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Hörst Du Wie Die Brunnen Rauschen Analyse


Hörst Du Wie Die Brunnen Rauschen Analyse

Das Gedicht "Hörst Du Wie Die Brunnen Rauschen" von Joseph von Eichendorff ist ein Klassiker der deutschen Romantik. Es ist ein relativ kurzes, aber komplexes Werk, das voller Symbolik und Stimmungsbilder steckt. Diese Analyse soll Neuankömmlingen, Expats und allen Interessierten helfen, das Gedicht besser zu verstehen.

Überblick über das Gedicht

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils acht Versen. Es beschreibt eine nächtliche Szene, in der das lyrische Ich die Geräusche eines Brunnens, eines singenden Mädchens und eines wandernden Gesellen wahrnimmt. Im Zentrum steht die evokative Kraft der Natur und ihre Verbindung zu romantischen Sehnsüchten.

Detaillierte Analyse

Strophe 1

Die erste Strophe etabliert die nächtliche Atmosphäre und führt die zentralen Elemente des Gedichts ein.

Hörst du wie die Brunnen rauschen?
Hörst du wie die Grille zirpt?
Siehst du wie im Mondenscheine
Sich der Mühle Flügel wirft?

Der Beginn mit der direkten Frage "Hörst du wie die Brunnen rauschen?" zieht den Leser sofort in die Szene hinein. Das Rauschen des Brunnens ist ein typisches romantisches Motiv, das für Naturverbundenheit, Reinheit und die Quelle des Lebens steht. Das Zirpen der Grille verstärkt die idyllische Nachtstimmung. Die Frage "Siehst du wie im Mondenscheine" lenkt die Aufmerksamkeit auf die visuelle Ebene. Der Mondschein, ebenfalls ein romantisches Symbol, taucht die Szene in ein geheimnisvolles Licht. Die sich drehenden Flügel der Mühle im Mondschein erzeugen ein Bild der Bewegung und des fortwährenden Wandels. Die Mühle kann auch als Symbol für das Vergehen der Zeit und die Vergänglichkeit des Lebens interpretiert werden.

Der Gesell nun aus der Ferne
Seinen Liebsten Ausgang gibt;
Und ich hör des Waldhorns Schalle,
Und ich weiß nicht wo ich bin.

Der wandernde Geselle, der sich von seiner Liebsten verabschiedet, ist ein weiteres romantisches Element. Er steht für die Sehnsucht nach der Ferne, das Unterwegssein und die Suche nach dem Glück. Das Waldhorn, oft mit der Jagd und der Natur assoziiert, verstärkt die romantische Stimmung. Die abschließende Zeile "Und ich weiß nicht wo ich bin" drückt die Verlorenheit des lyrischen Ich in dieser nächtlichen Szene aus. Es ist ein Gefühl der Entrückung und des Eintauchens in eine andere Welt.

Strophe 2

Die zweite Strophe führt die Figur des singenden Mädchens ein und intensiviert die emotionale Atmosphäre.

Die Nachtigall schlägt ihre Weise,
Von der grünen Linde drauf;
Wo ich irr in tiefem Gleise,
Wandle in den stillen Lauf.

Die Nachtigall, ein klassisches Symbol für Liebe und Sehnsucht, singt ihr Lied. Die grüne Linde, ein Baum, der oft mit Liebe und Treue in Verbindung gebracht wird, bietet ihr Schutz. Die Zeilen "Wo ich irr in tiefem Gleise, Wandle in den stillen Lauf" deuten darauf hin, dass sich das lyrische Ich in einem Zustand der Verwirrung und Ziellosigkeit befindet. Das "tiefe Gleis" kann als Metapher für einen festgefahrenen Lebensweg oder eine innere Krise interpretiert werden.

Habe oft gehört im Schlafe,
Diesen Bach im Traume fließ'n,
Und ich weiß nicht was ich sollte,
Soll ich lachen oder weinen.

Das lyrische Ich hat den Bach bereits im Traum gehört, was die Unwirklichkeit der Szene unterstreicht. Es scheint, als ob die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen. Die abschließende Zeile "Soll ich lachen oder weinen" drückt die Ambivalenz der Gefühle des lyrischen Ich aus. Es ist unklar, ob es sich über die Schönheit der Szene freuen oder über seine eigene Verlorenheit trauern soll.

Strophe 3

Die dritte Strophe bringt die verschiedenen Elemente zusammen und verstärkt das Gefühl der Sehnsucht.

Hör ich die Jungfrau alleine
Also in der Laube singn?
Ihr Gesang geht in die Weite,
Mir in's tiefe Herze dringn!

