Wo Bekomme Ich Ein Führungszeugnis Her

Hallo meine Lieben, eure reisefreudige Freundin Lena ist wieder da! Und heute habe ich ein Thema, das vielleicht nicht so glamourös klingt wie ein Sonnenuntergang am Strand, aber für viele von euch, die langfristig in Deutschland leben, arbeiten oder einfach nur ein bisschen mehr Sicherheit bei Behördengängen haben wollen, super wichtig ist: das Führungszeugnis. Ja, genau, das polizeiliche Führungszeugnis, der „Leumundszeugnis“, wie manche es auch nennen. Keine Panik, es ist gar nicht so kompliziert, wie es sich anhört. Ich erzähle euch, wo ihr es bekommt und worauf ihr achten müsst, quasi eine kleine "Lena hilft dir im Behördendschungel"-Episode.
Warum brauche ich überhaupt ein Führungszeugnis?
Bevor wir ins Detail gehen, erstmal kurz: Warum braucht man das Ding überhaupt? Nun, es gibt verschiedene Gründe. Oft wird ein Führungszeugnis verlangt, wenn ihr euch für bestimmte Jobs bewerbt, besonders im Bereich der Kinder- und Jugendbetreuung, im Sicherheitsdienst oder im öffentlichen Dienst. Auch für die Beantragung einer Gewerbeerlaubnis oder für die Einbürgerung kann es erforderlich sein. Es dient quasi als Nachweis, dass ihr keine (relevanten) Vorstrafen habt. Und glaubt mir, es ist viel besser, das Führungszeugnis parat zu haben, wenn ihr es braucht, als in letzter Minute panisch danach zu suchen.
Wo bekomme ich denn jetzt dieses ominöse Papier?
Okay, jetzt wird es konkret. Es gibt grundsätzlich zwei Wege, an euer Führungszeugnis zu kommen:
1. Der klassische Gang zum Bürgeramt
Das ist der traditionelle Weg und für viele immer noch die erste Wahl. Ihr geht einfach zu eurem zuständigen Bürgeramt (oder Bürgerbüro, Einwohnermeldeamt – die Bezeichnungen sind je nach Stadt unterschiedlich) in der Kommune, in der ihr gemeldet seid. Klingt einfach, oder? Ist es im Grunde auch. Aber Achtung, hier ein paar Tipps aus meiner eigenen Erfahrung:
- Termin vereinbaren: Das ist Gold wert! Viele Bürgerämter sind chronisch überlastet, und ohne Termin könnt ihr lange Wartezeiten haben. Checkt am besten online die Webseite eures Bürgeramtes oder ruft vorher an, um einen Termin zu vereinbaren.
- Personalausweis oder Reisepass nicht vergessen: Ohne Identitätsnachweis geht gar nichts.
- Die Gebühr: Für das Führungszeugnis wird eine Gebühr fällig. Diese liegt aktuell (Stand: Oktober 2024) bei 13 Euro. Am besten habt ihr das Geld passend dabei, auch wenn Kartenzahlung mittlerweile oft möglich ist.
- Verwendungszweck angeben: Bei der Beantragung müsst ihr angeben, für welchen Zweck ihr das Führungszeugnis benötigt. Das ist wichtig, weil es verschiedene Arten von Führungszeugnissen gibt (dazu gleich mehr).
- Die Wartezeit: Das Führungszeugnis wird nicht direkt vor Ort ausgestellt. Eure Daten werden an das Bundeszentralregister (BZR) in Bonn geschickt, wo das Zeugnis erstellt und euch dann per Post zugeschickt wird. Das dauert in der Regel 1-2 Wochen. Plant das also rechtzeitig ein!
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Gang zum Bürgeramt für ein Führungszeugnis. Ich war total unvorbereitet, hatte keinen Termin und musste ewig warten. Die Schlange war gefühlt endlos, und die Dame am Schalter hatte sichtlich keinen guten Tag. Aber hey, ich habe es überlebt und gelernt, es beim nächsten Mal besser zu machen!
2. Der moderne Weg: Online-Beantragung
Wer es lieber bequem mag und sich den Gang zum Bürgeramt sparen möchte, kann das Führungszeugnis auch online beantragen. Das geht über das Online-Portal des Bundesamtes für Justiz. Hier die wichtigsten Punkte:
- Benötigte Technik: Ihr braucht einen Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion (eID), ein Kartenlesegerät oder ein Smartphone mit NFC-Funktion und die dazugehörige AusweisApp2.
