthalten hochinfektiöse Flüssigkeit. Berührt man diese Flüssigkeit und fasst sich anschließend ins Gesicht, insbesondere an Mund, Nase oder Augen, kann man sich infizieren.
- Stuhlgang: Enteroviren können im Stuhl von infizierten Personen, auch nach Abklingen der Symptome, noch mehrere Wochen nachweisbar sein. Eine mangelhafte Hygiene nach dem Toilettengang kann daher zur Übertragung der Viren führen.
- Enge persönliche Kontakte: Küssen, Umarmen oder das Teilen von Besteck und Gläsern mit einer infizierten Person können ebenfalls zur direkten Übertragung der Viren führen.
Indirekte Übertragung
Die indirekte Übertragung erfolgt über kontaminierte Oberflächen und Gegenstände:
- Kontaminierte Oberflächen: Türklinken, Spielzeug, Wickeltische, Toiletten oder andere häufig berührte Oberflächen können mit Viren kontaminiert sein. Berührt man diese Oberflächen und fasst sich anschließend ins Gesicht, kann man sich infizieren. Die Viren können auf Oberflächen je nach Temperatur und Feuchtigkeit unterschiedlich lange überleben.
- Gemeinsam genutzte Gegenstände: Besteck, Gläser, Handtücher, Spielzeug oder andere persönliche Gegenstände, die von einer infizierten Person benutzt wurden, können Viren übertragen.
- Wasser: In seltenen Fällen kann auch kontaminiertes Schwimmbadwasser zur Übertragung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit beitragen.
Wie lange ist man ansteckend?
Die Ansteckungsgefahr ist am höchsten in der ersten Krankheitswoche, wenn die Bläschenbildung am stärksten ist. Allerdings können die Viren auch schon vor dem Auftreten der ersten Symptome und noch mehrere Wochen nach Abklingen der Symptome im Stuhl ausgeschieden werden. Deshalb ist es wichtig, auch nach dem Verschwinden der Symptome weiterhin auf eine sorgfältige Hygiene zu achten.
Wichtig: Auch wenn die Symptome abgeklungen sind, können die Viren noch im Stuhl ausgeschieden werden. Dies kann über Wochen der Fall sein, sodass auf Hygiene geachtet werden sollte, insbesondere beim Wickeln von Babys oder dem Besuch von öffentlichen Toiletten.
Risikogruppen
Obwohl sich jeder mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit infizieren kann, gibt es bestimmte Personengruppen, die besonders anfällig sind oder bei denen die Krankheit schwerer verlaufen kann:
- Kinder unter zehn Jahren: Das Immunsystem von Kindern ist oft noch nicht vollständig entwickelt, was sie anfälliger für Infektionen macht. Da die Krankheit bei Kindern häufiger vorkommt, haben sie noch keine Immunität aufgebaut.
- Schwangere Frauen: Eine Infektion mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit während der Schwangerschaft kann in seltenen Fällen zu Komplikationen führen, insbesondere wenn die Infektion kurz vor der Geburt auftritt. Es besteht ein geringes Risiko, dass das Neugeborene sich während der Geburt infiziert.
- Personen mit geschwächtem Immunsystem: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, beispielsweise aufgrund von Erkrankungen wie HIV/AIDS oder aufgrund einer immunsuppressiven Therapie, haben ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Hand-Fuß-Mund-Krankheit.
Präventionsmaßnahmen
Um die Übertragung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit zu verhindern, sind folgende Maßnahmen besonders wichtig:
- Regelmäßiges Händewaschen: Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mit Seife und Wasser, besonders nach dem Toilettengang, vor dem Essen, nach dem Kontakt mit potenziell kontaminierten Oberflächen und nach dem Kontakt mit infizierten Personen.
- Händehygiene: Verwenden Sie zusätzlich zu Seife und Wasser ein Händedesinfektionsmittel, insbesondere wenn Sie unterwegs sind und keine Möglichkeit zum Händewaschen haben.
- Vermeiden Sie engen Kontakt: Vermeiden Sie engen Kontakt mit infizierten Personen, insbesondere Küssen, Umarmen oder das Teilen von Besteck und Gläsern.
- Reinigung und Desinfektion: Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig häufig berührte Oberflächen, wie Türklinken, Spielzeug und Wickeltische. Verwenden Sie dafür geeignete Desinfektionsmittel.
- Getrennte Handtücher: Benutzen Sie getrennte Handtücher und Waschlappen für jedes Familienmitglied.
- Kindergarten/Schule informieren: Wenn Ihr Kind an der Hand-Fuß-Mund-Krankheit erkrankt ist, informieren Sie den Kindergarten oder die Schule, damit entsprechende Hygienemaßnahmen getroffen werden können.
- Kranke Kinder zu Hause lassen: Lassen Sie Ihr Kind zu Hause, bis die Symptome abgeklungen sind und es sich wieder wohlfühlt, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Behandlung
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit heilt in der Regel von selbst innerhalb von sieben bis zehn Tagen aus. Es gibt keine spezifische antivirale Therapie. Die Behandlung konzentriert sich darauf, die Symptome zu lindern:
- Fiebersenkende Mittel: Bei Fieber können fiebersenkende Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen gegeben werden. Achtung: Geben Sie Kindern unter 12 Jahren kein Aspirin, da dies zu einem seltenen, aber gefährlichen Reye-Syndrom führen kann.
- Schmerzlinderung: Schmerzstillende Gele oder Lösungen für den Mund können helfen, die Schmerzen im Mundbereich zu lindern und das Essen und Trinken zu erleichtern.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Achten Sie darauf, dass Ihr Kind ausreichend trinkt, um einer Dehydration vorzubeugen. Kalte Getränke oder Eis können den Schmerz im Mund lindern. Vermeiden Sie säurehaltige Getränke wie Saft, da diese die Schmerzen im Mund verschlimmern können.
- Weiche Nahrung: Bieten Sie Ihrem Kind weiche und leicht verdauliche Nahrung an, um die Schmerzen beim Kauen und Schlucken zu minimieren.
Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen ist ein Arztbesuch bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit nicht notwendig. Allerdings sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn:
- Ihr Kind hohes Fieber hat (über 39°C) oder das Fieber länger als drei Tage anhält.
- Ihr Kind Anzeichen von Dehydration zeigt (z.B. trockene Windeln, trockener Mund, eingesunkene Augen).
- Ihr Kind starke Schmerzen hat, die sich mit Schmerzmitteln nicht lindern lassen.
- Die Bläschen sich entzünden oder eitern.
- Ihr Kind neurologische Symptome zeigt (z.B. Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Krampfanfälle).
- Sie schwanger sind und sich mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit infiziert haben.
Zusammenfassung
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine weit verbreitete, aber in der Regel harmlose Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen wird. Eine gute Hygiene, insbesondere regelmäßiges Händewaschen, ist der beste Schutz vor einer Ansteckung. Obwohl die Krankheit unangenehm sein kann, heilt sie meist von selbst aus. Eine symptomatische Behandlung kann helfen, die Beschwerden zu lindern. In seltenen Fällen ist ein Arztbesuch erforderlich.
Wichtig: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen sollten Sie immer einen Arzt oder Apotheker konsultieren.