Das singende Mädchen, das in einer Laube sitzt, wird nun explizit erwähnt. Ihr Gesang dringt tief in das Herz des lyrischen Ich ein. Die Laube, ein geschützter und intimer Ort, symbolisiert die Geborgenheit und die Möglichkeit der Liebe. Der Gesang des Mädchens ist ein Ausdruck von Schönheit und Reinheit.

Ach, daß ich nicht weiß zur Stunde,
Wo ich bin und was geschehn?
Und die Nachtigall im Grunde
Singt zu ihren Liedern schön.

Die Unsicherheit und Verlorenheit des lyrischen Ich werden erneut betont. Die Frage "Wo ich bin und was geschehn?" drückt die Ratlosigkeit angesichts der überwältigenden Gefühle aus. Die Nachtigall begleitet den Gesang des Mädchens und verstärkt die harmonische Atmosphäre. Es entsteht ein Gefühl der Einheit zwischen Natur und menschlicher Empfindung.

Ach, wer führt mich aus der Tiefe,
Dieser Sehnsucht doch heraus?

Die letzte Zeile des Gedichts offenbart die tiefe Sehnsucht des lyrischen Ich. Es ist ein Wunsch nach Erlösung und Befreiung aus dem Zustand der Verlorenheit. Die Frage "Ach, wer führt mich aus der Tiefe, Dieser Sehnsucht doch heraus?" bleibt unbeantwortet und lässt den Leser mit einem Gefühl der Ungewissheit zurück. Die Sehnsucht selbst wird als eine "Tiefe" beschrieben, aus der es kein Entkommen zu geben scheint.

Interpretation und Themen

Das Gedicht "Hörst Du Wie Die Brunnen Rauschen" ist ein vielschichtiges Werk, das verschiedene Interpretationen zulässt. Zu den zentralen Themen gehören:

  • Naturverbundenheit: Die Natur spielt eine zentrale Rolle im Gedicht. Die Geräusche des Brunnens, des Zirpens der Grille, des Gesangs der Nachtigall und des Waldhorns erzeugen eine idyllische und romantische Atmosphäre.
  • Sehnsucht: Das Gedicht ist von einer tiefen Sehnsucht geprägt. Das lyrische Ich sehnt sich nach Liebe, Geborgenheit und einem tieferen Sinn im Leben.
  • Verlorenheit: Das lyrische Ich fühlt sich verloren und unsicher. Es ist unklar, wo es sich befindet und was geschehen ist.
  • Traum und Wirklichkeit: Die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen im Gedicht. Die Szene wirkt unwirklich und entrückt.
  • Ambivalenz: Das lyrische Ich erlebt widersprüchliche Gefühle. Es ist unklar, ob es sich freuen oder trauern soll.

Eichendorff gelingt es, durch die Kombination von Naturbildern, musikalischen Elementen und romantischer Symbolik eine intensive emotionale Atmosphäre zu erzeugen. Das Gedicht ist ein Ausdruck der romantischen Sehnsucht nach einer besseren Welt und der Erfahrung der Subjektivität.

Sprachliche Besonderheiten

Eichendorff verwendet eine einfache und volkstümliche Sprache, die jedoch voller poetischer Kraft ist. Die Wiederholung von Fragen und die Verwendung von Ausrufen verstärken die emotionale Wirkung des Gedichts. Die Alliteration ("Brunnen rauschen") und Assonanz tragen zum musikalischen Charakter bei. Die Verwendung von Enjambements (Zeilensprüngen) erzeugt einen fließenden Rhythmus. Die Bildsprache ist reichhaltig und voller romantischer Symbole.

Fazit

"Hörst Du Wie Die Brunnen Rauschen" ist ein typisches Beispiel für die deutsche Romantik. Es ist ein Gedicht voller Gefühl, Sehnsucht und Naturverbundenheit. Durch die Analyse der einzelnen Strophen und der sprachlichen Besonderheiten können wir das Gedicht besser verstehen und seine tiefe Bedeutung erfassen. Es ist ein Werk, das auch heute noch seine Leser berührt und zum Nachdenken anregt. Für Expats und Neuankömmlinge kann das Verständnis solcher Werke ein wichtiger Schritt sein, um die deutsche Kultur und Literatur besser kennenzulernen und sich in der neuen Umgebung heimisch zu fühlen. Das Gedicht ist nicht nur ein schönes Kunstwerk, sondern auch ein Fenster in die Seele der Romantik und die deutsche Kulturgeschichte.

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