- Kreditkarte oder giropay: Die Gebühr von 13 Euro kann online per Kreditkarte oder giropay bezahlt werden.
- Verwendungszweck: Auch online müsst ihr den Verwendungszweck angeben.
- Sicherheit: Die Online-Beantragung ist sicher, da eure Daten verschlüsselt übertragen werden.
Ich persönlich finde die Online-Variante super praktisch, besonders wenn ich gerade unterwegs bin. Allerdings muss man sich erstmal mit der Online-Ausweisfunktion vertraut machen, was am Anfang etwas knifflig sein kann. Aber keine Sorge, es gibt viele Anleitungen und Tutorials im Internet, die euch dabei helfen.
Welche Arten von Führungszeugnissen gibt es?
Wie schon erwähnt, gibt es verschiedene Arten von Führungszeugnissen. Die wichtigsten sind:
- Privatführungszeugnis (Typ N): Das ist das Standard-Führungszeugnis für private Zwecke, z.B. für Bewerbungen.
- Behördenführungszeugnis (Typ O): Dieses wird direkt an eine Behörde geschickt, z.B. wenn ihr eine Gewerbeerlaubnis beantragt.
- Erweitertes Führungszeugnis: Dieses wird benötigt, wenn ihr beruflich oder ehrenamtlich mit Kindern oder Jugendlichen zu tun habt. Es enthält auch Einträge über Sexualstraftaten.
- Europäisches Führungszeugnis: Dieses wird für Personen ausgestellt, die neben der deutschen auch die Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Mitgliedstaates besitzen. Es enthält auch Informationen über strafrechtliche Verurteilungen im jeweiligen Herkunftsland.
Achtet also genau darauf, welches Führungszeugnis ihr benötigt. Im Zweifelsfall fragt bei der Stelle nach, die das Führungszeugnis von euch verlangt.
Was steht denn überhaupt im Führungszeugnis drin?
Im Führungszeugnis werden alle rechtskräftigen Verurteilungen aufgeführt, die im Bundeszentralregister gespeichert sind. Allerdings werden nicht alle Verurteilungen eingetragen. Kleinere Vergehen, wie z.B. geringfügige Geldstrafen, werden in der Regel nicht aufgeführt. Auch Verurteilungen, die schon länger zurückliegen, können unter bestimmten Umständen nicht mehr im Führungszeugnis enthalten sein. Die genauen Regeln, welche Verurteilungen eingetragen werden und wann sie wieder gelöscht werden, sind im Bundeszentralregistergesetz (BZRG) festgelegt.
Wichtig: Ein Führungszeugnis ohne Eintragungen bedeutet nicht automatisch, dass ihr noch nie etwas "ausgefressen" habt. Es bedeutet lediglich, dass ihr keine relevanten Vorstrafen habt, die im Bundeszentralregister gespeichert sind.
Was tun, wenn mein Führungszeugnis nicht stimmt?
Sollte euer Führungszeugnis eurer Meinung nach Fehler enthalten, habt ihr das Recht, Widerspruch einzulegen. Wendet euch dann an das Bundesamt für Justiz in Bonn. Dort könnt ihr Akteneinsicht beantragen und die Angelegenheit klären.
Meine persönlichen Tipps und Tricks
Abschließend noch ein paar persönliche Tipps von mir:
- Rechtzeitig beantragen: Plant genügend Zeit für die Beantragung und Ausstellung des Führungszeugnisses ein. Besonders, wenn ihr es dringend benötigt.
- Genau informieren: Informiert euch genau, welche Art von Führungszeugnis ihr benötigt und welche Unterlagen ihr dafür braucht.
- Freundlich bleiben: Auch wenn die Beamten im Bürgeramt manchmal gestresst wirken, bleibt freundlich und geduldig. Das macht die Sache für alle Beteiligten angenehmer.
- Online-Ausweisfunktion testen: Wenn ihr die Online-Beantragung nutzen möchtet, testet die Online-Ausweisfunktion eures Personalausweises rechtzeitig, damit ihr nicht kurz vor der Beantragung feststellt, dass etwas nicht funktioniert.
So, meine Lieben, ich hoffe, dieser kleine Exkurs in die Welt der Führungszeugnisse hat euch geholfen. Es ist vielleicht nicht das aufregendste Thema, aber es ist wichtig, Bescheid zu wissen. Und denkt daran: Auch Behördengänge können mit der richtigen Vorbereitung und einer positiven Einstellung gemeistert werden. Bis zum nächsten Mal und bleibt reiselustig!
