Wo Führerschein Abgeben Bei Fahrverbot

Hallo liebe Reisende und Neu-Deutsche! Ihr plant einen Trip nach Deutschland, habt vielleicht schon einen Mietwagen gebucht oder überlegt, euer eigenes Auto mitzubringen? Fantastisch! Deutschland ist ein wunderschönes Land mit viel zu entdecken. Aber was passiert, wenn ihr während eures Aufenthalts ein Fahrverbot bekommt? Keine Sorge, in diesem Artikel erklären wir euch, wo ihr euren Führerschein in diesem Fall abgeben müsst und was ihr dabei beachten sollt. Wir machen es euch so einfach wie möglich, damit ihr euren Aufenthalt trotzdem genießen könnt!

Was passiert, wenn ich in Deutschland ein Fahrverbot bekomme?

Ein Fahrverbot in Deutschland bedeutet, dass ihr für einen bestimmten Zeitraum (meist zwischen einem und drei Monaten) kein Kraftfahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr führen dürft. Dieses Verbot wird in der Regel verhängt, wenn ihr schwere Verkehrsverstöße begangen habt, beispielsweise:

• Erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen: Besonders innerorts oder bei wiederholten Verstößen.
• Rotlichtverstöße: Vor allem, wenn dabei eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer entstanden ist.
• Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss: Ab einer bestimmten Promillegrenze oder dem Nachweis von Drogenkonsum.
• Nötigung im Straßenverkehr: Aggressives Fahrverhalten, das andere gefährdet.
• Wiederholte Verkehrsverstöße: Anhäufung von Punkten im Fahreignungsregister (Flensburg).

Wichtig zu wissen: Das Fahrverbot gilt grundsätzlich nur in Deutschland. Das bedeutet aber nicht, dass ihr im Ausland während dieser Zeit fahren dürft. Euer Führerschein wird amtlich verwahrt, und ihr könntet Probleme bekommen, wenn ihr ihn während des Fahrverbots in einem anderen Land vorzeigt. Seid also vorsichtig!

Wo muss ich meinen Führerschein abgeben?

Sobald ihr einen Bußgeldbescheid mit einem Fahrverbot erhalten habt, habt ihr in der Regel vier Monate Zeit, den Führerschein abzugeben. Diese Frist beginnt mit dem Tag, an dem der Bußgeldbescheid rechtskräftig wird. Rechtskräftig wird er, wenn ihr ihn akzeptiert oder die Einspruchsfrist (in der Regel zwei Wochen) ohne Einspruch verstreichen lasst.

Wo genau ihr euren Führerschein abgeben müsst, hängt von eurem Wohnsitz ab. Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Ihr habt einen Wohnsitz in Deutschland:

In diesem Fall müsst ihr euren Führerschein bei der Polizeidienststelle oder der Bußgeldstelle abgeben, die das Fahrverbot verhängt hat. Die genaue Adresse und die zuständige Stelle sind in der Regel im Bußgeldbescheid angegeben. Es ist ratsam, sich vorher telefonisch zu erkundigen, um sicherzustellen, dass ihr den Führerschein persönlich abgeben könnt und keine speziellen Dokumente benötigt.

2. Ihr habt keinen Wohnsitz in Deutschland (Touristen, Expats ohne festen Wohnsitz):

Hier wird es etwas komplizierter, aber keine Panik! Auch hier gibt es eine Lösung. Grundsätzlich gilt: Ihr müsst den Führerschein bei der Behörde abgeben, die das Fahrverbot ausgesprochen hat. Das ist in den meisten Fällen die Bußgeldstelle des Ortes, an dem der Verkehrsverstoß stattgefunden hat.

Allerdings gibt es oft Kulanzregelungen. Viele Bußgeldstellen erlauben es ausländischen Staatsbürgern, den Führerschein an einer deutschen Polizeidienststelle ihrer Wahl abzugeben. Diese Polizeidienststelle schickt den Führerschein dann an die zuständige Bußgeldstelle.

Wichtig: Klärt dies unbedingt vorher telefonisch mit der zuständigen Bußgeldstelle ab! Fragt, ob es möglich ist, den Führerschein bei einer anderen Polizeidienststelle abzugeben und welche Dokumente ihr dafür benötigt. Sammelt den Namen des Ansprechpartners, das Datum und die Uhrzeit des Gesprächs, falls es später zu Missverständnissen kommt.

Alternativ könnt ihr den Führerschein auch per Post an die zuständige Bußgeldstelle schicken. Wählt in diesem Fall unbedingt eine Versandart mit Sendungsverfolgung (z.B. Einschreiben mit Rückschein). So habt ihr einen Nachweis, dass der Führerschein rechtzeitig angekommen ist. Bewahrt den Einlieferungsbeleg gut auf!

Welche Dokumente benötige ich bei der Abgabe?

In der Regel benötigt ihr folgende Dokumente:

• Euren Führerschein (logisch!).
• Eine Kopie des Bußgeldbescheids, aus dem das Fahrverbot hervorgeht.
• Einen Ausweis (Personalausweis oder Reisepass).
• Gegebenenfalls eine Vollmacht, wenn ihr den Führerschein für jemand anderen abgebt.
• Eventuell ein Begleitschreiben, in dem ihr euren Namen, eure Adresse, das Aktenzeichen des Bußgeldbescheids und das Datum des Beginns des Fahrverbots angebt.

Auch hier gilt: Fragt vorher bei der zuständigen Stelle nach, ob noch weitere Dokumente benötigt werden.

Was passiert nach der Abgabe?

Nachdem ihr euren Führerschein abgegeben habt, erhaltet ihr eine Bestätigung. Bewahrt diese Bestätigung gut auf! Nach Ablauf des Fahrverbots bekommt ihr euren Führerschein automatisch per Post zurückgeschickt (wenn ihr einen Wohnsitz in Deutschland habt). Wenn ihr keinen Wohnsitz in Deutschland habt, müsst ihr euch mit der Bußgeldstelle in Verbindung setzen, um die Rücksendung zu organisieren. Eventuell müsst ihr die Kosten für den Versand übernehmen.

Tipps für Touristen und Expats:

• Frühzeitig informieren: Sobald ihr einen Bußgeldbescheid mit einem Fahrverbot erhaltet, setzt euch umgehend mit der zuständigen Bußgeldstelle in Verbindung. Klärt alle Fragen und Unklarheiten.
• Sprachbarrieren überwinden: Wenn ihr kein Deutsch sprecht, bittet einen Freund oder Kollegen um Hilfe oder nutzt einen Online-Übersetzer.
• Dokumente vorbereiten: Sammelt alle benötigten Dokumente rechtzeitig zusammen.
• Fristen einhalten: Achtet genau auf die Fristen für die Abgabe des Führerscheins. Verspätete Abgaben können zu zusätzlichen Strafen führen.
• Nachweise sichern: Bewahrt alle Belege (z.B. Einlieferungsbeleg für den Versand per Post) gut auf.
• Alternativen planen: Plant eure Reise so, dass ihr während des Fahrverbots auf öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis umsteigen könnt.

Fazit

Ein Fahrverbot ist ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Mit der richtigen Vorbereitung und Information könnt ihr die Situation gut meistern. Wichtig ist, dass ihr euch frühzeitig mit der zuständigen Behörde in Verbindung setzt und alle Fragen klärt. So könnt ihr euren Aufenthalt in Deutschland trotz des Fahrverbots genießen.

Wir hoffen, dieser Artikel hat euch geholfen! Gute Reise und allzeit gute Fahrt (nach Ablauf des Fahrverbots natürlich)!